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The Queen's Classroom - Movie Poster
Original Title:
Jyoou no Kyoushitsu

Japan 2005

Number of Episodes: 11 + 2
Running Time: 45 min.

Genre:
Drama, Comedy

Director/Creator:
Hitoshi Iwamoto

Writer:
Kazuhiko Yukawa

Cast:
Yuki Amami
Mirai Shida
Naruki Matsukawa
Mayuko Fukuda
Anzu Nagai
Sachie Hara
Kaho
Toshinori Omi
Michiko Hada
Sairi Ito
Shigeru Izumiya
Hikari Kajiwara
Naoyuki Morita
Takashi Naito
Shotaro Sakai
Mirai Shida
Akashi Takei
Kazuaki Hankai
Shigeru Izumiya
Takashi Naitou


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The Queen's Classroom

Story: Die zwölfjährige Kanda Kazumi (Shida Mirai) ist ein ganz normales Mädchen, das durchschnittlich in der Schule ist und ein paar gute Freunde hat. Sie will in ihrem letzten Jahr in der Grundschule ein paar schöne Erinnerungen machen, doch alles kommt anders. Ihre neue Lehrerin, Akutsu Maya (Amami Yuki), ist ein wahrer Teufel. Akutsu lässt ihre Schüler jeden Tag einen Test schreiben, und die beiden schlechtesten in der Klasse müssen Putzarbeiten verrichten. Kanda wird schließlich mit dem Klassenclown Yusuke (Matsukawa Naruki) zum Putzdienst eingeteilt. Weil Kanda die Ungerechtigkeiten von Akutsu und ihre Strenge nicht in Ordnung findet, bestraft die neue Lehrerin sie nur umso härter. Akutsu duldet in ihrer Klasse keine Widerworte und greift mit eiserner Hand durch. Akutsu konfrontiert ihre Schüler außerdem offen mit den Grausamkeiten der Erwachsenen, und erzählt den Kindern sogar, dass nur ein paar von ihnen jemals ein glückliches Leben führen werden. Der Rest würde auf ewig Durchschnitt bleiben.
Schon bald ist ein Keil in die Klasse getrieben. Freunde werden zu Verrätern, weil sie für Akutsu andere Schüler ausspionieren. Sie bekommen von der Lehrerin Vorteile versprochen und zerstören damit den Zusammenhalt der Klasse. Genau diesen Zusammenhalt will Kanda aber wieder herstellen. Sie hat es allerdings sehr schwer, da sie immer wieder von ihren Mitschülern schikaniert wird. Erst jetzt wird Kanda bewusst wer ihre wirklichen Freunde sind. Zusammen mit diesen macht sie sich daran den Kampf gegen die teuflische Lehrerin aufzunehmen...

Kritik: "The Queen's Classroom" ist eine unwahrscheinlich gut durchdachte Drama-Serie, die auf sehr unterhaltsame Weise auf die Missstände an japanischen Schulen und in der japanischen Gesellschaft allgemein aufmerksam macht. Nicht nur, dass die Serie sehr kontrovers ist, sie ist auch äußerst bewegend und sehr überzeugend in ihrer Message. Nicht umsonst lief die Serie in Japan an einem Samstag, damit sich sowohl Eltern als auch Kinder "The Queen's Classroom" ansehen konnten. Die große Stärke der Serie ist die Effektivität mit der sie ihre Message an den Zuschauer überbringen kann. Wer glaubt, dass es sich hierbei um eine Kinderserie handelt, nur weil die meisten Hauptdarsteller nicht älter als zwölf Jahre sind, der hat sich total geirrt. Nicht nur, dass wir niemals bezweifeln, dass wir es hier mit Heranwachsenden, anstatt mit Kindern zu tun haben, der Drehbuchschreiber legt außerdem ein ungeheueres Feingefühl an den Tag, wenn es darum geht die Charaktere auszuarbeiten, und gleichzeitig auf so viele Probleme wie möglich in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Dabei ist "The Queen's Classroom" auf großartigste Weise unterhaltsam und weiß einen mit seinem Charme aufs Äußerste zu verzaubern. Kurz gesagt handelt es sich hier ohne Übertreibung um die beste asiatische Serie, die mir bisher unter die Augen gekommen ist.

Herz der Serie mögen zwar Kanda und ihre Freunde sein, aber ohne die tolle Darstellung Amami Yukis der teuflischen Lehrerin, wäre die Show nur halb so gut gewesen. Akutsu-sensei ist durch und durch böse. Zumindest glaubt man das am Anfang. Sie ist immer in schwarz angezogen, sehr penibel, korrekt und kann eigentlich alles. Vom Tanzen bis zum Kämpfen. Außerdem taucht sie immer wieder in der Nähe der Schüler auf. Selbst außerhalb der Schule. Dabei haftet ihr immer ein dunkler Schatten an, der sich über die Szenerie legt, sobald sie die Bühne betritt. Es gibt nichts, das sie nicht weiß, und so muss man sie fast schon für einen Übermensch halten. In diesem Fall wohl für einen Teufel. Wie ein Tyrann unterdrückt sie ihre Schüler und erstickt jedes Aufbegehren gegen sie schon im Keim. Während des Unterrichts gestattet sie es den Schülern noch nicht einmal auf die Toilette zu gehen, und sogar in den Sommerferien müssen die Kinder zur Schule gehen. Anfänglich hagelt es natürlich Beschwerden von den Eltern. Aber nur ein einziges Mal, denn als Akutsu diesen erklären kann, dass sie nur versucht den Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen, hat sie die Eltern natürlich sofort um den Finger gewickelt und für sich gewonnen.

Interessanterweise glaubt Kanda mit der Zeit immer mehr, dass Akutsu vielleicht gar keine so schlechte Lehrerin ist. Irgendwie scheint es, dass die Schüler tatsächlich mehr lernen und disziplinierter werden. Aber diese Sicht alleine wäre sehr kontrovers und würde der Serie keine Sympathien einbringen. Es ist vielmehr so, dass die Ungerechtigkeiten Akutsus, nach einigen Problemen der Schüler untereinander, die Klasse tatsächlich viel enger zusammenschweißen kann. Die Schüler haben schließlich die Kraft gefunden gegen dieses gemeinsame Feindbild, in Form von Akutsu, anzukämpfen. Akutsu erscheint zwar nach wie vor in jeglicher Hinsicht unantastbar, aber die Klasse findet heraus, dass sie zusammen selbst das größte Problem überwinden können. Auf sehr glaubwürdige und unterschwellige Art reift somit nicht nur in uns, sondern auch in Kanda der Gedanke, dass das vielleicht alles der Plan von Akutsu ist, und diese am Ende sogar noch eine idealistische, liebevolle Lehrerin ist, der nichts näher am Herzen liegt als ihre Schüler. Das führt zu einer kleinen Traumsequenz, in der wir Akutsu als eine charismatische, freundliche Lehrerin erleben, was natürlich total im Kontrast zur Realität zu stehen scheint. Aber wer weiß, vielleicht ist es gar nicht so weit hergeholt. Auf jeden Fall unterstreicht es noch einmal die tolle schauspielerische Leistung von Amami Yuki.

Der Drehbuchschreiber hat wirklich großartige Arbeit geleistet. Es gibt nicht eine schlechte Folge, und immer passiert etwas Bedeutsames. Der Druck unter denen die Schüler zu leiden haben ist enorm, und sie drohen daran zu zerbrechen. Akutsu-sensei erzählt ihnen davon wie die Welt funktioniert, und dass sie nicht immer von ihren Eltern behütet werden können. Sie müssen lernen mit Fehlschlägen umzugehen, was in Japan tatsächlich etwas ist, womit die Jugend wegen ihrer Erziehung schlecht zurecht kommt. Fehlschläge wird es immer wieder geben und die Kinder sollen sich jetzt schon daran gewöhnen, dass sie später nur ein simples Leben führen werden. Irgendwie scheint hierin umgekehrte Kinderpsychologie zu liegen. Kanda und ihre Mitschülerinnen hassen ihre Lehrerin und wollen somit für das was sie sagt Gegenbeweise finden, bzw. es anders machen. Aber hat Akutsu-sensei das wirklich so geplant?
Was auch immer man über die Lehrerin denken mag, sie ist jedenfalls sehr idealistisch. Ganz im Gegensatz zu den anderen Lehrern. Eine von ihnen, Tendou-sensei, hat sogar völlig ihre Aufgabe vergessen und möchte den Schülern eigentlich nur gefallen. Weshalb sie ihren Schülern aber eigentlich nicht hilft und einige Fehlschläge erleiden muss.

"The Queen's Classroom" behandelt nebenbei also mehrere Aspekte. Sie zeigt uns Tendou, die überlegt, ob sie nicht tatsächlich aufgeben soll eine Lehrerin zu sein und einfach ihren Freund heiraten sollte, und strickt diesen Gedanken bei Kandas Mutter weiter, die sich völlig in ihrer Rolle als Hausfrau erfüllt sieht. Der Vater ist ein typischer Angestellter (Salariman), der auch öfters mal unzufrieden mit der Frau und ihrer ungemein ungeschickten Art ist. Es kriselt also auch in der Ehe, was natürlich für die kleine Kanda ein großes Problem ist. Schlussendlich zeigt sich hier aber auch, dass Kandas Mutter tatsächlich den Mut aufbringen könnte ihr Leben zu ändern und arbeiten zu gehen.
An der Schule schieben der Rektor und Vize-Rektor derweilen die Verantwortung auf jemanden in der Rangordnung niedriger stehenden, während in der sechsten Klasse Freundschaften auseinander brechen und neue geschlossen werden. Kanda und der Klassenclown Yusuke, dem eigentlich alles egal ist, der sich aber schon bald als ein wirklicher Freund und guter Mensch herausstellt, beginnen eine kleine Revolution, die in einem Unterrichtsstreik gipfelt. Doch neben den kleinen Dramen gibt es auch größere, so will z.B. eine der Schülerinnen das Klassenzimmer anzünden, weil der Druck den sie von Akutsu zu erleiden hat einfach zu groß geworden ist.

Die Leistung der Jungdarsteller ist durch die Bank beeindruckend. Man vergisst mit der Zeit völlig, dass es sich hier um kleine Kinder handelt, so natürlich und stellenweise erwachsen wirken sie. Natürlich könnte man anführen, dass ihr Verhalten tatsächlich etwas zu erwachsen wirkt, aber das wäre dann eigentlich auch der einzige wahre Kritikpunkt, und als dieser kann er dann wirklich nicht mal bestehen.
Kanda wird auf supersüße Art von Shida Mirai gespielt. Dennoch kann sie trotz ihrer manchmal gespielt süßen Art, als die eigentliche Hauptprotagonistin bestehen, denn sie kann gerade in den ernsten Momenten sehr gut überzeugen. Als ein persönlicher Liebling hat sich Fukuda Mayuko als Hikaru entpuppt, die mit ihrer traurigen und dennoch selbstsicheren Art eine ganze Weile lang etwas Rätselhaftes an sich hat, bis wir schließlich mehr über sie erfahren. Yusuku ist die Geheimwaffe im Bunde, da ihm Noten egal sind, und er sich deshalb Akutsu-sensei gegenüber mehr leisten kann als alle anderen.
Unterstützt wird die Serie auch von einem großartigen Soundtrack von Ike Yoshihiro, der schon für "Nobuta wo Produce" tolle Arbeit geleistet hat, eine Serie mit der "The Queen's Classroom" recht viel gemein hat. Kein Wunder, denn der gleiche Regisseur zeichnet sich für beide Serien verantwortlich. Auch hier geht es um Freundschaft in all ihren Formen.

Zwei Specials, jeweils in Spielfilmlänge, stellen ein Prequel dar, das das Leben von Akutsu beleuchtet. Uns wird gezeigt, was für ein Mensch sie früher war und wie sie zu einer teuflischen Lehrerin geworden ist. Über die Specials kann man sich streiten. Sie sind auf jeden Fall nötig gewesen, da sie einfach Antworten geben und die Serie sogar in einem völlig neuen Licht erstrahlen lassen. Allerdings stehen sie fast schon auf eigenständingen Füßen, da sie wesentlicher dramatischer und weniger unterhaltsam sind. Irgendwie mögen sie von der Atmosphäre und der Qualität nicht völlig zur eigentlichen Serie passen, aber man ist trotzdem sehr dankbar für die Hintergrundgeschichte Akutsus. Das Leben Akutsus ist ein einziges Drama. Nach etlichen Tränen lernen wir sie zu verstehen, zu respektieren, und ohne hier zu viel verraten zu wollen, vielleicht sogar zu lieben..?

Akutsu versucht ihren Schülern die Augen zu öffnen. Sie versucht ihnen die Welt zu zeigen wie sie wirklich ist. Das erscheint zuerst grausam, genauso wie das Verhalten der Lehrerin an sich, aber schlussendlich tritt das Wundervolle zu Tage. Momente in denen die Schüler z.B. einer Diebin verzeihen, die kurz zuvor noch das Klassenzimmer anzünden wollte, sind nicht nur äußerst rührend, sondern zeigen auch, dass die Kinder verstanden haben andere zu verstehen, sich einzufühlen und zueinander zu stehen. Es scheint tatsächlich so, als wenn die Schüler ihrer Lehrerin viel zu verdanken haben, aber die Serie verdient besonderen Applaus dafür, dass sie es sich am Ende nicht einfach macht und Akutsu als liebevolle Lehrerin darstellt. Die Dinge sind in dieser Serie etwas komplexer und gerade deswegen so nahegehend. "The Queen's Classroom" ist kein tränenlastiges Drama, sondern gerade wegen seiner Ideale, für die die Schüler kämpfen, so rührend. Natürlich müssen am Ende auch einige Tränen fließen, aber es ist niemals zu viel des Guten. Vielleicht auch weil es bei Kindern einfach weniger kitschig wirkt. Zum größten Teil gelingen solche Szenen aber auch, weil der Drehbuchschreiber, wie beim Rest der Serie, großen Wert auf Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit gelegt hat.
Am Ende ist "The Queen's Classroom" dann auch gar nicht so traurig wie man es befürchten hätte können, sondern sogar sehr unterhaltsam und einfach ungemein rührend. Das traurigste an dieser fantastischen Serie: Dass sie nach 11 Folgen und zwei Specials schon zu Ende ist...

(Autor: Manfred Selzer)
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