Original Title:
Yeogo goedam II
South Korea 1999
Composer
Jo Sung-woo
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Memento Mori - OST
Review: "Memento Mori" aus der "Whispering Corridors"-Reihe ist ein ungewöhnlicher Film in dem Sinne, dass er
eigentlich ein Drama ist, obwohl er einen Teil einer Horrorfilm-Serie darstellt. So sind die Motive im Film dann auch gar
nicht die eines typischen Horrorfilms. Es gibt zwar einen Geist, aber Klischees werden sich hier keiner bedient.
Daher überrascht es auch nicht, dass der Soundtrack ebenfalls alles andere als gewöhnlich ist. Hier gibt es keine
typischen, atmosphärischen Hintergrundsounds, bei denen man sich gruseln muss, sondern stattdessen fasziniert der OST
mit einigen wunderschönen klassischen Kompositionen, die nach dem Bild des Kyrie Eleyson stark an religiöse
Musikstücke erinnern. Die von verschiedenen Chors eingesungenen Stücke stellen dann natürlich auch die Highlights
der CD dar, und machen dieses Werk zu einem Soundtrack, den man nicht schnell wieder vergisst.
"Main Theme" geleitet uns mit leicht verträumtem Klavierspiel in die CD, wobei der romantische Charakter des Stücks
durch die Flöten und Streicher noch st?rker unterstrichen wird. An sich ein Stück, dass irgendwie vertraut wirkt, da es
sich eben an einigen Werken der Klassik zu orientieren scheint. Aber nach einer Weile wird das Stück etwas mystischer
und undurchschaubarer, was dem Titel das gewisse Etwas gibt, bevor es wieder in das Anfangsmotif verfällt.
Mit "Kyrie Eleyson", dem zweiten Track, erwartet uns dann ein tolles Stück, das von einem Chor gesungen immer weiter
Spannung aufbaut und dabei etwas Endzeitliches an sich hat. Was kein Wunder ist, da es auch oft Teil des "Requiem"
in vielen Kirchenstücken ist, bzw. auch ansonsten eine der am meisten gesungenen Kirchen-Phrasen darstellt. Übersetzt
heißt es so viel wie "Herr, habe Erbarmen". Besonders großartig ist das Stück auch wegen den tollen Streichermotiven
und vor allem dem grandiosen Flötenspiel gegen Ende, das dieses Stück schlussendlich einfach zu einem großartig
vielschichtigen und melidiösem Lied macht.
Titel Nr. 3 auf der CD ist dann jedoch eher etwas schwach. Eine recht simple, von einem Klavier getragene, Melodie,
die von Streichern und von nach einer Weile nervenden Drums begleitet wird, vermittelt Hoffnung und ist im Ton
recht positiv. Doch das Stück hört sich einfach zu einfallslos und repetitiv an um uns wirklich in Erinnerung bleiben
zu können.
Als nächstes gibt es dann "Memento Mori" zu hören. "Gedenke des Todes" heißt diese Phrase übersetzt, und sie wird von
einem klagenden und ermahnenden Chor immer und immer wieder gesungen. Das Stück ist hervorragend atmosphärisch
und die traurig-klagende Melodie geht einfach unter die Haut. Das Stück gibt es noch in einer weiteren Version, wo
der Frauenchor die Melodie noch höher singt, was den sphärischen und hier auch engelsgleichen Gesang noch besser
zum Tragen bringt. Das "Kyrie Eleyson" findet sich übrigens ebenfalls ein zweites Mal auf der CD wieder, auch hier in der
Form abgewandelt, als dass es von einem hohen Frauenchor gesungen wird. Diesmal jedoch nur von simpler Klavierbegleitung
unterstützt, weshalb das Stück natürlich noch einmal eine ganz andere Klangfarbe bekommt.
"Memorandum" ähnelt noch am ehesten dem was man von einem Horror-Movie Soundtrack erwarten würde. Eine düster,
melancholische und unheilvolle Melodie, die von einem Piano gespielt wird. Auffällig ist allerdings, dass der Song
ungewöhnlich melodisch und gefühlvoll ist. Ein Lied, das man sich gerne immer wieder anhört.
Track 6 ist mehr oder weniger gruselige Hintergrunduntermalung. Das Stück fängt sehr ruhig und atmosphärisch an,
bricht dann aber mit einem ungewöhnlichen Beat aus, der auch durchaus leichten Techno-Charakter hat, auch wenn dies
nicht unbedingt sehr stark auffällt. Trotzdem ein Song, den man gerne mal vorspult.
Titel Nr. 7 ist wieder ein Klavierstück, das auch diesmal eine unheimliche, aber ebenfalls auch etwas temporeichere
Melodie spielt, deren Klänge etwas leicht gruseliges beinhalten. "Eyes of Hyo-Shin" ist ein düsterer Song, der
durch das schöne Klavier, Fagott, Streicher und vor allem der Kirchenorgel sehr mitreißend ist, und dabei immer
irgendwie bedrohlich und spannungsgeladen bleibt.
Titel 9 ist einer der besten Stücke der CD. Eine sehr unheimliche und düstere Melodie, wieder einmal vom Klavier
gespielt, wird dann schließlich auch mit einer schönen düsteren Abwandlung von einem dunklen Blasinstrument getragen,
bis dann das Klavier wieder die Melodie übernimmt. Wunderschön unheimlich.
Fragt sich was man sich da bei Titel 12 gedacht hat, der eigentlich nur mit hämmernden Sounds aufwartet, die die
Spannung steigern sollen, dabei aber kaum Melodie haben. Der nächste Titel hört sich dagegen viel zu freundlich an.
Ein Song wie man ihn sich bei einem Happy End vorstellen würde. Gegen Ende wird das Lied zwar wieder etwas unheimlicher,
wirklich von Bedeutung ist dieses Stück aber nicht. Zum Abschluss bekommen wir dann noch einmal das "Main Theme",
diesmal in einer Piano-Version. Vom Klangteppich ist diese Version allerdings viel zu einseitig, weshalb die andere
vorzuziehen ist.
Interessant ist, dass es den "Memento Mori" Soundtrack zwar zu einem annehmbaren Preis gibt, witzigerweise gibt es aber
die "Ultimate Edition" DVD, mitsamt dreistündiger uncut Version des Films UND Soundtrack-CD zum gleichen Preis.
Wer kann da schon nein sagen...
"Memento Mori" besticht durch ein paar schöne und melodiöse Titel, gerade aber die kirchlich orientierten Chorstücke
stellen die eigentliche Stärke der Scheibe dar. Ich liebe einfach diese kraftvollen und verträumten Kirchenstücke.
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Track listing
01. Main Theme
02. Kyrie Eleyson - Seoul       National University       Choir
03. 열 일곱의 생일
04. Memento Mori - Seoul       National University       Choir
05. Memorandum
06. 내 죽음을 기억하라
07. 일기 속의 기억
08. Eyes of Hyo-Shin
09. 교환 일기
10. Kyrie Eleyson       (Jeongsin Girls High       School Choir)
11. Memento Mori       (Jeongsin Girls High       School Choir)
12. 사물함
13. 상상의 생일 파티
14. Main Theme (Piano       Solo)
Running Time = 38:59
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