Baby Assassins 2

Story: Chisato (Akari Takaishi) und Mahiro (Saori Izawa) leben in den Tag hinein und kümmern sich um nicht viel. Sie mögen zwar herausragende Profikiller sein, aber bei den zu bezahlenden Rechnungen nehmen sie es nicht so genau. So kommt es, dass sie nicht nur wegen laufender Kosten und Mahngebühren eine ordentliche Summe Geld zahlen müssen, es wird auch noch ihre Gebühr an die Assassinengilde fällig. Beinahe hätten sie auch die Frist dafür verpasst, doch sie schaffen es noch rechtzeitig zur Bank, um den Betrag zu überweisen. Unglücklicherweise wird genau da die Bank überfallen. Die zwei Mädchen entschließen sich, die Bankräuber auszuschalten, um noch rechtzeitig ihre Überweisung tätigen zu können. So einfach funktioniert das allerdings nicht - die zwei haben zwar den Tag gerettet, ihre Überweisung haben sie aber nicht tätigen können und ihnen wird von der Gilde vorübergehend gekündigt. Zu allem Übel sind die beiden Amateurkiller Makoto (Tatsuomi Hamada) und Yuri (Joey Iwanaga) hinter den Mädchen her, da sie gehört haben, dass sie deren Platz in der Gilde einnehmen können, wenn sie sie ausschalten. Natürlich ist es nicht so einfach, die beiden Profis niederzustrecken. Chisato und Mahiro haben aber momentan nicht die Rückendeckung der Gilde, die normalerweise hinter ihnen aufräumt, sodass sie niemanden töten dürfen. Das hält Makoto und Yuri aber nicht davon ab, ernstzumachen ...

Kritik: Mit seinem schwarzen Humor und unerwartet guter Action konnte "Baby Assassins" einen nicht zu verachtenden Erfolg vorweisen. Der zweite Teil liefert mehr vom gleichen. Das ist sowohl positiv als auch negativ zu verstehen. Auch wenn Werbung und Trailer vielleicht anderes versprechen sollten, bekommen wir hier nichts Größeres oder gar Epischeres, und das ist gut so, denn so bleibt der Film seinen Anfängen treu. Auf der anderen Seite hat man aber doch zumindest ein paar Neuerungen erwartet, beispielsweise eine bessere Story oder dass etwas mehr auf dem Spiel steht. Stattdessen dreht sich alles erneut nur um die Freundschaft der beiden Mädchen, wobei die Chemie zwischen den beiden nicht ganz das Niveau des Vorgängers erreicht. Auch diesmal bestehen die Szenen aus langen Aufnahmen, in denen die Beziehung sich augenscheinlich auf improvisierte Art entfaltet. Leider fehlt da aber der letzte Funke. Vielleicht ist das aber auch den beiden Antagonisten geschuldet, die zuweilen die Schau stehlen und gleichzeitig auf eine der größten Schwächen des Films aufmerksam machen, die seine große Stärke hätte werden können.

Denn mit den beiden Möchtegern-Assassinen hat man einen schönen Spiegel geschaffen, der den beiden Mädchen vorgehalten werden könnte. Sie sind ihnen ziemlich ähnlich, aber als Individuen doch wieder anders. Oft hat man mehr Interesse etwas über sie zu erfahren als über die beiden Killerinnen, was auch daran liegen mag, dass wir über letztere ja schon das Wichtigste wissen. Mit seinen straffen 100 Minuten ist es aber auch ein Problem, dass die beiden Pärchen sich die Laufzeit teilen müssen. So hat man manchmal das Gefühl, dass beide zu kurz kommen. Was Chisato und Mahiro betrifft, mangelt es auch an ein paar erinnerungswürdigen Szenen. Im ersten Teil gab es das "Maid-Café", diesmal aber nur einen Nebenjob im Plüschanzug. Auch bei den Dialogen fehlt ein wenig das Innovative. Man hat zuweilen tatsächlich den Eindruck, als würden die beiden sich schon so lange kennen, dass es kaum noch etwas Besonderes zwischen ihnen zu sagen gibt. Naja, das gibt es eigentlich ohnehin nicht, denn der Film baut ja gerade darauf auf, dass die zwei einfach nur plaudern. Aber die männlichen Killer bringen mit ihren Dialogen frischeren Wind in den Film.

Man muss sich auch mit der Art des Humors anfreunden können und das hat mir in der Fortsetzung manchmal mehr Schwierigkeiten bereitet, als es noch im ersten Teil der Fall war. Die Gespräche sind sehr locker gehalten und drehen sich um Alltägliches oder Absurdes, womit auch klar Parallelen zu Tarantino zu erkennen sind. Immer wieder taucht jedoch die Art Humor auf, die man eher aus einem Anime erwarten würde und speziell Chisato kommt die Aufgabe zu, dann mit den nötigen Grimassen das Ganze zu unterstreichen. Das wird zwar nie schrecklich, aber es stört diesmal an einigen Stellen. Gleiches gilt für einige der Nebencharaktere. Die Möchtegern-Killer wirken da schon etwas geerdeter. Vielleicht auch deswegen ist das Interesse an ihnen etwas größer. Leider verpasst es Regisseur Yugo Sakamoto aber, richtig auf die Parallelen zwischen den beiden Duos einzugehen. Speziell gegen Ende wird ersichtlich, dass diese neue Herausforderung der eigentliche Kern der Geschichte ist und die Männer sozusagen als Nachfolger für die Mädchen gehandelt werden könnten. Aber auf dem Weg zur Zielgeraden hat man einige gute Chancen verpasst.

Die Action ist ein weiterer wichtiger Aspekt des ersten Teils gewesen. Da erneut Choreograph Kensuke Sonomura an Bord ist, darf man wieder Großartiges erwarten und auch wenn man glaubt, in dieser Hinsicht etwas enttäuscht zu werden, da es bis zum Finale kaum Action gibt, darf man beruhigt sein: Der Showdown ist großartig. Während die Action an ein paar Stellen auch eher comichaft anmuten mag, beispielsweise bei den Schießereien, die ein wenig Gun-Fu beinhalten, ist der Endkampf zwischen Joey Iwanaga und Saori Izawa echte Action, bei der jeder Schlag spürbar trifft. Saori Izawa soll nicht nur wie ihre Kollegin so aussehen, als ob sie kämpfen könnte, sie kann es und sie bringt sich voll ein. Mittlerweile hat sie dank ihrer Arbeit als Stuntdouble sogar bei Filmen wie "John Wick 4" mitwirken dürfen, doch es bleibt meine Hoffnung, dass man ihr in Zukunft mehr Rollen gibt, da sie das Zeug zur glaubwürdigen Actionheldin hat. Das Finale ist fantastisch durchchoreografiert und die unnachgiebigen Schläge und Tritt hämmern das Adrenalin nach oben. Es war schwierig nach dem ersten Teil noch einmal eine Schippe draufzulegen, doch das ist gelungen.

Der Auftakt hat mit seiner wilden Action weiterhin einen guten Einstieg geliefert, nur leider verliert sich die Geschichte daraufhin in Mittelmäßigkeit und auch der Humor ist nicht ansatzweise so zielsicher, wie das wohl intendiert war. Besonders ärgerlich ist, dass etwas die Luft aus der Beziehung zwischen den beiden Mädels raus ist. Zumindest hat man sich hier nur die Hälfte der Mühe gegeben wie bei den männlichen Protagonisten. Darüber hinaus hätte der Film sogar emotional mitnehmender ausfallen können, schließlich sind sich die beiden Killer-Duos um einiges ähnlicher als man zunächst denken würde. Warum der Regisseur diese Gelegenheit hat verstreichen lassen, ist unerklärlich. Stattdessen wird immer wieder deutlich, dass die Killer allesamt Psychopathen sind, was natürlich den schwarzen Humor unterstreichen kann, uns von ihnen aber emotional entfernt. Es gibt ebenso zu viel Herumgeblödel, das nicht auf dem Niveau des letzten Streifens angesiedelt ist. "Baby Assassins 2" macht somit zwar eindeutig Spaß, aber er kann nicht mit dem ersten Teil mithalten und verpasst zu viele Gelegenheiten.

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