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Full House - Movie Poster
Original Title:
Poolha wooseu

South Korea 2004

Number of Episodes: 16
Running Time: 60 min.

Genre:
Romance, Comedy, Drama

Director/Creator:
Pyo Min-soo

Cast:
Song Hye-kyo
Rain/Bi
Kim Seong-su
Han Eun-jeong
Han Do
Lee Yeong-eun
Jin Im Hye
Kim Ji-yeong
Sunwoo Eun-Sook
Yong Jang


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Full House

Story: Han Ji-eun (Song Hye-kyo) ist eine erfolglose Schriftstellerin und lebt alleine in einem Haus, das von ihrem Vater erbaut und "Full House" getauft wurde. Eines Tages wird sie von ihren Freunden Jin Hee (Lee Yeong-eun) und Dong-wook (Han Do) besucht, die sie auf eine Reise nach Shanghai schicken. Ji-eun muss allerdings herausfinden, dass sie von ihren Freunden hereingelegt wurde, und so hängt sie in einer ihr fremden Stadt und ohne Geld fest. Zum Glück hat sie aber auf ihrem Flug den Filmstar Lee Yeong-jae (Rain) kennengelernt. Dieser kann sie zwar wegen ihres unordentlichen Charakters nicht leiden, als aber Ji-eun ihm die Lügengeschichte auftischt, dass sie die ehemalige Geliebte von Min-hyuk (Kim Seong-su), Lees Freund, ist, dem sie in Shanghai tatsächlich nur durch Zufall über den Weg gelaufen ist, erklärt sich Lee Yeong-jae einverstanden ihr Geld für den Rückflug zu leihen.
Wieder zu Hause angekommen muss Ji-eun herausfinden, dass ihr Haus von ihren Freunden verkauft wurde und sie kein Geld mehr hat. Wie es der Zufall so will ist niemand anderes als Lee Yeong-jae der neue Besitzer des "Full House". Lee ist in seine Modedesignerin Kang Hye-won (Han Eun-jeong) verliebt, die jedoch nur Augen für Min-hyuk hat. Aus Eifersucht und einer schlechten Laune küsst er Han Ji-eun auf einer Party um Hye-won eifersüchtig zu machen. Fortan steht er noch mehr im Rampenlicht der Medien und heiratet Ji-eun. Was die Medien jedoch nicht wissen ist, dass die beiden einen Vertrag ausgearbeitet haben. Ji-eun arbeitet bei Yeong-jae als Hausmädchen um schließlich ihr Haus zurückkaufen zu können. Des Weiteren ist die Ehe auf eine 6-Monatsfrist festgelegt.
Ji-eun und Yeong-jae sind alles andere als das perfekte Paar und es kommt zwischen den beiden immer wieder zu Streitereien. Noch komplizierter wird ihre Beziehung als sich Min-hyuk plötzlich für Ji-eun interessiert und sich Yeong-jae trotz seiner Liebe zu Hye-won eingestehen muss, dass er eifersüchtig ist...

Kritik: Wer hätte gedacht, dass eine Soap Opera so viel Spaß machen kann. Nicht ohne Grund heißen diese dann eben auch TV-Dramas um sich von diesem negativ behafteten Genrebegriff der Soap zu lösen. "Full House" war mein Einstieg in dieses Genre (von "Train Man" einmal abgesehen) und hat mich sogar soweit begeistert, dass ich mir in Zukunft auch andere Serien dieser Art anschauen werde. Der Grund ist einfach: Koreanische Dramas sind erfrischend anders als das, was wir darunter verstehen mögen. Wir bekommen hier keine schlecht produzierte TV-Kost mit lächerlichen schauspielerischen Darstellungen, sondern mitnehmende und zum Teil unwahrscheinlich lustige Unterhaltung.

Anfangs ist man natürlich besonders skeptisch, aber da nicht mal die Bilder wie typisches TV aussehen, sondern manchmal sogar mit tollen Einstellungen und Aufnahmen punkten, die so mancher Kinofilm-Qualität in nichts nachstehen, findet man schnell in die Serie.
Zugegeben, die Story erweist sich im Kern als nichts Neues. Wir haben mehrere unglückliche Liebeskonstellationen, die Nahrung für viele leicht dramatische Momente bieten, dabei aber niemals die Grenze des Erträglichen überschreiten. Interessanterweise sind wir uns aber niemals vollkommen sicher, ob Ji-eun und Yeong-jae tatsächlich irgendwann zusammenfinden werden, da Yeong-jaes Liebe zu Kang so stark ist, dass wir uns dann tatsächlich bis nach dem zweiten Drittel der Serie vorstellen können, dass Ji-eun eben schließlich bei Min-hyuk landet und Yeong-jae mit Hye-won glücklich wird. Doch das würde ja gegen die Regeln eines solchen TV-Dramas verstoßen und soll natürlich nur die Spannung erhöhen. Immerhin erweist sich der Grundplot aber doch als ziemlich interessant. Kann sich aus einer mehr oder weniger aufgezwungenen Heirat tatsächlich Liebe entwickeln?

Was uns dann auch gleich zum eigentlichen Pluspunkt der Serie bringt: Dem Humor und zwei tollen Protagonisten. Popstar Rain ("I'm a Cyborg, but that's ok") spielt Yeong-jae, einen eingebildeten Filmstar, der eigentlich ein ruhiger und irgendwie unsympathischer Geselle ist, bis er auf Ji-eun trifft. Dann geht er immer wieder aus sich raus, brüllt seine "Ehefrau" an und treibt sie mit seinem Putzwahn zur Verzweiflung. Man sieht ihm sichtlich an, dass er Spaß daran hat seine Frau herumzukommandieren. Allerdings ist Ji-eun auch nicht ohne. Sie weiß sich durchaus zu verteidigen und so kommt es zwischen den beiden zu etlichen Streitereien, wie man sie wohl nur von einem echten Ehepaar kennt.
Yeong-jae lässt seine Frau mehr als einmal bei Verabredungen alleine sitzen, da er entweder bei Kang Hye-won oder zumindest mit den Gedanken bei ihr ist. Wenn er von Ji-eun damit konfrontiert wird, dann weiß er sich nur damit zu helfen, diese wieder anzuschreien und sie zu befehligen endlich was zu Essen zu machen oder zu putzen. Wenn er sie mal nicht als "Bird Brain" oder seine Reisschüssel bezeichnet, dann ist sie eben für ihn der Staubsauger. Natürlich weiß der Zuschauer aber schon lange vor den beiden, dass sich das Sprichwort, "Was sich liebt, das neckt sich.", in seiner Vollkommenheit hier wiederfinden lässt.

Doch Yeong-jae bringt Ji-eun immer wieder dazu ihre Sachen zu packen und zu verschwinden, auch wenn sie nur wenig später wieder zurückkehrt. Für Ji-eun mag Yeong-jae der "King of Jerks" sein, aber das eben auch nur, weil dieser nicht in der Lage zu sein scheint seine wahren Gefühle zu offenbaren. Jedesmal wenn er eine Entschuldigung auf den Lippen hat, kommt er sich dann wohl doch irgendwie zu weich vor und schreit erneut irgendwelche Beleidigungen hinaus. Das ist enorm lustig und bekommt nur selten einen drama-artigen Unterton.
Außerdem gibt es immer wieder ein paar magische Szenen, z.B. als Yeong-jae seiner "dummen" Frau das Fahrradfahren beibringt oder sie vor dem Ertrinken rettet, die keinen Zweifel daran lassen, wie die Beziehung zwischen den Beiden wirklich aussieht, auch wenn die zwei sich dessen selbst noch nicht bewusst sind. Dennoch ist für den Zuschauer auch ganz klar, dass die beiden noch extrem an sich arbeiten müssen, wenn es denn zu einem Happy End kommen soll. Bis dahin bekommen wir allerdings großartige Situationskomik und zwei Hauptdarsteller in Höchstform geliefert.

Rain und Song Hye-kyo sind dann auch tatsächlich der Grund warum die Serie so unterhaltsam ist. Rain hat wirklich Talent als Schauspieler und kann hier eine recht komplexe Rolle des gemeinen Ehemanns darstellen, der irgendwo tatsächlich ein Herz hat, das er jedoch nicht zeigen kann. Ji-eun macht ihn mit der Zeit zu einem neuen Menschen und Yeong-jae hat bis dahin auf jeden Fall seinen Spaß Ji-eun herumzuscheuchen. Seine ewigen Putzorgien sorgen außerdem dafür, dass wir irgendwann glauben jeden Winkel des Hauses zu kennen, in dem die Serie spielt, und uns dort dann eben auch nach einigen Folgen sehr heimisch fühlen.
Song Hye-kyo ist jedoch der eigentliche Star der Serie. Sie strahlt so viel Charisma aus, dass jedes Männerherz dahinschmelzen muss. Song sieht alles andere als schlecht aus, tatsächlich sieht sie wunderbar aus, doch rein vom Äußerlichen sieht Darstellerin Han Eun-jeong, die Kang Hye-won spielt, eher nach dem aus was man eine typische koreanische Schönheit nennen würde. Es dauert aber nicht lange bis Song ihre Konkurrentin in allen Belangen übertrifft und am Ende sogar subjektiv um Meilen besser aussieht als Han. Das beweist eben, dass wahre Schönheit tatsächlich auch von Innen heraus kommt. Song Hye-kyo und ihre geniale Art zu lachen, ihre schlechten Witze und ihre Grimassen müssen einfach jeden mit der Zeit für sie begeistern. Ji-eun hat einen Charakter wie er Spaß macht, und das ist eigentlich alleine Grund genug die Serie bis zum Ende zu schauen.

Natürlich wird es ab und an auch etwas dramatischer, besonders wenn sich die Liebeskonstallationen verschieben. Hye-won kann man eigentlich erst am Ende ausstehen, da sie der Grund für etliche tränenreiche Momente ist. Kang kann diese Szenen aber recht gut tragen und überzeugt dabei, wie alle Nebendarsteller, mit einer guten Darstellung ohne jemals übertriebenes Schauspiel an den Tag zu legen. Gerade das ist für mich Drama-typisch und hat mich deshalb immer von solchen Serien abgeschreckt, aber hier fehlt dies zum Glück völlig.
Kim Seong-su, der Min-hyuk spielt, wirkt oftmals einfach zu kühl, obwohl es schwierig zu sagen ist, ob das wirklich an ihm liegt oder doch eher Teil seiner Rolle ist. Immerhin bringt er noch mehr Spannung in die Serie als er versucht Ji-eun für sich zu gewinnen und Yeong-jae damit erst bewusst macht, wie sehr ihm seine "Frau" tatsächlich bedeutet. Abgerundet wird das Ensemble von einer Reihe von überzeugenden Nebendarstellern, von Ji-euns Freunden bis zu Yeong-jaes Familie. Besonders für eine Dramaserie geben die Darsteller eine Top-Leistung ab.

Selbstverständlich gibt es auch ein paar Kritikpunkte. Oftmals wiederholen sich die Dinge zu oft, Ji-eun verlässt Yeong-jae und kommt zurück, um dann wieder abzuhauen etc. Außerdem tritt die Serie ab der Mitte kurzzeitig auf der Stelle. Gegen Ende gibt es dann etwas zu viele emotionale Szenen, aber das war auch nicht anders zu erwarten. Darüberhinaus kann der an sich sehr gelungene Soundtrack doch irgendwann nach der x-ten Wiederholung etwas nervend werden.
Allerdings verblassen diese Fehler schnell neben all den schönen kleinen Momenten zwischen Yeong-jae und Ji-eun und dem tollen Humor. Die beiden Darsteller geben eine großartige Leistung ab und verleihen ihren Charakteren die jeweiligen Macken, die sie so liebenswert machen. Es macht Spaß den beiden zuzusehen, wie sie aufeinander rumhacken, und im Endeffekt halten sich die drama-typischen Momente mit dem unbeschwerten Stil der Serie sehr angenehm die Waage. "Full House" baut voll auf seine beiden Hauptprotagonisten und das ist auch gut so. Denn diese sind es, die die Serie zusammen mit der guten Regie zu einer Drama-Serie machen, welche sich auch das männliche Publikum ohne Bedenken anschauen kann. Erfrischend, liebenswert und unterhaltsam, sind die Adjektive, die diese Serie wohl am besten beschreiben. Dafür gibt's ganz klar einen Daumen nach oben!

(Autor: Manfred Selzer)
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