Story: Ju Yeong-ju (Kim Ha-Neul) ist gerade auf Bewährung aus dem Gefängnis gekommen, wo sie wegen Betrugs
eingesessen hatte. Als sie auf dem Weg zur Hochzeit ihrer Schwester ist, trifft sie im Zug Choi Hee-chul (Kang Dong-won),
dem von einem Taschendieb ein Ring gestohlen wird, den Choi eigentlich seiner Verlobten geben möchte. Da Yeong-ju dies
als Einzige gesehen hat und nicht fälschlicherweise als
Dieb beschuldigt werden will, wo sie doch gerade auf Bewährung ist, stiehlt sie den Ring zurück. Leider fährt der Zug
ab, bevor sie Choi den Ring zurückgeben kann und ihre Tasche ist auch noch mit an Bord.
Also macht sie sich mit den
wenigen Anhaltspunkten, die sie hat auf den Weg zu dem Ort, in dem Chois Familie lebt. Sie schafft es zwar dieser den
Ring zurückzugeben, wird aber fälscherlichweise wegen einiger dummer Umstände und Zufälle, für Hee-chuls Verlobte gehalten.
Als Choi in die Stadt zurückkehrt und Ju Yeong-jus Lügenangewohnheit wieder einsetzt, kommt es zu immer mehr
Missverständnissen und abgedrehten Situationen. Denn nun sieht sich Choi auch noch mit einer Familie konfrontiert, die ihn
hasst, weil er ihre Schwiegertochter Ju Yeong-ju angeblich geschwängert hat und das Kind abtreiben will...
Kritik: "Too Beautiful To Lie" ist eine erfreulich durchdachte Komödie, die unübersehbar um Schauspielerin
Kim Ha-Neul ("My Tutor Friend") geschrieben wurde. Diese meistert ihren Part dann auch mit Bravour. Ihre Vielzahl
an Gesichtsmimiken und Gesten sind beeindruckend und passen perfekt in eine Komödie. Außerdem schafft sie das
Kunststück Emotionen so darzustellen, dass man sie ihr abkauft, aber dennoch weiß, dass sie einem nur was vorschwindelt.
Daneben kann sie aber Emotionen auch vollkommen glaubhaft darstellen, sollte es eine ernste Szenen denn mal erfordern.
Von ihrem Talent abgesehen, sind auch die anderen Darsteller nicht unbegabt. Gerade Kang Dong-won gibt uns eine schöne
Vorstellung, die uns mit ihm leiden lässt, wenn er immer wieder dank der Lügen Yeong-jus von seinen Verwandten und
Freunden verprügelt wird.
Die Story ist für eine koreanische Komödie sogar richtig verzwickt und kann den Zuschauer durchgehend in seinen Bann
ziehen. Mit durchdachten Verstrickungen und Lügenmärchen seitens der Hauptakteurin bekommen wir immer mal wieder
einige sehr gute Gags geliefert, die weit über dem Durchschnitt von dem liegen was wir heutzutage so aus Korea zu sehen
bekommen. Das ist vor allem dem Regisseur mit seinem guten Auge für Details
und den liebenswürdigen Charakteren zu verdanken.
Ju Yeong-ju zu beobachten, wie sie das Leben einer ganzen Familie auf den Kopf stellt und es schafft sich nie in ihren
Lügen zu verstricken ist genauso unterhaltend, wie die Kleinstadt selbst, in der jeder mit jedem verwandt oder bekannt
zu sein scheint und in der sich der Klatsch wie ein Lauffeuer verbreitet.
Trotz der vielen Feinheiten, die den Film sehenswert machen, ist er doch nach einem bewährten Prinzip gestrickt.
Dass sich Choi Hee-chul gegen seine materielle Freundin und für Ju Yeong-ju entscheidet ist schon nach den ersten
Minuten des Films klar (wie sollte es anders sein?) und auch an einigen anderen Stellen ist der Film vorhersehbar. Der
"Pepper Boy"-Wettbewerb sei nur noch mal ein Beispiel, das uns zeigt, wie sehr wir eigentlich schon im Voraus
wissen, wer denn wohl gewinnen mag, und wie sich alles am Ende entwickeln wird.
Außerdem ist dieser Wettbewerb Schauplatz einer ziemlich kitschigen Gesangsszene, die den Film um einiges abwertet.
Natürlich müssen die Lügengeschichten
am Schluss aufgelöst werden und die Familie wird Ju Yeong-ju wegen ihrer gutherzigen Art trotzdem nicht hassen können.
Dennoch ist der Weg zu diesem klassischen Ende mit Überraschungen für den Zuschauer gepflastert
und was das Wichtigste ist: Die Gags sind
nicht vorhersehbar. Und das ist es doch was eine gute Komödie ausmacht.
Jus Lügengeschichten schaffen einige lustige Szenen und geben dem Film einen fröhlich-ausgelassenen Charakter. Wenn
man auf die etwas zu abgedroschene Liebesgeschichte verzichtet und diese vielleicht so konstruiert hätte, dass
man sie nicht schon von Weitem durchschauen würde, hätte ein richtiger Blockbuster aus "Too Beautiful To Lie" werden können.
So bleibt der Film "nur" eine der etwas besseren Komödien aus Korea, die durchaus empfehlenswert sind.