Story: Kang Tae-shik (Sol Kyung-gu) ist ein ehemaliger Polizist, der nun als Privatdetektiv arbeitet. Eines Tages wird er in ein Hotel
gerufen, um dort eine Affäre aufzudecken, doch er findet eine Leiche vor. Die Polizei ist bereits auf dem Weg und ein unbekannter Mann am Telefon (Lee Jeong-jin)
erklärt Tae-shik, dass er ihm den Mord anhängt und er genau machen soll, was er ihm sagt, dann würde er seine Unschuld beweisen. Tae-shik flüchtet vor der
Polizei und wartet auf weitere Anweisungen des Unbekannten. Dieser meldet sich auch bald wieder und erklärt Tae-shik, dass er den Politiker Yoon Dae-hee
(Lee Sung-min) entführen soll. Yoon hat brisante Informationen, die einen politischen Skandal nach sich ziehen würden. Tae-shiks einziger Freund bei der
Polizei, Won Joo-bong (Ju Jin-mo), versucht ihm zu helfen, die Identität des Unbekannten aufzudecken, während er Yoon in seine Gewalt bringt. Von da an wird
es aber erst richtig kompliziert und der ganze Fall zieht immer größere Kreise nach sich. Währenddessen sucht die Polizei unter der Leitung von Choi Sang-cheol
(Oh Dal-su) fieberhaft nach Tae-shik, muss aber bald erkennen, dass eine größere Vereinigung Tae-shik etwas anhängen will.
Kritik: "Troubleshooter" ist ein rasanter und im Kern unterhaltsamer Actionstreifen, der jedoch nicht vermag einen einigermaßen
anspruchsvollen Zuschauer mit sich zu reißen. Das liegt an einem Plot, der ungemein vorhersehbar ist und trotz starker Bemühungen, diesen
besonders ausgeklügelt erscheinen zu lassen, nichts Neues bietet. Überhaupt scheint es eigentlich nichts Originelles in dem koreanischen Streifen zu geben.
Für Hardcore-Fans leichter Actionunterhaltung, bei der gegen Ende auch der Humor nicht zu kurz kommt, mag das genug sein, aber die freche Orientierung an
so manchem Hollywoodstreifen lässt "Troubleshooter" nach dem Abspann schnell in Vergessenheit geraten. Leider wird in diesem Actionfilm auch so manches
Talent verschwendet, nicht zuletzt das von Hauptdarsteller Sol Kyung-gu.
Dass man alles hier schon einmal gesehen hat, wäre aber noch irgendwie erträglich gewesen, wenn es nicht so viele Dummheiten und nicht nachvollziehbare Handlungen
der Charaktere sowie etliche Logikfehler im Drehbuch gäbe. Das fängt schon mit dem Aufhänger der Geschichte an. Tae-shik wird ein Mord angehängt. Er steht
im Raum mit einer Leiche und auf einem Bildschirm sieht er den echten Mörder, wie er eine Frau umbringt. Die ganze Zeit ist der Privatdetektiv mit einer Kamera
bewaffnet und ihm fällt nicht ein, die Geschehnisse auf dem Bildschirm festzuhalten?! Es gibt auch keine Mordwaffe weit und breit, diese wird später in seinem
Büro deponiert. Hätte Tae-shik nur ein bisschen nachgedacht, hätte man ihm gar nichts anhängen können! Stattdessen flüchtet er vom Tatort und kämpft sich
dabei durch etliche Polizisten.
Als Actionfilm-Fan ist man bereit, sich mit vielen fadenscheinigen Begründungen zufrieden zu geben, aber ab diesem Punkt kann man den Film einfach nicht mehr
ernst nehmen. Wäre der Rest ein dummer Actionstreifen gewesen, der sich am besten selbst auf den Arm nimmt, hätte man darüber vielleicht noch hinwegsehen
können, aber tatsächlich bietet "Troubleshooter" eine verzwickte Geschichte rund um einen Bankenskandal und mächtige Männer (und Frauen) in der Politik.
Leider gilt auch hier, dass die Geschichte selbst gar nicht so komplex ist, sondern schon tausend Mal erzählt wurde. Das einzige, was den Eindruck
erweckt, dass man eine intelligente Story vor sich hat, sind Unmengen an Namen und Verwicklungen, die wir präsentiert bekommen. Wirkliche Wendungen gibt es aber
nicht, denn in seinem Rahmen bleibt "Troubleshooter" schlichtweg unoriginell.
Die auf kompliziert polierte Story ist aber schnell durchschaut und nicht zuletzt die im weiteren Verlauf äußerst unüberlegten Handlungen der Personen
lassen keinen Zweifel daran, dass die Geschichte intelligenter scheinen will, als sie ist. Am Drehbuch hat unter anderem Ryoo Seung-wan (Regisseur von
"Arahan" und "City of Violence") mitgeschrieben, der auch als Produzent mitgewirkt hat. Gerade deshalb hätte man Besseres erwarten dürfen. Auch in der
Regie von Debütant Kwon Hyeok-jae lässt sich immer wieder Ryoos Handschrift wiederfinden. Rasant, ansprechend und gerade in den Actionszenen punktend.
Auch typisch, aber an dieser Stelle doch etwas störend, ist, dass der Film gegen Ende immer unbeschwerter und lustiger wird. Dabei ist der Film an sonstiger
Stelle eher recht ernst.
Besonders schade ist, dass Sol Kyung-gu ("Rikidozan", "Peppermind Candy") in diesem Film eine seiner schwächsten Darstellungen seit langem abliefert. Sol ist
ein großartiger Darsteller, aber hier hätte er von jedem anderen Schauspieler ersetzt werden können. Oh Dal-su ("Private Eye", "Oldboy") in einer Nebenrolle
stiehlt ihm damit häufig die Schau. Etwas Positives gibt es aber doch noch zu berichten. Die Kampfszenen im Film sind hervorragend choreographiert.
Jeong Doo-hong, der auch als Schauspieler in Filmen wie "Fighter in the Wind" zu sehen war, gibt seinen Kämpfen einen modernen, schnörkellosen und harten
Look, der das Adrenalin durch die Adern pumpt. Leider reichen diese gelungenen Actionszenen nicht, um den Film zu empfehlen. "Troubleshooter" ist ein
unausgegoren geschriebener Actionfilm, der wegen seines mangelnden Einfallsreichtums sogar ermüdend sein kann.