Story: Shun Takahata (Sota Fukushi) findet sein Leben unglaublich langweilig. Doch eines Tages passiert etwas, das entgegen aller logischen
Gesetzmäßigkeiten ist. Der Kopf des Klassenlehrers explodiert und ein lebender Puppenkopf zwingt die Schüler ein Spiel zu spielen, deren Verlierer sterben.
Doch als Shun das Spiel überlebt hat, zeigt sich, dass dies erst der Anfang ist. Die Schule kann nicht verlassen werden und Shun trifft auf seine
Klassenkameradin Ichika Akimoto (Hirona Yamazaki), die genauso ratlos und verängstigt ist wie er. Einzig Takeru Amaya (Ryunosuke Kamiki) scheint Gefallen
an den Spielen zu finden. Schließlich finden sich die Überlebenden in eigenartigen gigantischen Würfeln wieder, die über der Stadt schweben. Das Phänomen ist
überall auf der Welt zu beobachten und schon Millionen Schüler sind den Spielen zum Opfer gefallen. Niemand kann den Gefangenen in den Würfeln helfen, doch
die überlebenden Schüler werden bereits "Gottes Kinder" genannt. Aber steckt wirklich Gott hinter den grausamen Spielen oder nicht doch eher außerirdische
Invasoren?
Kritik: Regisseur Takashi Miike ist genau der Richtige, wenn es um abstruse Filme voller Gewalt geht, die irgendwo unter der Oberfläche auch
noch ein Motiv verbergen. "As the Gods Will" mag brutal sein, aber er ist dermaßen verrückt und abgedreht, dass er keinen Zweifel daran lässt, was hier im
Vordergrund stehen soll: die Unterhaltung. Und ob man es nun will oder nicht, Miike ist ein Meister darin, den Zuschauer sofort in seine Filme zu ziehen. So
sitzen wir bereits nach den ersten Minuten gespannt vor dem Bildschirm und schauen zu, wie ein Puppenkopf die Verlierer eines Kinderspiels durch explodierende
Köpfe um die Ecke bringt. Auch die überdimensionierte Katze, die die verbleibenden Schüler danach frisst, wirkt nicht lächerlich, sondern durchaus belustigend
und gefährlich zugleich.
Regisseur Miike verschlägt es nach seinem "Lesson of the Evil" also erneut an eine High School, wo er eine blutige
Gewaltorgie veranstaltet. Im Gegensatz zu jenem weniger gelungenen Werk, zeichnet sich "As the Gods Will" vor allem durch sein stets präsentes Augenzwinkern
aus. Ja, der Film ist manchmal blutig, dann aber wiederum keineswegs in dem Ausmaß, wie es womöglich das spezielle westliche Zielpublikum von Gore-Streifen
sich wünschen würde. Vieles bleibt letztlich doch nur angedeutet und außerdem nimmt einem der makabre Humor viel von dem Schrecken. Dank der Spielthematik -
lediglich die Gewinner überleben - sind auch Parallelen zu "Battle Royale" unübersehbar. Doch so abgedreht hat man
ein Spiel ums eigene Überleben wohl noch nicht gesehen.
Großes Lob gebührt dabei den Spezialeffekten. Diese stechen durch hervorragende CGI-Effekte heraus und wirken gewollt plastikhaft, können aber eine überaus
große Liebe zu kleinen Details beweisen. So haben alle die todbringenden Puppen und Spielzeuge etwas Süßes an sich. Der enorme Kontrast dieser Spielzeuge
zur Realität und der tatsächlichen Gefahr, die von ihnen ausgeht, stellt keineswegs die Schwäche des Films dar, sondern sogar seine Stärke! Zuzusehen, wie
fingerpuppenartige Figuren ein fröhliches Lied singend um ihr potentiell nächstes Opfer schweben ist amüsant und erzeugt zugleich Spannung. Auf dem Papier
mag es sich so anhören, als wenn dies unmöglich funktionieren könnte - und vielleicht gibt es tatsächlich einige Zuschauer, die sich schwer mit diesem
Gegensatz tun -, aber im Endeffekt ergänzen sich die Extreme großartig.
Storytechnisch wandern wir eigentlich nur von einem Level zum nächsten und fragen uns die ganze Zeit über, wer oder was hinter dieser ganzen gewalttätigen
Achterbahnfahrt voller bunter Farben und Spielzeuge sowie grausam sterbenden Schulkindern steckt. Wer auf eine Antwort hofft, wird am Ende enttäuscht
sein, denn der Film endet mit einem Cliffhanger - obwohl leicht auch ein offenes Ende daraus hätte werden können - und das dürfte nicht verwundern, basiert
der Streifen doch auf einem Manga von Muneyuki Kaneshiro und Akeji Fujimura, der momentan noch nicht abgeschlossen ist. Eine Fortsetzung
von "As the Gods Will", hoffentlich auch wieder unter der Regie von Takashi Miike, ist damit durchaus denkbar. Übrigens sieht man dem Film natürlich seine
Manga-Wurzeln an, das zeigt sich sowohl in der etwas karikativen Zeichnung der Charaktere, speziell Ryunosuke Kamiki
("Rurouni Kenshin: The Legend Ends") schlägt hier manchmal etwas zu sehr über die Stränge, als auch in
den reflektierenden Monologen.
Anders als z.B. "Kaiji: The Ultimate Gambler" kann "As the Gods Will" keine großartig intelligenten Spiele bieten. Vielmehr resultiert die Spannung aus der Unbeschwertheit, mit der die Mitspieler das Zeitliche segnen. Das Motiv um die innere Leere und Verlorenheit heutiger Teenager sowie deren Abgestumpftheit wird gelungen aufgegriffen und karikiert. Am Ende erfahren wir sogar, welche Zutat man neben Stärke, Ausdauer und Intelligenz noch braucht, um zu überleben. Es ist eine simple Wahrheit und dennoch eine, die einen fast schon wie ein Schlag trifft. Doch großartig philosophisch will der Streifen sicherlich nicht sein. Die hübschen Sets, die wunderbar und zum Teil ausgefallen animierten Spielzeuge - der Polarbär ist einfach genial animiert - sowie der große Unterhaltungswert, der aus der Mischung von unschuldigen Spielzeugen und blutiger Gewalt resultiert, machen "As the Gods Will" zu einem abgedrehten Vergnügen.