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Original Title:
Who are you

South Korea 2002

Genre:
Romance

Director:
Choi Ho

Cast:
Cho Seung-woo
Lee Na-yeong
Jo Eun-ji
Lee Jang-won


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Who are you

Story: Hyung-tae (Cho Seung-woo) ist Mitbegründer des Online-Dating Spiels "Who are you". Der Firma geht langsam das Geld aus und immer mehr Mitarbeiter springen ab. Das Spiel geht in die alles entscheidende Beta-Phase, in der auch Byulee mitmacht. Byulee ist in Wirklichkeit In-ju (Lee Na-yeong) und arbeitet im "Sea World Aquarium". Als Byulee hat sie Mello zum Partner, dem sie nach einer Weile alle ihre Geheimnisse anvertraut. Für Byulee ist es der erste Freund, mit dem sie offen reden kann. Hinter Mello verbirgt sich aber niemand anderes als Hyung-tae.
In-ju und Hyung-tae laufen sich auch im wirklichen Leben über den Weg, da sie im gleichen Bürogebäude arbeiten. Im Gegensatz zu seinem virtuellen Alter Ego, macht Hyung-tae bei seinen Treffen mit In-ju aber viel falsch und so darf er sich als Mello In-jus Kritik anhören. Doch irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, dass Hyung-tae ihr sagen muss, dass er in Wirklichkeit Mello ist. Aber wie?

Kritik: Ja, es ist wieder Zeit für eine koreanische Romanze. Diesmal liegt der Fokus auf dem Internet und dem Chatten. Parallelen zu "E-mail für dich" sind nicht zu leugnen, aber zum Glück ist "Who are you" keine Taschentuch-Romanze, sondern wartet mit erstaunlich glaubwürdigen Charakteren auf. Ein bisschen Drama und Romantik darf nicht fehlen, aber glücklicherweise fehlt der Kitsch und die übertriebene Melodramatik. Das ist dann auch der Grund warum auch ich mir ab und zu mal solche Filme anschauen kann. Zumal "Who are you" auch noch mit einer interessanten Präsentation und einigen netten Ideen glänzen kann.

Da sich in dem Film eigentlich alles um ein Online-Dating-Game dreht, bekommen wir auch viel von dem Spiel zu sehen. Die Spielwelt erinnert dabei ein wenig an "Die Sims". Mit den gelungenen Animationen bekommt das ganze Rumgechatte dann auch tatsächlich ein gewisses Charisma und verliert sich nicht in langweiligen Textbotschaften.
Ebenfalls gut gelungen ist, dass das Game, obwohl omnipräsent, niemals im Vordergrund steht, sondern der Schwerpunkt auf die Personen selbst gelegt wird. Die einzelnen Charaktere sind dann auch alle sehr ordentlich ausgearbeitet und können das Interesse des Zuschauers aufrecht erhalten.

Cho Seung-woo spielt den Spieledesigner Hyung-tae, der fast den ganzen Tag in seinem Entwicklungsstudio verbringt und seine gesamte Zukunft auf eine Karte gesetzt hat, nämlich das Spiel "Who are you". Falls das Spiel kein Hit werden sollte, wird Hyung-tae wohl auf der Straße schlafen müssen. Doch obwohl ihm das bewusst ist, ist das für ihn kein Grund in Panik zu verfallen. Vielmehr ist er ein positiver Mensch, der sich durch nichts im Leben beirren lässt. Sein einziges Problem ist, dass es ihm nicht gelingt In-ju das zu sagen, was ihm als "Mello" so leicht fällt.
Lee Na-yeong darf als In-ju nicht nur toll aussehen, sondern weiß auch schauspielerisch zu überzeugen. Sie verleiht ihrem Charakter Tiefe und schafft es vor allem menschlich zu wirken. Als einstige Profischwimmerin, die ihr Gehör verloren hat und nun mit Hilfe eines Hörgeräts ihren Alltag bewältigt, kann sie es nicht ausstehen, wenn man sie bemitleidet oder sich ihr gegenüber entschuldigend verhält. Hier wird nicht unnötig auf die Tränendrüse gedrückt, sondern mehr auf realistische Gefühle und zwischenmenschliche Beziehungen gesetzt.
Jo Eun-ji und Lee Jang-won geben als Supporting Cast ebenfalls eine gute Figur ab und sind dann auch ab und zu für ein paar milde Lacher verantwortlich.

Die Regie ist solide und der Film verbreitet grundsätzlich eine positive Atmosphäre. Da verwundert es auch nicht, dass das Script vorhersehbar ist. Wie könnte es auch zu keinem Happy End kommen, und so stellt sich für uns nur die Frage wie sich die Beiden finden. Dadurch, dass Hyung-tae als einziger um die wahre Identität der virtuellen Figuren weiß, gibt das dem Film nochmal eine zusätzliche Erzählebene. Alles was er sagt hat somit eine doppelte Bedeutung und was er von Byulee für ein Bild von sich gezeichnet bekommt ist auch interessant. Grundlegend ist die Story auch gut und mit Herz erzählt. Allerdings ist sie im Endeffekt nichts Neues.

"Who are you" ist ein Drama ohne sich wie eines anzufühlen und eine Romanze ohne wirklich eine zu sein. Dafür hat der Film ein großes Lob verdient. Die glaubwürdigen Charaktere tragen ebenfalls zu einem positiven Bild bei, nur kämpft der Film mit der für Romanzen typischen Vorhersehbarkeit.
Fraglich ist auch, warum der Film nicht etwas kürzer gehalten werden konnte. Geschadet hätte es ihm nämlich bestimmt nicht.
Einen größeren Kritikpunkt gibt es noch. Auch wenn die Charaktere für sich genommen toll dargestellt waren hat es zwischen ihnen nie wirklich gefunkt. Das mag vielleicht nur meine bescheidene Ansicht sein, aber irgendetwas fehlte hier einfach.
Schlussendlich bleibt "Who are you" auf jeden Fall eine der besseren Romantikfilmchen und kann trotz seiner Schwächen nicht nur Fans des Genres mit ruhigem Gewissen für einen netten Filmabend empfohlen werden.

(Autor: Manfred Selzer)
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