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Original Title:
Wanee wa Junah

South Korea 2001

Genre:
Drama, Romance

Director:
Kim Yong-gyun

Cast:
Kim Hee-seon
Ju Jin-mo
Choi Kang-hee
Cho Seung-woo


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Wanee and Junah

Story: Wa-nee (Kim Hee-seon) ist Animatorin und lebt mit ihrem Freund Jun-ah (Ju Jin-mo) zusammen. Obwohl sie glücklich mit ihrem Freund ist gibt es irgendetwas, dass sie in Melancholie versetzt, und sie immer wieder in ihren Beruf flüchten lässt.
Jun-ah, der als Drehbuchschreiber auf seinen großen Durchbruch hofft, sich aber nicht an kommerzielle Richtlinien hält, sondern lieber durch Originalität bestechen will, hat berufliche Probleme. Doch die Wärme, die er bei Wa-nee sucht findet er plötzlich nicht mehr. Seitdem Wa-nees Freundin So-young (Choi Kang-hee) für ein paar Tage bei ihnen übernachtet scheint Wa-nee ihre Vergangenheit wieder einzuholen. Jun-ah findet heraus, dass ihre Trauer wohl mit ihrem Halbbruder Yeong-mi (Cho Seung-woo) zusammenhängt, der bald für kurze Zeit aus dem Ausland zurückkommt.
Doch welche Beziehung hatte Wa-nee zu ihrem Halbbruder? Und wird sie endlich in der Lage sein sich auf eine Bindung mit Jun-ah einzulassen?

Kritik: "Wanee and Junah" ist eines dieser ruhigen Dramen, das sich auf die Charaktere konzentriert und ein lohnenswertes Filmerlebnis für jene darstellt, die sich auf das Erzähltempo und die Personen einstellen können.
An Story gibt es nicht viel zu entdecken, vielmehr bekommen wir immer wieder einen Einblick in die Vergangenheit Wa-nees und entdecken dadurch ganz neue Seiten an den Personen. Wir müssen sogar alles Vorhergegangene in einem neuen Kontext sehen. Gerade die Beziehung der beiden Hauptprotagonisten ist so immer in Bewegung und Veränderung.
Es sind die Kleinigkeiten, auf die Regisseur Kim Yong-gyun viel Wert legt und auch wenn er hier noch nicht die visuelle Raffinesse seines späteren "The Red Shoes" an den Tag legt, so ist die Regie und Cinematographie doch auf jeden Fall over-the-top.

Bei einem Film, der die Persönlichkeiten und die Beziehungen seiner Charaktere erforscht sind gute Darsteller natürlich unbedingte Notwendigkeit. Kim Hee-seon, die in Filmen wie "Bichunmoo" mehr durch ihr Aussehen als durch schauspielerisches Können überzeugt hat, beweist hier auf beeindruckende Weise, dass sie auch einen ganzen Film alleine tragen kann. Sie schafft es ihre Gefühle auf unterschwellige Art immer perfekt zum Ausdruck zu bringen, aber auch in ihren emotionaleren Momenten überzeugt sie. Da müssen selbst ihre strengsten Kritiker eingestehen, dass Kim die Komplexität der Rolle ohne ersichtlich große Mühe meistert.

Ju Jin-mo hat zwar etwas weniger Screentime als seine Kollegin, weiß aber ebenso zu überzeugen. Der Zuschauer kann sofort ein Band zu ihm knüpfen, da er gewisse Ideale vertritt und seine Liebe zu Wa-nee auch immer wieder zum Ausdruck bringt. Umso mehr leiden wir mit ihm, dass seine Freundin sich ihm gegenüber immer kühler und zurückweisender verhält. Er zeigt aber erstaunliches Verständnis für seine Freundin und lässt ihr die Zeit, die sie braucht.
Die Nebenrollen sind ebenfalls gut besetzt, bleiben aber bis auf die Rollen Cho Seung-woos und Choi Kang-hees eher unbedeutend.

Neben der schon erwähnten gelungenen Regie, hat der Film auch immer wieder nahtlos eingeblendete Rückblenden, die zuweilen in der selben Aufnahme von der Gegenwart in die Vergangenheit führen. Wenn wir erstmal verstanden haben, dass wir uns in der Vergangenheit befinden, sind die restlichen Rückblenden kein Problem mehr und Verwirrung macht sich auch nicht mehr breit. Dass man oft das Gefühl hat sich zeitlich auf zwei Ebenen zu befinden und die Geschehnisse in der Vergangenheit unweigerlich zu unserem Verständnis der Gegenwart beitragen ist ein lohnenswertes Erlebnis.

Besonders faszinierend sind die am Anfang und Ende des Films eingesetzten Comicsequenzen, die durch ihren originellen Zeichenstil begeistern. Es sieht tatsächlich so aus (und das ist auch die Technik, die verwendet wurde, wie ich später erfahren habe), als wenn die Szenen zuerst gedreht worden und dann mit Hilfe von Wasserfarben nachgemalt worden wären. Das gibt den Gesichtern ein ungemein realistisches Aussehen, trotz Comic-Look, und sorgt für einige beeindruckend dreidimensional wirkende Kamerafahrten. Natürlich haben jene Szenen auch einen Sinn, denn mit Hilfe dieses Stilmittels stellt Regisseur Kim die Kindheitserinnerungen der beiden Hauptprotagonisten dar.

"Wanee and Junah" mag seine Längen haben, aber im Gegensatz zu anderen Filmen des Genres verzichtet er darauf allzu isolierend oder melancholisch zu wirken. Es wird nicht auf die Tränendrüse gedrückt, sondern realistisch und mit viel Liebe zum Detail das Leben zweier Individueen beleuchtet, deren Beziehung nicht mehr so gut läuft.
Wir begleiten die meiste Zeit über Wanee bei ihrem Versuch sich mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen und diese vielleicht eines Tages loslassen zu können.
Daneben gibt es aber auch einige interessante kleine Nebenstorys wie die Junahs, der sich als Drehbuchautor mit den kommerziellen Vorstellungen der Produzenten herumschlagen muss, oder So-yeong, die schon immer etwas für Wanees Halbbruder Yeong-mi empfand.
Gute Darsteller, die beeindruckend eingesetzten, nicht kitschig wirkenden Comicszenen und eine Story, die sich wirklich darum bemüht seine Charaktere realistisch zu beleuchten, ohne in den kommerziellen Klischees des koreanischen Romantikdrama-Genres unterzugehen, machen "Wanee and Junah" zu einem gelungenen Drama.

(Autor: Manfred Selzer)
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