Story: Wir schreiben das Jahr 2020 - Korea ist wiedervereinigt und auch wirtschaftlich weiter im
Aufschwung. Doch trotz dem technologischen Fortschritt hat die Special Investigation Unit immer noch Probleme
gegen das Verbrechen einen eindeutigen Sieg zu erringen.
SIU-Teamleader Seok (Kim Seung-Woo) sieht sich mit einer
Reihe Morden an mehreren in Ruhestand gegangenen Wissenschaftlern konfrontiert. Obwohl der Mörder Spuren hinterlässt
und mit der Polizei spielt, ist der Täter Seok immer einen Schritt voraus. Als Soek dann zu einem weiteren Tatort
gerufen wird, an dem der Polizeichef entführt wurde, stellt sich heraus, dass diese beiden Verbrechen irgendwie
miteinander zusammenhängen.
Die Tochter des Polizeichefs Heesu (Kim Yun-Jin) bietet dem SIU ihre Hilfe als
Kriminalpsychologin an und nach einigem Widerwillen muss Seok erkennen, dass sie nicht nur eine große Hilfe ist, sondern
auch eine gemeinsame Vergangenheit mit ihm teilt.
Kritik: "Yesterday" verspricht mit seiner stellenweise tollen Optik und gelungenen Effekten ein guter
Sci-Fi-Kracher zu werden. Da gibt es Riesenstädte, schwebende Nachrichtenbildschirme, Video-Phones, und Geräte, mit
denen sich innerhalb von Sekunden direkt am Tatort die DNA ermitteln lässt (ein Traum für jeden CSI-Mitarbeiter!).
Alles in allem eine solide und stimmige Zukunftsvision, die Lust auf mehr macht. Doch leider kann der Film
keine der Erwartungen, die er weckt, auch nur im Geringsten erfüllen...
Während die Optik des Films durchgehend solide bis sehr gut ist, eröffnet sich einem schon bald die große
Schwachstelle des Films - das Script. Anfangs macht es noch einigermaßen Spaß mit den Hauptprotagonisten im
Dunkeln zu tappen. Doch nach und nach wird die Story dermaßen verkompliziert, dass man gar nicht mehr weiß, wer was
wann und wo macht. Die Storybrocken werden dem Zuschauer in unverdaubaren Stücken zugeworfen und das Script
verheddert sich in seinen eigenen gesponnen Storyfäden. Noch schlimmer ist, dass einem am Ende erst bewusst wird, wie
simpel die Story doch eigentlich ist und wie leicht man sie hätte sinnvoller erzählen können. Innovative Erzählweisen
sind zwar immer gerne willkommen, aber hier hat man einfach nicht gewusst, was man macht.
Natürlich besteht die Gefahr, dass bei einem in den Sand gesetztem Drehbuch auch die Charakterausarbeitung zu wünschen
übrig lässt und zumindest in dieser Hinsicht ist der Film konsequent. Denn auch hier hat man auf ganzer Linie versagt.
Selten bekommt man derartig unausgearbeitete, oberflächliche Charaktere vorgesetzt. Motivation und Gedanken der
einzelnen Figuren? Was ist das?
Gerade diese fehlende Dreidimensionalität der Hauptcharaktere verhindert, dass der
Zuschauer mit jenen mitfiebern kann. Besonders bei den etwas ruhigeren, dramatischen Szenen fällt einem diese Leere und
Bedeutungslosigkeit der Charaktere stark auf. Jene Szenen plätschern einfach so dahin bis es zur nächsten Actionsequenz
kommt. Da können die Schauspieler auch nicht viel machen. Besonders Kim Yun-Jin sieht man an, dass sie versucht ihr
Bestes zu geben, aber einfach keine Grundlage hat, auf der sie aufbauen kann. Denn dass sie es besser kann als in
"Yesterday" wissen wir ja seit "Shiri", oder die Nicht-Asienfilmfans seit ihrer Rolle in "Lost".
Positiv auffallend sind allenfalls noch die Actionsequenzen, vor allem einige Shoot-Outs, die eine gewisse Dynamik
besitzen und im verwackelndem Handkamera-Stil aufgenommen sind. Wie schon erwähnt weiß die Optik im Allgemeinen auch
zu gefallen und besticht außerdem durch einige schöne düstere Aufnahmen, aber das alles hilft nichts, wenn man vor
Langeweile am liebsten abschalten möchte, da es eigentlich egal ist, ob man den Film nun zu Ende schaut oder nicht.
Der Verlauf des Films und die Ermittlung an sich werden nämlich nur durch Zufälle vorangetrieben und entbehren
stellenweise jeglicher Logik. Die Auflösung des Films ist dann auch nicht wirklich schlüssig, und sie
interessiert einen auch überhaupt nicht mehr.
"Yesterday" schafft es jegliches Interesse am Film durch seine
grauenhafte Erzählstruktur und willkürlich aneinandergereiht wirkenden Actionszenen zu zerstören.
Schlussendlich bleibt nur zu sagen, dass das Beste an "Yesterday" wohl das Filmplakat bzw. DVD-Cover ist.
Hätte Regisseur Jeon Yun-Su mehr darauf geachtet ein ordentliches Script zu verfilmen, als darauf eine tolle Optik
zu liefern (beides gleichzeitig wäre natürlich optimal gewesen), hätte vielleicht etwas aus dem Film werden können. So
sollte man aber am Besten einen großen Bogen um den Film machen.