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Original Title:
Yasu

South Korea 2006

Composer
Kenji Kawai






Running Wild - OST

Review: Der Bekanntheitsgrad von Komponist Kenji Kawai hat schon lange die Grenzen seines Heimatlandes Japan überschritten, und so wundert es auch nicht, dass er für die musikalische Vertonung des koreanischen Action-Thrillers "Running Wild" herangezogen wurde. Der OST besticht dabei durch einige sehr actiongeladene Stücke, die immer sehr melodisch über die Lautsprecher kommen und dabei fast schon ein wenig kommerziell anmuten. Oftmals fühlt man sich an Filme wie "Speed" oder Michael Bay-Streifen erinnert, Filme bei denen durch die Musik eben hauptsächlich das Adrenalin nach oben gejagt werden soll. Zugegeben, Kawai gelingt das ziemlich gut und er schafft auch genügend Abwechslung mit einigen ruhigen und emotionalen Stücken, irgendwie glaubt man aber vieles von dem was man hier hört auch schon mal an anderer Stelle gehört zu haben. Kenji Kawai zitiert in seinen Songs aber nicht nur andere namhafte Hollywoodkomponisten, sondern eben auch sich selbst, was zwar ganz nett sein mag, dem Endprodukt aber doch eine etwas unoriginelle Note gibt.

Nichtsdestotrotz ist der "Running Wild" OST sehr mitreißend, was schon im ersten Track "The Running Wild Overture" offensichtlich wird. Hier wird auch gleich das wichtigste Motif des Score eingeführt. Der schnelle Beat, die Streicher und die dezent im Hintergrund eingesetzten E-Gitarren, die zusammen mit dem Synthesizer-Schlagzeug für einen adrenalinhaltigen Rhythmus sorgen, machen dieses Stück schnell zu einem Track, den man sofort abspeichert. In verschiedenen Alternationen taucht die Melodie immer wieder auf, besonders in den Tracks "Fight" 1-3. Besonders "The Fight (Part 3)" hat es mit seinem schönen Spiel zwischen Spannungsabfall und -aufbau, sowie dem etwas direkterem Einsatz der E-Gitarre in meine Favorite-Liste des OSTs geschafft.

Kenji Kawai kann aber auch anders wie es "Sad Dream" beweist, in dem er seine melancholische Ader auslebt. Dieses traurige, aber schöne Stück wird von einem Klavier getragen und wird im Hintergrund nur minimal von Streichern begleitet. Kawai's Handschrift ist hier sofort erkennbar und so mag diese Stück auch an ein paar seiner Soundtracks, wie z.B. "Dark Water" erinnern. Dieses Theme taucht auch immer wieder auf, so z.B. in "Mother & Son", wo es durch das Cello noch etwas tragischer klingt, oder in "Two Different Destiny" (kein Schreibfehler meinerseits!), wo das Piano den Track noch eine gute Portion gemächlicher und verträumter spielt. Aber auch in diversen anderen kurzen Tracks taucht das Theme immer wieder auf, so dass man es gegen Ende der CD auf jeden Fall wiedererkennen kann.

"Broken Dream" ist einer der besten Songs der CD, da hier melodisch zuerst in die melancholische Richtung eines "Sad Dream" gegangen wird, dann aber ein schnelleres Tempo und mehr Action für Abwechslung sorgen, ohne dass dabei die Melodie auf der Strecke bleiben würde. "Light & Melody" ist ein interessanter Track, der mit seinem leicht dissonanten Theme immer zwischen düsteren, mysteriösen und hellen Tönen schwankt. "I'm Alone" ist ebenfalls ein betrübendes Klavierstück mit dumpfer Synthesizer-Begleitung im Hintergrund. Dann gibt es auch noch ein paar mehr düstere Tracks, die hauptsächlich Atmosphäre kreieren sollen, wie z.B. "Dark Side of Time".
Ein kleiner Bruch im Stil der CD stellt das gesungene "Nothing without You" dar. Ein langsames Jazz-Stück, bei dem man immer die Sängerin vor Augen hat, wie sie sich auf dem Klavier räkelt. Irgendwie einfach nicht mein Fall, weswegen der Song jedes Mal ohne schlechtes Gewissen von mir übersprungen wird.
In "Intrigue", das melancholisch und bedrückend startet, kommen interessanterweise gegen Ende Einflüsse von Kawais Horrorfilmerfahrung durch. Plötzlich glaubt man sich in "The Ring" oder schon erwähntem "Dark Water" zu befinden. "Mother's Dead" geht in die selbe Richtung, deckt aber wieder mehr den melodischen Teil von Kawais melancholischer Synthesizer Musikuntermalung ab.

"Sad Fighting" ist wieder ein sehr trauriges Stück, das dann über das recht unspektakuläre "Duel of the Fates" (Star Wars anyone?) in "Stairway to Inferno" in einer Art Reprise mündet, das aber dennoch erstaunlich ruhig und melancholisch bleibt. "All The Criminals" ist ähnlich und bietet mit seinen tragischen Tönen einen gelungenen Abschluss des OSTs.
Der Soundtrack zu "Running Wild" ist eigentlich recht gut gelungen und kann mit zwei schönen Themes, einem actiongeladenen und einem traurigen, durchaus gefallen. Ich lege die CD immer wieder gerne ein, muss aber festhalten, dass sich die Begeisterung für die beiden Mainthemes wegen der häufigen Wiederholung irgendwann erschöpft. Wie gesagt klingt der Soundtrack auch oftmals etwas zu kommerziell für meine Ohren, dennoch bleibt Kawai so gut er es kann seinem Stil treu, wofür man ihm anerkennend gratulieren muss. Alles in allem also ein empfehlenswerter Soundtrack für Actionfilm- oder Kenji Kawai-Fans. Und wer kann bei dem günstigen Preis der CD schon nein sagen!












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Track listing


01. The Running Wild
      Overture
02. Release from Prison
03. Sad Dream
04. Light and Shadow
05. Broken Dream
06. Night Investigation
07. Mother & Son
08. A Revenger - The
      Fight (Part 1)
09. I'm Alone
10. Two Different Destiny
11. The Fight (Part 2)
12. Dark Side of Time
13. Delicious & Thankful
14. Investigation & Crime
15. You Shall Lose
      Everything
16. Nothing Without
      You (Kawai Kenji/
      Omoto Tomoko)
17. The Fight (Part 3)
18. Just Wanna Be Happy
19. Lighter
20. Intrigue - Tell Me
      the Truth - Vertigo
21. Fallen Justice
22. Wounded Birds
23. Why Am I Thrown Over
24. Mother's Dead
25. Sad Fighting
26. Duel of the Fates
27. Stairway to Inferno -
      Life Between Joy and
      Sorrow
28. All the Criminals

Running Time = 53:02




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