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Your Lie in April - Filmposter
Original Title:
Shigatsu wa Kimi no Uso

Japan 2016

Genre:
Drama, Romance

Director:
Takehiko Shinjo

Cast:
Suzu Hirose
Kento Yamazaki
Anna Ishii
Taishi Nakagawa
Yuka Itaya
Rei Dan
Masahiro Komoto
Hirotaro Honda
Kaori Yamaguchi


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Your Lie in April

Your Lie in April - Film Screenshot 1

Story: Kosei (Kento Yamazaki) ist ein Genie am Klavier, doch er spielt nicht mehr, da er durch ein Trauma ab einem bestimmten Punkt die Töne, die er fabriziert, nicht mehr hören kann. Der Grund dafür ist in seiner Kindheit verortet, die er bis heute nicht aufgearbeitet hat. Seine Freunde Tsubaki (Anna Ishii) und Ryota (Taishi Nakagawa) nehmen ihn zu einem Wettbewerb an ihrer Schule mit, wo sie das Mädchen Kaori (Suzu Hirose) Violine spielen hören. Ihre rebellische Ader am Instrument lässt sie das Publikum für sich gewinnen und Koseis Freunde machen ihn mit ihr bekannt. Kaori hält die Musik für die reinste Form der Freiheit und möchte bei dem nächsten Wettbewerb mit Kosei ein Duett spielen. Dem Druck seiner Freunde ausgesetzt überlegt es sich der Schüler, muss sich aber letztlich eingestehen, dass er kein Klavier vor Publikum spielen kann. Kaori akzeptiert aber kein Nein als Antwort und begibt sich mit dem Schüler zum Ursprung seines Traumas: seine Mutter (Rei Dan), die ihm eine sehr strenge Lehrerin war und außerdem an langer Krankheit gestorben ist. Tsubaki sieht nicht gerne, dass Kosei und Kaori so gut zurechtkommen, zumal die Violinistin eigentlich Ryota als potentielle Freundin vorgestellt wurde. Doch schon bald schlägt das Schicksal in noch viel grausamerer Weise zu...

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Your Lie in April - Film Screenshot 4

Kritik: "Your Lie in April" ist in mehrerlei Hinsicht ein besseres Filmvergnügen, wenn man sich bereits vorher schon mit ein paar Fakten und dem Ton des Films vertraut gemacht hat. Zunächst einmal scheint der Streifen nämlich eine Teenie-Romanze zu sein. Doch die auf dem Manga von Naoshi Arakawa basierende Geschichte erweist sich als erstaunlich vielschichtig und scheint zudem auch noch ein Musikfilm zu sein, in dem wir einige schöne klassische Stücke präsentiert bekommen. Doch Achtung! Ab der zweiten Hälfte entpuppt sich der Film als ein waschechtes Drama und das letzte Drittel zieht das Drama sogar etwas zu sehr in die Länge. Allerdings ist der Film um einiges besser, als man denken mag. Und ist man mit dem eigentlichen Ton des Films vertraut, oder kennt eben das Original und wird demnach nicht überrascht, kann man "Your Lie in April" viel besser genießen.

Your Lie in April - Film Screenshot 5

Die erste Hälfte des Films dreht sich um drei Freunde und ein Mädchen, das dem Protagonisten dabei hilft, ein Trauma hinter sich zu bringen. Koseis Hintergrundgeschichte ist sehr effektiv und die Rückblenden mit seiner Mutter geben dem Film keineswegs etwas Episodenartiges, wie das bei einem Film, der auf einem Manga basiert, durchaus der Fall sein kann. Darüber hinaus geht Regisseur Takehiko Shinjo erstaunlich tief bei dieser Thematik, sodass Musik und Kaori so etwas wie Therapeuten für den Pianisten darstellen. Wirklich beeindruckend sind dabei die musikalischen Darbietungen. Wir bekommen einige klassische Stücke für Klavier und Violine in ihrer Gänze gezeigt und dabei wird oft der Eindruck erweckt, tatsächlich selbst in einem Konzert zu sitzen. Die Energie, die der Film mit seiner Musik zu versprühen vermag, ist fantastisch.

Your Lie in April - Film Screenshot 6

Weiterhin werden nicht nur jedem Laien bekannte Stücke gespielt, sondern auch ein paar unbekanntere. Die Auswahl ist dabei aber hervorragend und wohl nur Klassikmuffel werden hier Langeweile verspüren. Beeindruckend ist auch, dass die beiden Darsteller für ihre Rollen ordentlich ihre Instrumente geübt haben und so eine sehr überzeugende Darstellung von zwei Personen abgeben können, die Meister ihres Instruments sind. Da ich schon befürchtete, hier eine platte Teenie-Romanze wie "Strobe Edge" zu bekommen, war ich demnach positiv überrascht. Auch weil die Charaktere gut ausgearbeitet sind und diese so einige unerwartet gut funktionierende romantische Momente auf die Leinwand zaubern können. Gerade zu Beginn ist der Film voller jugendlicher Energie und Szenen einer sich unschuldig anbahnenden Liebesgeschichte.

Your Lie in April - Film Screenshot 7

Kento Yamazaki spielt Kosei mit der nötigen Schwere, da er nicht unbedingt der fröhlichste Geselle ist. Suzu Hirose ("Rage") wirkt dagegen oft etwas zu energetisch und extrovertiert. Gutes Schauspiel mag man das nicht nennen, allerdings sollte man die zweite Hälfte des Films abwarten, wenn sich der dramatische Twist offenbart. Dann zeigt sich, dass sie eigentlich sogar eine ziemlich gute Darstellung abliefert. Es ist schwierig, nicht zu viel von der Geschichte zu verraten und dennoch darauf vorzubereiten, was letztendlich den Zuschauer erwartet. Und das ist tatsächlich eine Krankheit, Krankenhausbesuche und viele Tränen. Während "Your Lie in April" hinsichtlich seiner Teenie-Romanze den meisten typisch kitschigen Momenten ausweichen kann, gelingt ihm dies nicht bei dem Drama. Das soll aber nicht bedeuten, dass dieses nicht auch effektiv wäre. Auch hier kann die Musik wieder einen schönen Beitrag leisten, die Emotionen besser zur Geltung zu bringen.

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Ist man fair, hätte das Drama aber auch um einiges schlimmer ausfallen können. Um genau zu sein, ist es retrospektiv gar nicht so aufdringlich, wie man es sonst gewohnt ist. Dennoch hätte man hier durchaus kürzen können. Mit seinen 121 Minuten ist der Film vielleicht auch etwas zu lang. Im Vergleich zum Original ist die Manga-Adaption auch mehr in der Realität verankert und auch die Farben sind nicht ganz so bunt wie dort, auch wenn speziell die Natur in sehr hübschen Farben eingefangen ist. "Your Lie in April" schafft es, dass die Romanze sich zuerst wie keine anfühlt, da die lebensfreudige Kaori vielmehr ein Freund zu sein scheint, die Kosei von seinen Ängsten befreit, welche mit dem Tod seiner Mutter zusammenhängen. Aber wir wissen natürlich, wohin sich das Ganze letztlich entwickeln muss. Nur der Fokus auf dem Drama mag überraschen, weshalb man hier vorgewarnt sein sollte. Denn ansonsten erweist sich der Film vor allem dank schöner Klassikmusik und seiner hohen Energie als ein gelungenes Romantikdrama, das nicht nur 14-jährige Mädchen ansprechen will.

(Autor: Manfred Selzer)
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