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Original Title:
Welkeom Too Dongmakgol

South Korea 2005

Genre:
Drama, Comedy

Director:
Park Kwang-Hyun

Cast:
Jeong Jae-yeong
Shin Ha-kyun
Kang Hye-jeong
Ryu Deok-hwan
Lim Ha-ryong
Seo Jae-kyeong
Steve Taschler
Cho Deok-hyeon


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Welcome to Dongmakgol

Story: Im Jahre 1950 landen die Allierten in Incheon um die Nordkoreaner wieder über ihre Grenze zurückzudrängen. Mitten im Chaos des Korea-Krieges können die drei Nordkoreaner Commander Lee Su-hwa (Jeong Jae-yeong), Jang (Lim Ha-ryong) und der junge Taek-gi (Ryu Deok-hwan) in die Berge fliehen. Dort treffen sie das geistig zurückgebliebene Mädchen Yeo-il (Kang Hye-jeong), das sie in das idyllische Dörfchen Dongmakgol führt. Niemand dort scheint von dem Krieg im Land gehört zu haben, geschweige denn wissen die Dorfbewohner was eine Waffe ist. Umso erstaunter sind die Bewohner als sich plötzlich die beiden Südkoreaner Second Lieutenant Pyo (Shin Ha-kyun) und Mun (Seo Jae-kyeong) in das selbe Dorf verirren und es zwischen den Armeenüberbleibseln von Nord und Süd zu einer längeren Pattsituation kommt.
Unbeeindruckt von ihren Drohgebärden gehen die Dorfbewohner ihren täglichen Beschäftigungen nach und als eine der Granaten der beiden rivalisierenden Armeen das Essensdepot der Bewohner in die Luft jagt, beschließen die zwei Parteien den gastfreundlichen Bewohnern auf dem Land zu helfen um ihren Fehler wieder gutzumachen. Die beiden verfeindeten Armeen kommen sich näher und zwischen ein paar von ihnen entwickelt sich sogar Freundschaft. Doch die Idylle soll nicht lange anhalten, denn die Allierten planen einen Luftangriff auf das Dorf um den Soldaten Smith (Steve Taschler) zu befreien, der dort abgestürzt ist. Was die Allierten nicht wissen ist, dass es Smith dank den fürsorglichen Dorfbewohnern gut geht.
Wird der Krieg tatsächlich auch Einzug in das kleine verträumte Dongmakgol halten?

Kritik: "Welcome to Dongmakgol" war nicht nur ein riesiger Erfolg an Koreas Kinokassen, sondern ist auch von den Kritikern hochgelobt worden. Nicht zu Unrecht, denn Regisseur Park Kwang-Hyun legt mit seinem Debüt wahrlich überdurchschnittliche Arbeit ab. Ein Film, der gekonnt Drama, Comedy und Antikriegsthematik vereint, dabei aber immer irgendwie etwas märchenhaftes beibehält.
Im Zentrum der Story steht wieder einmal der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea. Die Geschichte von Jin Jang ("Ditto", "Someone Special") bietet aber genügend magische Momente um immer mitreißend und bewegend sein zu können, selbst wenn man sich vor Lachen gerade nicht halten kann. Es ist nicht übertrieben wenn man sagt, dass "Welcome to Dongmakgol" ein außergewöhnlicher Film ist, der einem noch lange nach dem Abspann in Erinnerung bleiben wird.

Mit all seiner Brutalität wird uns der Korea-Krieg gezeigt, wenn auch in weniger epischen Ausmaßen als man es vielleicht von einem "Taegukgi" gewohnt ist. Wir begleiten eigentlich nur den Anführer einer nordkoreanischen Einheit, Lee, und seine Leute bis die Gruppe auf gerade mal drei geschrumpft ist. Doch dann beginnt der Film erst richtig. Unsere Protagonisten gelangen in das Dorf Dongmakgol - eine Idylle, eine Utopie, die unberührt von Krieg, Hass oder Ideologien ist. Das hat dann auch einige witzige Szenen zur Folge, z.B. als die drei Nordkoreaner in einer Pattsituation gegen zwei Südkoreaner mit erhobenen Waffen stehen - die Dorfbewohner natürlich mittendrin. Warum genaus sie die Hände heben müssen, wenn man mit Stöcken auf sie zeigt (bei denen es sich natürlich um Gewehre handelt) oder weshalb die Soldaten angemalte Kartoffeln (Granaten) in den Händen halten ist ihnen ein Rätsel. Als sie dieses Spiels überdrüssig werden unterhalten sie sich über die nahende Bedrohung eines Wildschweins oder gehen einfach wieder ihrer Tagesbeschäftigung nach ohne sich der Gefahr der Situation bewusst zu sein. Die Soldaten werden einfach zurückgelassen... Ein abstruse Situation, die aber einfach Spaß macht.

Es ist schon beeindruckend, wie man uns das verträumte Dorf Dongmakgol vorstellt. Mit bunten Farben, märchenhaft leuchtenden Bildern, Schwärmen von Schmetterlingen, die über die Felder fliegen und halloweenartig hergerichteten Kürbisköpfen, die den Wegesrand säumen, werden wir in dieses friedliche und fast schon außerweltliche Dorf geführt. Für die sehr passende Musikuntermalung zeichnet sich niemand anderes als Joe Hisaishi verantwortlich und er schafft es der verträumten Stimmung noch das I-Tüpfelchen zu geben. Ein wenig fühlt sich die Atmosphäre im Dorf wie eine Mischung aus "Alice im Wunderland" und den "Ewoks" an. Besonders Yeo-il, die etwas zurückgebliebene, aber liebreizende Blumenliebhaberin verstärkt diesen Eindruck noch mehr.
Natürlich kommt es aber wie es kommen muss, die neuen Besucher bringen Ärger mit sich und das Dorf scheint von der Realität eingeholt zu werden. Dabei gibt es auch Tote, Tragik, Tränen und das alles steht im starken Kontrast zur feenartigen Welt Dongmakgols. Bis dahin bzw. auch danach versorgt uns der Film aber mit einigen sehr lustigen Szenen, außergewöhnlichen Momenten und einer märchenhaften Welt.

Leider haben wir das meiste von alledem aber auf die eine oder andere Art irgendwo schon mal gesehen. Der Hauptplot ist fast von der ersten Minute an zu durchschauen: Die Soldaten von der Nord- und südkoreanischen Seite nähern sich an und werden sogar Freunde. Die bösen Amerikaner greifen ins Spiel ein, werden aber dank des Soldaten Smith, der sich trotz der Sprachbarriere unseren Helden anschließt, nicht allzu unpassend als verteufelter Feind verpersonifiziert, und am Ende stehen die Protagonisten für das Dorf ein. Natürlich arbeitet das alles auch auf ein dramatisches Ende hin, dessen Ausgang eigentlich schon gewiss ist, die Frage bleibt nur, ob das Dorf Dongmakgol gerettet werden kann.
Wieder einmal wird hier Koreas Wunsch auf Wiedervereinigung eingebracht, dabei fühlt man sich dann auch star an Filme wie "Heaven's Soldiers" erinnert und die Annäherung der beiden Parteien geht hier stellenweise auch etwas holprig vonstatten. In seinem Kern ist "Welcome to Dongmakgol" aber eher ein Antikriegsfilm, der für Frieden plädiert und das auf eine außergewöhnlich gewollt kitschige Weise - denn ander als kitschig kann das Dorf nicht beschrieben werden. Der Regisseur spielt aber gekonnt mit diesem Fakt und gerade deshalb funktioniert der Film im Endeffekt dann auch erstaunlich gut.

An den Darstellern gibt es leider auch ein wenig zu meckern. Außer Jeong Jae-yeong ("Someone Special") und Kang Hye-jeong ("Oldboy", "Rules of Dating"), von deren abgedreht merkwürdigen und liebenswerten Charakter man gerne mehr gesehen hätte, bleiben die anderen Personen leider ein wenig flach. Zumindest von Shin Ha-kyun ("Save the Green Planet") hätte man sich eigentlich mehr erhoffen können. Das bedeutet aber keinesfalls, dass die Darsteller schlecht sind. Im Gegenteil, sie machen ihre Arbeit sehr überzeugend, von den englisch sprechenden Nebendarstellern einmal abgesehen, aber da hätte man einfach mehr rausholen können.

Seine wahre Stärke entfaltet der Film aber in seinen wirklich magischen Momenten, z.B. als es nach einer Granatenexplosion im Vorratslager in Zeitlupe anfängt Popcorn zu regnen, die Soldaten in Slow-Mo gegen ein computeranimiertes Wildschwein kämpfen, während es so aussieht als würden sie sich dabei immer vor einem Bluescreen bewegen, was dem ganzen einen gelungenen comicartigen Look gibt. Überhaupt sind die CGI-Effekte, auch die im actionreichen Finale, sehr überzeugend und hochwertig. Von technischer Seite ist der Film deshalb nahezu perfekt, auch wenn die ganzen Zeitlupen vielleicht doch etwas zu forciert eingesetzt wirken.

"Welcome to Dongmakgol" ist ein bewegendes Komödien-Drama, das jedoch leider mehr Fehler aufweist als es ihm einige Kritiker eingestehen wollen. Ein wenig überbewertet ist Park Kwang-Hyuns Werk also schon, doch es gibt genügend Punkte, die den Film auf jeden Fall sehenswert machen. Die Grundstimmung des Films ist ungewöhnlich und sehr ansprechend, es gibt viel zu lachen, tragische Momente stehen im Kontrast dazu und letztendlich ist es die ungewöhnliche Magie, die in vielen Szenen liegt, die den Film wirklich nur ganz knapp an einer besseren Wertung vorberauschen lassen.

(Autor: Manfred Selzer)
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