Story: Yun Jun-seo (Choi Woo-hyeok) und Yun Eun-seo (Mun Geun-yeong) sind Geschwister, bis Eun-seo eines Tages in
einen Unfall verwickelt wird, und bei einer Blutuntersuchung herauskommt, dass Eun-seo als kleines Baby mit dem Kind von
Frau Choi (Kim Hae-suk) vertauscht wurde. Shin-ae wird gegen Eun-seo ausgetauscht, die bisherigen
Familienbande werden unter Tränen gekappt, und Familie Yun fährt mit ihrer leiblichen Tochter Shin-ae nach Amerika.
Jahre später kehrt Jun-seo (Song Seung-heon) nach Korea zurück und besucht seinen alten Freund Han Tae-seok (Won Bin).
Tae-seok erzählt Jun-seo von einer Frau, die als Telefon-Empfangsdame in einem Hotel arbeitet, und für die er sich
interessiert. Jun-seo erfährt erst später, dass es sich bei dieser Frau um Eun-seo (Song Hye-kyo) handelt. Jun-seo
verliebt sich in Eun-seo, und das obwohl er eigentlich schon mit seiner Freundin Yumi (Han Na-na) verlobt ist. Aber es
ist auch eine Liebe, die keine Zukunft hat, weil Jun-seos Eltern dagegen sind. Schließlich ist Eun-seo immer noch
irgendwie ihre Tochter.
Tae-seok, der in Eun-seo verliebt ist, gerät daraufhin mit Jun-seo in einen längeren Streit, während Shin-ae (Han
Chae-young) Eun-seo nicht leiden kann, weil sie neidisch auf sie ist. Schließlich hat sie eigentlich Gefühle für
Tae-seok. Doch die Dinge werden noch komplizierter als Eun-seo erfährt, dass sie an Leukämie leidet und sterben wird...
Kritik: "Autumn in my Heart" ist der Grund, warum ich koreanischen Drama-Serien aus dem Weg gehe. Eine Telenovela
durch und duch, die dermaßen überfüllt ist mit unglaubwürdigen Zufällen, Liebesdreiecken (die zu Liebesvielecken werden)
übertriebenem Schauspiel, literweise Tränen und überladenem Kitsch. Dabei hat die Serie noch nicht mal schlecht angefangen.
Die erste Hälfte der Serie ist sogar recht angenehm und kann mit warmherziger Romantik und Drama punkten. Zwar zeichnet
sich hier schon in ein paar Szenen ab, dass "Autumn in my Heart" nicht weiß, wann es zu viel des Guten, bzw. der Tränen
ist, aber es gibt dennoch einige Momente, die man durchaus als schön bezeichnen kann.
Später gibt es ebenfalls noch ein paar Momente, in denen wir uns besonders durch die schönen Herbsttage und die
Naturaufnahmen berührt fühlen können, aber alles in allem wird man hier immer wieder durch die aufgesetzte Dramatik
und Tränen zum genervten Aufstöhnen animiert. Je weiter die Serie voranschreitet, desto schlimmer wird es. Als die Story
dann auch noch zur Krankheit-der-Woche Geschichte degradiert wird, hätte ich am liebsten abgeschaltet. Aber für
dieses Review habe ich mich auch noch durch den Rest der Serie gequält...
"Autumn in my Heart" bietet also eine unglaubliche Portion an Melodramatik. Der Grundplot der vertauschten Tochter ist
aber eigentlich recht vielversprechend, und auch die diversen tränenreichen Einschübe am Anfang sind noch nahegehend.
Das liegt zum Hauptteil an den hervorragenden Jungdarstellern, von denen die damals noch unbekannte Mun Geun-yeong
("A Tale of Two Sisters", "Innocent Steps") die Rolle der Eun-seo spielt. Auch Choi Woo-hyeok leistet überzeugende
Arbeit als ihr Partner ab. Die beiden sind Geschwister, und dennoch ist nicht zu übersehen, dass Jun-seos Gefühle
für Eun-seo über das hinausgehen, was für eine Geschwisterliebe normal ist. Wie schön als dann herauskommt, dass die
beiden gar nicht im Blute verwandt sind! Aber so einfach ist es dann doch nicht. Die Liebe zwischen den beiden hat
nämlich niemals eine Zukunft. Hier beginnt die Serie dann unglaubwürdig zu werden.
Es ist schwierig mit so einer Situation
umzugehen, ganz klar, aber die Entscheidung der Eltern ihre Kinder einfach wieder zurückzutauschen, und all die Jahre
mit der Tochter, die sie aufgezogen haben zu vergessen, ist sehr herzlos. Außerdem ist es einfach nicht nachzuvollziehen,
da die Eltern selbst auch sehr unter diesem Tausch leiden und am liebsten hätten, dass alles beim Alten bleibt. Das
Richtige zu tun, würde in einer solchen Situation wohl schwer fallen, aber warum gleich alle Bande gekappt werden
müssen bleibt ein Rätsel...
Jahre später kehrt Jun-seo in seine Heimatstadt zurück. Er hat eine Freundin, die bei seiner Frage als was sie
wiedergeboren werden möchte, geantwortet hat, dass sie gerne ein Baum sei. Und das scheint tatsächlich der einzige
Grund zu sein, warum die beiden zusammen sind, denn Eun-seo hatte als Kind dasselbe geantwortet. Als Begründung hatte
sie damals gesagt, dass man sie dann niemals von ihrer Heimat fortnehmen könne, da ihre Wurzeln tief bei ihren
Geliebten verankert wären.
Ach, wie herrlich... Und Jun-seo lässt sich mit einer Frau ein, mit der er eigentlich nichts gemein hat, nur weil sie
ihn in dieser Hinsicht an Eun-seo erinnert hat. Da greift man sich doch an den Kopf! Aber es geht noch schlimmer.
Yumi, Jun-seos Freundin, entpuppt sich nämlich als unglaublich klammernd und selbstmordgefährdet. Als sie merkt, dass
sie ihren Freund an Eun-seo verlieren könnte, versucht sie sich selbst umzubringen und droht Jun-seo sogar mit weiteren
Versuchen, falls er sie verlassen sollte! Es ist also klar, dass wir bald einen ungemeinen Hass auf diese Frau entwickeln,
selbst wenn es nicht vorstellbar ist, dass solch eine Frau tatsächlich in dieser Form existieren kann. Yumi bleibt
nämlich irgendwie immer ein recht unbeschriebenes Blatt und noch dazu ein sehr unglaubwürdiges. Aber sie dient als ein
weiteres Element, das verhindert, dass unsere beiden Hauptprotagonisten jemals zusammenfinden können.
Kommen wir mal zu den Hauptdarstellern, denn hier gibt es ein großes Problem: Song Seung-heon. Er besitzt das Charisma
und die emotionale Bandbreite eines Baumstamms. Sein hölzernes Minenspiel ist irgendwann nur noch nervend, und selbst die
Tränen, die er sich manchmal abringen kann, wollen niemals überzeugen. Aus diesem Grund konnte für mich auch nie die
Liebesgeschichte funktionieren. Tae-seok, gespielt von Won Bin ("Guns & Talks"), ist viel liebenswerter als Jun-seo und
erweist sich außerdem als ein wahrer Freund. Wie gerne hätte man lieber ihn mit Eun-seo zusammen gesehen, aber das bleibt
für ewig Wunschdenken, wie uns bald bewusst wird. Was Tae-seok so charismatisch macht ist seine aufopferungsvolle Liebe.
Er mag zwar anfangs der etwas aggressivere Typ sein, und in der Tat will man ihn sogar gar nicht wirklich leiden können,
aber seine Liebe zu Eun-seo ist ernst, und sie verändert ihn auch. Wie sehr er sich um Eun-seos Liebe bemüht, und
gerade seine aufopferungsvolle Hingabe für sie, ist beneidenswert und ehrlich. Er kann sie sogar schließlich aufgeben,
so wahr sind seine Gefühle für sie. Natürlich nicht ohne sie trotzdem immer noch in seinem Herzen zu haben, was
er Eun-seo auch oftmals spüren lässt. Von Tae-seok geht die Wärme aus, die wir von Jun-seo vermissen. Und so müssen wir
mit diesem armen Menschen leiden, der niemals ein Happy End mit Eun-seo bekommen wird, obwohl er es sich im Laufe der
Serie wahrlich verdient hätte.
Song Hye-kyo ("Full House", "My Girl and I") feierte in dieser Serie ihr Debut und wurde schnell zum Star. Warum ist
ganz einfach: Sie besitzt eine natürliche Schönheit und ein Charisma, das selten anzutreffen ist. Und darüber hinaus
kann sie auch noch schauspielern. Das kann sie hier zwar nur im Rahmen einer Telenovela zeigen, aber es reicht dennoch
aus um uns zu beweisen, dass sie Talent hat.
Das alles hilft aber nichts, denn das ewige Tränenfest ist irgendwann einfach nicht mehr zum Aushalten. Gerade die
Mütter, die natürlich immer wieder in unendlich langen Szenen Tränen vergießen, nerven richtiggehend.
Der Plot entwickelt sich bis zur Hälfte der Serie in einem angenehmen Tempo, auch wenn ab und zu eigentlich nicht viel
passiert. Von da an passiert dann aber wirklich nichts. Das Tempo nimmt extrem ab, und bis zum Schluss wirkt die gesamte
Serie sehr gestreckt. Die Story tritt auf der Stelle, und das ewige Hin und
Her der Charaktere (Jun-seo verlässt Eun-seo, und dann wiederum kann er nicht von ihrer Seite weichen) wird
schließlich nur noch lächerlich. Das es besonders schlimm wird als eine unheilbare Krankheit bei Eun-seo diagnostiziert
wird ist natürlich klar...
Das ewige Verweilen der Kamera auf denen von psychischer Agonie und Liebeskummer geplagten Gesichter der Protagonisten
wird einfach peinlich, und man muss vor so viel Kitsch sogar oftmals auf die Pause-Taste drücken. Wie gesagt können
einen die
schönen Herbstaufnahmen im Freien und ein netter Soundtrack, der allerdings ebenfalls oftmals kitschig und vor allem
repetitiv wird, über Wasser halten. Die Liebesgeschichte, die Verwicklungen und die unwahrscheinlichen Zufälle lassen
allerdings niemals einen Zweifel daran, dass es sich hierbei um eine typische Telenovela handelt. Also nichts was man
gesehen haben sollte. Die Emotionen und Melodramatik wirken so aufgesetzt, dass es wirklich weh tut. Wer sich einen
Gefallen tuen will, der sollte die Serie nur bis zur ersten Hälfte sehen und dann einfach abschalten. Dann wird man
viel mehr von der Serie haben. Wenn der vielsprechende Anfang nicht gewesen wäre, hätte die Serie auf jeden Fall noch
schlechter abgeschnitten. Ach, und wie es sich für eine typische tränenreiche Korea-Soap-Opera gehört darf man hier
natürlich kein Happy End erwarten.
"Autumn in my Heart" ist eine Serie für anspruchslose Hausfrauen, die Nachmittags nichts besseres zu tun haben, oder
die tatsächlich auf Kitsch stehen. Ich zähle nicht zu dieser Kategorie und bin froh, dass ich die Serie hinter mir
habe...