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Original Title:
Ruguo Ai

China / Hong Kong 2005

Composer
Peter Kam, Leon Ko






Perhaps Love - OST

Review: "Perhaps Love" erzählt die Geschichte eines Liebesdreiecks und verwischt dabei gekonnt die Grenze zwischen Musical, das im Film gedreht wird, und (Film-)Realität. Natürlich benötigt ein solcher Film einen angemessenen Soundtrack und mit Peter Kam ("Isabella") hat man auch genau den richtigen Mann an Bord geholt. Die Songs sind alle recht komplex, abwechslungsreich und wirken interessanterweise nicht wirklich chinesisch. Tatsächlich hat man oft das Gefühl, dass wir uns ein westliches Musical anhören. Nur das Mandarin in dem gesungen wird zerstört diese Illusion. Wer allerdings genau aufpasst wird hier und da aber dennoch ein paar chinesische Einflüsse erkennen. Alles in allem dürfte der Soundtrack aber eben jedes Publikum ansprechen.
Meine anfängliche Abneigung gegenüber dem OST wegen seiner zirkusartigen musikalischen Prägung verflog auch recht schnell, da der Soundtrack so viel mehr bietet als andere OSTs. Überdies schafft es Komponist Peter Kam, das einem sein Werk mit jedem Mal Hören ein Stück mehr ans Herz geht.

Das erste Stück "Life's Montage", gesungen von Ji Jin-hee, ist das schlechteste der CD, kann aber dennoch mit seinem fröhlichen Charakter verzaubern, gerade wenn der Mädchenchor dazu kommt, der mit einer ungemein erotischen Stimmlage der Sängerinnen begeistert. Ein sehr ausgelassenes Klavier und ein ganzes Orchester mitsamt vielen Glocken- und Beckensounds die den flotten Charakter des Tracks noch mehr unterstreichen begleiten das Stück, auch wenn in der Mitte ein kurzes Zwischenspiel seinen Weg in den Track findet und ein etwas langsameres Tempo zum Erholen mit einbringt.
"Who are You?" beginnt mit dem Motiv aus dem vorherigen Track, bis Takeshi Kaneshiro von einer Harfe, Flöten, sanften Streichern und Glockenspiel begleitet, seinen Gesang zum besten gibt. Das Stück ist ein leicht trauriges, aber dennoch immer irgendwie munteres Stück, das besonders durch Zhou Xuns tollen Gesang an Qualität gewinnt. Das Duett zwischen Kaneshiro und Zhou macht dies mit Sicherheit zu einem der besten Tracks des Soundtracks.

"A Beautiful Story" erinnert sehr stark an die Musik in einem Zirkus, überzeugt allerdings schlussendlich mit einer schönen Melodie, abwechslungsreichem Tempo und einer Vielzahl an gut eingesetzten Instrumenten. Ji Jin-hee kann das Stück mit seiner Stimme gut tragen, und der Männer- und Kinderchor im Hintergrund verleihen dem Track mehr epischen Charakter.
Als nächstes kommen wir neben "Fate" zu meinem Lieblingstrack der CD: "You Do Love Me". Jacky Cheungs klare und klagende Stimme singt eine wunderbar tragische Melodie, die von hellen Glockensounds begleitet wird, bis die Streicher einsetzen und seine Stimme immer lauter wird. Hier zeigt sich dann die ganze Bandbreite von Cheungs Stimme und die großartige Power, die in ihr steckt. Man sieht ganz klar den Gesangshintergrund Cheungs, denn der aufmerksame Zuhörer wird zwischen seinem Gesang und dem vom Rest des Musicals ganz deutliche Qualitätsunterschiede bemerken, auch wenn das keineswegs die durchgehend großartigen Leistungen der anderen mindern soll.

"The World out There" ist ein wunderbar warmes und verträumtes Lied, das durch Zhou Xuns fantastischen Gesang direkt ins Herz geht. Vom Stil stellt es einen kleinen Bruch dar, da es sich mit Acoustic-Gitarrenbegleitung, der Violine und den sanften Schlaginstrumenten eher wie eine sanfte "Guten-Morgen"-Ballade anhört. Trotzdem gefällt es mir viel besser als Jacky Cheungs Themesong "Perhaps Love", das im ähnlichen Stil gehalten ist, aber nicht so viel Herz hat.
"Men are born Jealous" hört sich dann wieder etwas zirkusartiger an, hat aber einen tollen Rhythmus und baut wieder voll auf Jacky Cheungs kraftvolle Stimme. Außerdem greift es wieder Motive aus "You Do Love Me" auf. Alles in allem also ein tolles Stück, das wegen seiner Power hervorsticht, dann aber wieder in leisere Gefilde abgleitet.
Eines der schlechteren Stücke, aber keineswegs schlechten, ist "Crossroads", das einen verführerischen Frauenchor im Vordergrund hat und mit einem leicht tangoartigen Rhythmus zu überzeugen weiß. Das Lied hört sich irgendwie frech an und erinnert vom Stil her manchmal an Chicagos dreißiger Jahre.

In "What If" singt Takeshi Kaneshiro mit sanfter Stimme, und nur von einer Acoustic-Gitarre begleitet, eine tolle anklagende Ballade. Auch wenn Takeshi Kaneshiro kein geborener Sänger ist so überzeugt er in diesem Song am meisten, und verleiht dem Stück gerade mit seiner manchmal leicht zittrigen Stimme das gewisse Etwas. Einer meiner Favorite-Tracks der CD.
Kommen wir zum Meisterwerk "Fate". Das Stück ist sehr orchesterlastig und überzeugt durch unwahrscheinlich komplexe und abwechslungreichen Motive. Es beginnt ruhig macht aber mit einem immer wieder einsetzendem Schlag einer Trommel klar, dass es sich hier um einen epischen Song handelt. Sehr sanft wird das Lied dann durch Ji Jin-hees trauernden Gesang fortgeführt, das von einem Klavier begleitet wird. Dann setzt Jacky Cheung ein, bis dann schließlich Cheung und Ji in einem grandiosen Duett jeweils ihr eigenes Motiv singen, dabei aber eine grandiose musikalische Symbiose eingehen. Danach wird das Stück etwas bedrohlicher und Cheung lässt uns nochmal den vollen Umfang seiner kraftvollen Stimme spüren. Ein fantastischer 2-minütiger Part, der nur von einem kraftvoll eingesetzten Orchester getragen wird, führt dann schließlich mit leisen und traurigen Glöckenklängen zu Jacky Cheungs mitnehmendem leisen Gesang, der an "You Do Love Me" und "Men are born Jealous" erinnert. An diesem Lied stimmt einfach alles und es entlässt uns mit einem fantastischen Ausklang aus einer Achterbahnfahrt der Gefühle, an deren Ende eine Gänsehaut bleibt.

Die CD hätte mit "Fate" enden sollen (allerdings gibt es ohnehin Versionen von dem Soundtrack, die sich in der Reihenfolge der Tracks unterscheiden), denn obwohl "Perhaps Love" mit seiner warmen Melodie keineswegs schlecht ist, so muss es sich schlicht und einfach gegen den großartigen vorherigen Titel geschlagen geben. Dennoch als Bonustitel und für sich alleine genommen ist Cheungs Song trotzdem ziemlich ansprechend.
Mit seinen komplexen Melodien bietet der OST zu "Perhaps Love" immer etwas Neues das es zu entdecken gilt. Die Sänger leisten tolle Arbeit, allen voran Zhou Xun und Jacky Cheung. "Fate" ist einer meiner absoluten All-time-Favorites, da hier besonders der epische Charakter dieser Liebesgeschichte dank kraftvollem Orchester voll zur Geltung kommt. Der Score mag zwar etwas kurz ausgefallen sein, was auch einer der Gründe ist warum ihm die Höchstwertung versagt bleibt, aber da man den Soundtrack immer wieder gerne hören kann, fällt das nur geringfügig ins Gewicht. Ein grandioser Soundtrack, den man nur weiterempfehlen kann!

















Copyright © 2007 Asianmovieweb

Track listing


01. Life's Montage - Ji
      Jin-hee
02. Who Are You? -
      Takeshi Kaneshiro +
      Zhou Xun
03. A Beautiful Story - Ji
      Jin-hee + Takeshi
      Kaneshiro
04. You Do Love Me
      - Jacky Cheung
05. The World Out There -
      Zhou Xun
06. Men Are Born Jealous -
      Jacky Cheung
07. Crossroad - Takeshi
      Kaneshiro + Zhou Xun
08. What If - Takeshi
      Kaneshiro
09. Fate - Jacky Cheung +
      Ji Jin-hee
10. Perhaps Love - Jacky
      Cheung

Running Time = 36:33




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