Story: Tiger (Jung Mi-nam) und Viper (Hwang In-moo) sind aus rivalisierenden Gangs und geraten im Gefängnis immer wieder aneinander. Der Gefängniswärter Lee Hye-myeong (Lee Won-jong) versucht, immer wieder zwischen den beiden zu vermitteln, da er einen ruhigen Job möchte und sein Boss bald befördert werden könnte. Das würde dann wiederum Lee zum Chef des Gefängnisses machen. Da hat er die Idee, den im ganzen Land berüchtigten Gangster Lee Tae-sik (Lee Sol-gu), der bald in sein Gefängnis verlegt werden soll, die Arbeit als Friedensstifter übernehmen zu lassen. Und tatsächlich beugen sich Tiger und Viper schnell dem Willen von Tae-sik, da dieser in der Gangsterwelt eine Legende darstellt. Endlich kehrt Frieden im Gefängnis ein und auch die Insassen sind sehr zufrieden mit ihrem neuen Leben und der besonderen Behandlung. Allerdings bekommt Lee Hye-myeong nicht den Job als neuer Chef des Gefängnisses, nachdem sein Vorgesetzter tatsächlich befördert wurde. Stattdessen nimmt Jo Pyeong-ho (Jang Gwang) die Zügel in die Hand, und er ist alles andere als zufrieden mit der freundlichen Behandlung der Gefangenen. Er will strengere Regeln und Kontrollen und auch die Zellen der Gefangenen lässt er untersuchen, womit er den Unmut aller auf sich zieht. Jedoch kann Hye-myeong nichts gegen die neue Vorgehensweise unternehmen, wenn er seinen Job behalten will, und so setzt er die neuen Regeln mit aller Härte durch. Anscheinend ist der neue Chef deshalb so gnadenlos, weil er noch eine Rechnung mit Lee Tae-sik offenhat...
Kritik: Sofern es möglich ist, versuche ich hin und wieder auch kleineren Produktionen eine Chance zu geben, speziell wenn gerade eine kleine Flaute bei den großen Blockbustern ist. "Asurado" hat übedies den Vorteil, dass er mit seinen 90 Minuten nicht unnötig lang ist und man sich so eventuell nicht allzu sehr über die Zeit, um die man betrogen wurde, aufregt. Allerdings ist dieser Gefängnisstreifen keineswegs so schlecht, wie man zunächst denken mag. Sicherlich kommt ab und an das Gefühl auf, dass man einen für das TV produzierten Film vor sich hat, aber billig gemacht ist der Film zumindest die meiste Zeit nicht. Das Setting hält zudem die Spannung aufrecht und trotz Antihelden, die keine tiefgehende Charakterausarbeitung erhalten haben, kann man dennoch für den einen oder anderen sympathisieren. Als nette Abendunterhaltung kann "Asurado" daher durchaus herhalten, aber vielleicht müssen dafür wie bei mir die Erwartungen auch etwas nach unten geschraubt worden sein.
Zu Beginn bekommen wir ein wenig die Dynamik innerhalb des Gefängnisses präsentiert, vor allem die zwischen den beiden Gangs, die sich stets gegenseitig an den Hals wollen. Sehr schnell ist aber Frieden eingekehrt, besonders dank der Bemühungen von Hye-myeong. Und schon hat man ein Gefängnis, das keinesfalls so klischeehaft ist, wie man es zu Beginn vermutet hat. Die Insassen blödeln herum und da der Fokus auf zwei Gangs liegt, bekommt man auch diese in ihrem Alltag sowie die Hackordnung in solch einer Organisation zu sehen. Jedoch gibt es hier den kleinen Unterschied, dass am Ende des Tages immer noch die Aufseher über ihnen stehen. Während sich ein friedlicher Tag an den nächsten reiht, erwartet man natürlich bereits die Krise und die taucht dann in Form des neuen Gefängnis-Chefs auf, gespielt von Jang Gwang, der hauptsächlich als korrupter Politiker in diversen Filmen wie "The Villagers" zu sehen war.
Während sich zuvor auch über Filme wie "A Hard Day" lustig gemacht wurde, gibt es dann nur noch wenig zu lachen. Ein wenig verliert der Film damit auch etwas von seinem Charme. Darsteller Lee Sol-gu hatte bereits kurz zuvor in einem thematisch sehr ähnlichen Film, "King of Prison", die Hauptrolle übernommen, aber es ist schwierig zu sagen, ob er auch hier wirklich die Hauptrolle hat. Vielmehr dreht sich alles um ihn, aber er steht oft irgendwie im Hintergrund, was irritierend sein kann. Auch wenn wir in Rückblenden - welche zudem eine der wenigen Momente darstellen, in denen wir uns nicht im Gefängnis befinden - etwas mehr über seine Vergangenheit erfahren und sich sozusagen die wenige Story entfaltet, bleibt er als Person nichtssagend. Auch die anderen Charaktere wirken oft unnötig flach. Immerhin gibt es aber oft eine gewisse Chemie zwischen ihnen, sodass die Dinge einigermaßen interessant bleiben.
Ein tatsächlich faszinierender Aspekt ist die bereits angesprochene Hackordnung. Denn mit dem neuen Chef muss sich auch der eigentlich sympathische und freundliche Aufseher Hye-myeong ändern. Der Druck vom neuen Chef lässt die Aufseher plötzlich bösartig und brutal werden. Wenn man jedoch glaubt, dass sich der Film auf sozialkritischer Ebene weiter damit auseinandersetzen würde, dann irrt man. Eine andere Farbe bringt es dennoch in den Film. Ein wenig Action gibt es natürlich auch hin und wieder. Lee Sol-gu ist ein herausragender Kämpfer und in einigen Szenen kann er das unter Beweis stellen. Hier offenbart sich leider das geringe Budget des Streifens, denn irgendwie zeigt sich in den Kämpfen der TV-Charakter der Produktion, obwohl die Kämpfe selbst durchaus gelungen sind. Die Regie von Yoon Yeo-chang wirkt dann irgendwie amateurhaft, es könnte aber auch am Schnitt liegen. Trotz allem sind die kurzen Kämpfe zu den Highlights des Films zu zählen.
Das geringe Budget ist außerdem beim Setting zu erkennen. Die meiste Zeit bewegen wir uns in denselben Räumlichkeiten und im Gefängnishof. Darüber hinaus sieht es oft so aus, als würden in dem Gefängnis unsere beiden Gangs einquartiert sein und sonst niemand. Der Ton und die manchmal unnötige Musik zeigen auch deutlich, dass hier nicht viel Geld zur Verfügung stand. Das Drehbuch, von Darsteller Lee Sol-gu selbst geschrieben, wirkt ziemlich roh, aber die klar ersichtlichen Ecken und Kanten, dieses kaum Geschliffene verleihen "Asurado" auch seinen eigentlichen Reiz. Ansonsten hätte man hier einen Thriller vor sich, der nichts Neues zu erzählen weiß, und mit polierten Bildern würde man den Film wohl auch harscher bewerten. Es mag nicht unbedingt einen Grund geben, sich ausgerechnet diesen Film anzusehen, aber eigenartigerweise konnte er bis zum Ende nett unterhalten.