Original Title:
Arumdabda
South Korea 2008
Composer
Noh Hyung-woo
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Beautiful - OST
Review: "Beautiful" stellt das erste Mal dar, dass ich den Soundtrack zu einem Film gehört habe, bevor ich
den Film sah. Die melancholisch, stellenweise zutiefst betrübende Natur des OST hat die Erwartungen an den Film noch
geschürt, aber obwohl dieser eine herbe Enttäuschung war, ändert das nichts daran, dass Noh Hyung-woos Beitrag zum
Film, Noh komponierte auch schon die Musik zu Kim Ki-duks "Time", ein schöner Klaviersoundtrack ist, den man sich gerne
immer wieder anhören mag. Wenn man denn bereit ist in die deprimierende Atmosphäre der Musik abzutauchen, wird man viel
Schönes vorfinden, wie es der Titel des Films eigentlich auch von diesem selbst hat erwarten lassen.
Allerdings ist es nicht ganz richtig von einem Klaviersoundtrack zu sprechen, da sich auch Streicher und Blasinstrumente,
allerdings alle unzweifelhaft dem Synthesizer entlockt, wiederfinden lassen. Die anderen Instrumene unterstützen jedoch
immer nur das Piano, das in (fast) jedem Stück im Vordergrund steht.
"You are..." beginnt interessanterweise mit einer recht freundlichen Melodie, auch wenn wir hier schon die Einsamkeit und
Isolation heraushören können. Das Klavier gibt sein Motiv immer von leisen Streichern begleitet zum Besten, bis es in
der Mitte etwas ruhiger wird, und wir ganz klar auch ausmachen können, dass sich Noh von einigen Stücken der Klassik
beeinflussen hat lassen. Hier wird das Lied dann auch etwas melancholischer, bis sich dann die Streicher weiter in den
Vordergrund arbeiten und zusammen mit einem kurzen Trommelwirbel etwas mehr Dramatik und Hoffnung in das Stück bringen,
um dann wieder in sanfteren Tönen auszuklingen.
"Eun Young's Theme" ist das eigentliche Thema der CD und das Motiv bleibt einem schon nach dem ersten Mal im Kopf
haften. Das Thema ist sehr traurig und kann einen in seiner Einsamkeit, die es vermittelt fast schon lähmen, gleichzeitig
ist es in seiner Komposition wunderschön und avanciert für den Hörer bald zum Highlight des Soundtracks. Das Lied
lässt sich außerdem nochmal als reines Piano-Stück auf der CD wiederfinden, auch wenn die Unterschiede marginal sind,
da die Streicher im Stück ohnehin sehr zurückhaltend und kaum wahrnehmbar zum Einsatz kommen.
"Captivated" ist wie eine dunkle Vorahnung, ein kurzes Stück, das mit seinen sphärischen Klängen und dem im Kontrast
dazu stehenden klaren Klavierklang einen leicht bedrohlichen Klangteppich schafft. "Obssession" (der Schreibfehler ist
aus dem koreanischen Originaltitel übernommen) beginnt mit "Eun Young's Theme" wird dann aber etwas düsterer und noch
deprimierender. Vor allem gegen Ende kann das Stück noch einmal mit seinem dezenten Klavierspiel ein Gefühl der
Verwirrung oder Verfolgung ausdrücken ohne dass das Lied dabei in unnötige Hektik verfällt. Das fällt auch in "Running"
auf, das ganz klar mit seinen abgehackten Streichern etwas mehr Dynamik ins Stück bringt, aber sich dennoch immer noch
gemäß dem gemächlichen Grundton des Gesamtwerks verhält.
"Sung Min's Letter" ist vielleicht das deprimierendste Stück der CD, welches es wirklich hervorragend schafft die Stimmung
des Zuhörers auf einen Tiefpunkt zu bringen. Den Anfang machen klagende Klaviersounds begleitet von Streichern, bis
die Streicher nach einer Pause schließlich das dunkle und tiefe Thema alleine aufnehmen.
Das kurze "She admits it" hört sich zuerst ähnlich wie "Eun Young's Theme" an, aber kurz darauf spielt es dann ein
helleres, aber trotzdem sehr bedrückendes Motiv, das jedoch mehr oder weniger nur als Überleitung zu dienen scheint.
"Please" ist eines der versteckten Highlights. Irgendwie erinnert es mich an Mark Snows frühe Arbeit für "The X-Files".
Das Lied hat im Hintergrund einen sphärischen Klangteppich, während das Piano ein tragisches Thema spielt, das aber
dennoch mehr als bei allen anderen Titeln der CD das Motiv der (unerfüllten) Liebe übermittelt und damit vielleicht
das traurigste und zugleich zufriedenstellendste Stück des Soundtracks darstellt.
"Destiny" könnte auch für einen Horrorfilm geschrieben worden sein, keinesfalls weil es gruselig ist, sondern weil
man das Gefühl hat, dass hier ein tragisches Geheimnis enthüllt wird (obligatorisch für jene Filme), das einen Menschen
für sein Leben geprägt und isoliert hat. Diese Isolation wird auch noch dadurch verstärkt, dass das Motiv beinahe
alleinig von einem Piano getragen wird.
"Eun Young Die" ist das einzige Stück, in dem kein Klavier wiederzufinden ist. Das tragische, klagende und fast schon
verzweifelte Motiv wird von einer Geige gespielt, die die Tragik noch etwas besser unterstreicht als vielleicht ein
Klavier das könnte.
"Ending Credits" scheint zuerst identisch mit "Eun Young's Theme", bis nach einer Minute das Lied in ein hoffnungsvolles
Motiv umschwingt, getragen von Streichern, die dem Hauptthema des Soundtracks eine nette Variation verpassen. Zum
Abschluss findet sich dann "You are..." nochmal als Piano-Version.
Es gibt nicht viele Themen in "Beautiful". Die, die es gibt sind aber ansprechend in ihrer Melancholie und Einsamkeit. Da
Motive immer wieder aufgegriffen und abgewandelt werden, stellt sich auch schnell ein Wiedererkennen ein. Wegen
einigen Wiederholungen und der kurzen Spieldauer muss sich "Beautiful" jedoch ein paar Abzüge gefallen lassen.
Trotzdem ist dies ein Soundtrack, den man gerne immer wieder hört. Aber Vorsicht: Depressionen sind fast schon
vorprogrammiert...
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Track listing
01. You are...
02. Eun Young's Theme
03. Captivated
04. Obssession
05. Running
06. Sung Min's Letter
07. She admits it
08. Eun Young's Theme       (Piano Ver.)
09. Please
10. Destiny
11. Eun Young Die
12. Ending Credit
13. You are...       (Piano Ver.)
Running Time = 26:23
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