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Original Title:
Yeogogoidam 5 - Dongbanjasal

South Korea 2009

Genre:
Horror, Drama

Director:
Lee Jong-yong

Cast:
Son Eun-seo
Jang Kyeong-ah
Yu Shin-ae
Oh Yeon-su
Song Min-jeong
Choi Min-seong
Kang Byeol
Hwang Seung-eon
Kim Su-hyeon
Park Ga-hee
Park Jeong-yun


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A Blood Pledge

aka Whispering Corridors 5

Story: Eines Tages stürzt sich das Mädchen Eun-joo (Jang Kyeong-ah) vom Dach ihrer Schule. Ihre kleine Schwester Eun-yeong (Song Min-jeong) findet sie und ist am Boden zerstört. Nichts hat darauf hingewiesen, dass sie sich das Leben nehmen würde und so versucht das Eun-yeong Antworten von Eun-joos früherer Freundin So-yi (Son Eun-seo) zu bekommen. Diese hüllt sich jedoch in Schweigen und auch So-yis Freundinnen Jeong-eon (Yu Shin-ae) und Yoo-jin (Oh Yeon-su) scheinen mehr zu wissen, ohne die diversen Gerüchte, die nun über Eun-joo in der Mädchenschule die Runde machen, zu zerstreuen. So soll Eun-joo angeblich schwanger gewesen sein und sich deshalb das Leben genommen haben. Von ihren Mitschülerinnen wird So-yi sogar beschuldigt, das Mädchen ermordet zu haben, da sie die letzte Person war, die zusammen mit dem Mädchen gesehen wurde. Irgendein dunkles Geheimnis scheint der Grund des Selbstmords gewesen zu sein und tatsächlich stellt sich schließlich heraus, dass die vier Mädchen einen Selbstmordpakt geschlossen haben, den bisher nur Eun-joo eingehalten hat. Deshalb kehrt nun der Geist des toten Mädchens zurück, um an den Schwur zu erinnern...

Kritik: Mit "A Blood Pledge" geht die "Whispering Corridors"-Reihe mittlerweile in die fünfte Runde! Kein Grund zu Begeisterungsstürmen, verlieren Filmserien nach so vielen Teilen letztendlich etwas von ihrem Reiz und der frischen Energie der ersten Teile. Doch schon der vierte Teil "Voice" sollte uns eines Besseren belehren, warum sollte dann nicht auch "A Blood Pledge" auf hohem Niveau arbeiten können? Schließlich zeichnet sich die Serie dadurch aus, dass sie nicht einfach nur Horrorkost für jene jungen Männer bietet, die ihre vor Angst hochschreckende Freundin in den Armen halten wollen, sondern gekonnt Horror und Drama über aktuelle Probleme an Schulen verbindet. Bisher hat das fast alle Filme der Serie sehr gut auf zwei Ebenen funktionieren lassen, sodass nicht nur ein Zielpublikum anvisiert wurde. Traurigerweise gesellt sich "A Blood Pledge" qualitativ zu dem ebenfalls nicht gelungenen "Wishing Stairs". Die Gründe dafür sind vielfältig, liegen aber vor allem an einem schlecht geschriebenen Drehbuch.

A Blood Pledge - Film Screenshot 11

"A Blood Pledge" macht es einem wirklich nicht einfach, in den Film zu finden. Viele Charaktere und Namen werden einem im Minutentakt an den Kopf geworfen und wegen der Schuluniform sehen die meisten Mädchen auch erst einmal alle gleich aus. Glaubt man dann endlich, einen gewissen Überblick bekommen zu haben, fängt der Film ohne Vorwarnung an, zwischen den Zeitebenen hin und her zu springen. Wenn wir dann, irritiert wie wir sind, darüber nachdenken, gab es wohl auch am Anfang schon ein paar Zeitsprünge und so sind wir die meiste Zeit damit beschäftigt, im Nachhinein den Film auf eine sinnvolle Zeitlinie herunterzubrechen. Das ist sehr anstrengend und kostet viele Nerven, zumal wir dabei ebenso die einzelnen Charaktere in einen größeren Kontext setzen müssen und die Beziehungen der Personen untereinander eine große Rolle spielen. So-yi war schließlich früher einmal Eun-joos Freundin und man muss sich fragen, was sich genau geändert hat, dass dem nicht mehr so ist.

A Blood Pledge - Film Screenshot 12

Nach der ersten Hälfte des Films hat man dann das Schlimmste hinter sich und kann dem Plot einigermaßen folgen. Dabei fällt aber gegen Ende auf, dass die Geschichte selbst alles andere als kompliziert ist und lediglich durch eine konfuse Erzählweise künstlich aufgebauscht wurde. Irgendwie fühlt man sich dabei als Zuschauer betrogen, aber es kommt noch schlimmer. Die Dialoge sind oft erschreckend schlecht geschrieben. Manche Szenen, z.B. als die Mädchen bei Nacht über das Schulgelände laufen und eine von ihnen glaubt, dass sich jemand hinter ihnen befindet, wirken dabei fast schon amateurhaft. Dazu trägt auch die Kameraarbeit bei, die häufig etwas verwackelt daherkommt und den Eindruck erzeugen soll, dass sich noch eine weitere Person im Raum befindet. Das ist ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch ermüdend. Die Atmosphäre des Films hat auch gar nichts Rätselhaftes oder Melancholisches mehr an sich, wie in den anderen Teilen.

Neben der mangelnden Dichte der Atmosphäre können auch die Horrorszenen nicht überzeugen. Zu vieles davon hat man bereits einmal gesehen, um genau zu sein, alles. Auch wenn in der Reihe ohnehin das Drama die Würze in den Geschichten war und nicht der Horror, tut sich "A Blood Pledge" hier besonders schwer. Verschlimmert wird das noch durch einen Schnitt, der abseits jeglicher Normen arbeitet. Teile des Films wirken oft willkürlich zusammengeschnitten und es fehlt vorne und hinten an Kohärenz. Wenn sich dann am Ende das Puzzle zusammensetzt, kann der Film aber tatsächlich zufriedenstellender sein, als man es für möglich gehalten hätte. Ja, man erkennt sogar, dass er Tiefgang hätte haben können, schließlich dreht sich der Film auch um die Probleme von Teenagern, so wie Leistungsdruck, Schwangerschaft, Verrat, Gewalt im Elternhaus usw. Das alles führt zu Selbstmord als einzigen Ausweg. Doch "A Blood Pledge" kratzt hier lediglich an der Oberfläche.

A Blood Pledge - Film Screenshot 13

Die Themen, die sich hinter dem Horror verstecken, sind also vielschichtig und verdienen eine weitaus gründlichere Behandlung, als sie ihnen hier zukommt. Damit bleibt der Film eindeutig hinter seinem Potential zurück. Problematisch ist dabei auch, dass die Charaktere zu flach bleiben. Für den Film wurden wieder einmal frische Gesichter engagiert, was gerne gesehen ist, aber die Mädchen in dem Film entwickeln sich kaum, sodass man auch gar nicht mit ihnen sympathisieren kann. Dementsprechend funktioniert der Dramateil, der einfach zur "Whispering Corridors"-Reihe gehört, auch überhaupt nicht. Als wenn er das gewusst hätte, fügt der Regisseur nach dem gut gemeinten Finale, welches eine Idee davon liefert, was für ein Film hieraus hätte werden können, eine billige "Und-es-geht-weiter"-Szene hinzu, die uns dann vollends enttäuscht ausatmen lässt. Auch wenn man zum Ende zeitweise das Gefühl bekommt, dass "A Blood Pledge" noch die Kurve bekommt, bleibt schlussendlich die Gewissheit, dass sich der Film mit "Wishing Stairs" den Platz als schlechtestes Horrordrama der Reihe teilen muss.

(Autor: Manfred Selzer)
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