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Bodies at Rest - Filmposter
Original Title:
Chen mo de zheng ren

Hong Kong 2019

Genre:
Thriller

Director:
Renny Harlin

Cast:
Nick Cheung
Yang Zi
Richie Jen
Feng Jiayi
Carlos Chan
Ma Shuliang
Jin Au-Yeung
Kwok Chun On


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Bodies at Rest

Bodies at Rest - Film Screenshot 1

Story: Der Pathologe Nick Chan (Nick Cheung) muss an Weihnachten genauso wie seine Praktikantin Lynn (Yang Zi) und der Wachdiensthabende Uncle King (Ma Shuliang) arbeiten. Es gibt außergewöhnlich viel Regen und kaum jemand geht vor die Tür. Der perfekte Zeitpunkt für drei Verbrecher in die Pathologie einzudringen. Die drei maskierten Männer haben bald die Kontrolle über die Pathologie und der Anführer "Santa" (Richie Jen) verlangt von Nick, dass er die Kugel aus dem Brustkorb einer bestimmten Frau entfernt und ihm aushändigt. Während der schießwütige "Elf" (Carlos Chan) ein Auge auf Lynn haben soll, achtet "Rudolph" (Feng Jiayi) darauf, dass Nick die Kugel aus der Leiche holt. Da Rudolph aber keine Toten sehen kann und ihm bei Obduktionen schlecht wird, kann Nick die Kugel behalten und händigt den Gangstern die falsche Kugel aus. Die drei Nachtdiensthabenden werden in den Kühlraum eingesperrt und die Gangster verschwinden. Wenige Augenblicke später plant Santa seine beiden Kollegen auszuschalten, doch davor fällt ihm auf, dass sie die falsche Kugel haben. Die Gangster kehren in die Pathologie zurück und Santa macht nun mehr als deutlich, dass er keine Spielchen spielt. Nicht jeder wird die Nacht überleben, aber Nick versucht mit seinem Intellekt die Gangster aus dem Weg zu räumen, während sich Lynn auch körperlich gegen die drei Gangster zu wehren vermag. Letztlich stehen ihre Chancen gegen die drei aber sehr schlecht, denn diese haben nicht nur Waffen, sondern scheinen auch keine Amateure zu sein, da sie taktisch vorgehen und als Team zusammenarbeiten. Nick hat schon bald die wahre Identität der Gangster herausgefunden, doch er hat immer noch keine Möglichkeit, die Außenwelt zu kontaktieren.

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Bodies at Rest - Film Screenshot 4

Kritik: In letzter Zeit scheint es, als wären die wahrhaft unterhaltsamen Filme aus Asien jene, die keine großartigen Erwartungen schüren und nicht in die Thriller-Scharte mit internationalem Flair schlagen wollen. Zumindest bekommt man bei "Bodies at Rest" diesen Eindruck. Dem Film standen keineswegs Unmengen an Geld zur Verfügung, aber was damit gemacht wurde, ist absolut ansehnlich. Besondere Spannung kommt in dem Film auf, weil die Story überschaubar ist und nicht alles so glatt poliert wirkt, wie man das gewohnt ist. In einem engen Raum müssen die Protagonisten gegen drei Gangster antreten und dabei fühlt man sich unweigerlich an Klassiker wie "Stirb Langsam" erinnert, aber eben auch ein wenig an gewisse Horrorthriller. Auch wenn die Konzentration auf ein einziges Gebäude hier keine Klaustrophobie oder Misstrauen zwischen den Charakteren sät, trägt sie doch zum Spannungsgehalt bei.

Bodies at Rest - Film Screenshot 5

Unsere zwei Protagonisten sind alles andere als Actionhelden. Nick versucht immer wieder die Gangster auszutricksen, aber das gelingt ihm nicht, weil das Glück nicht auf seiner Seite ist und er darüber hinaus auch nicht so klug handelt, wie er denkt. Nick Cheung ("Line Walker") passt ganz gut in die Rolle, es mangelt dem Protagonisten aber an einer richtigen Hintergrundgeschichte, die mit seiner gestorbenen Frau am Ende noch ungeschickt in den Rest integriert wird. Da hätte man das eigentlich auch ganz lassen und den Forensiker als unbeschriebenes Blatt abheften können. Yang Zi ("The Bravest") spielt Lynn, die sich immer wieder mit den Gangstern körperlich auseinandersetzt und dabei überhaupt nicht schlecht dasteht. Ihre Grundausbildung beim Militär macht sie taffer, als sie aussieht, und so steckt sie auch einige Schläge ein. Dummerweise ist sie nämlich nicht gut darin, die jeweilige Situation gut zu erfassen.

Bodies at Rest - Film Screenshot 6

Die Bösewichte werden von Santa, gespielt von Richie Ren ("Trivisa"), angeführt und natürlich gibt es unter den drei auch gewisse klischeehafte Rollen, die übernommen werden müssen. Außerdem gibt es dann noch eine Wendung bezüglich ihrer Identität, die nicht ernsthaft überrascht. Das Drehbuch bleibt grundlegend flach, aber dass die Geschichte größtenteils nur dazu dient, den Spielplatz zu kreieren, auf dem sich die verschiedenen Parteien austoben, ist eine gute Wahl gewesen. Ansonsten hakt der Plot nur das Nötigste ab, inklusive eben einiger Klischees. Logisch ist daher nicht alles, aber es geschieht immer wieder etwas Neues und selbst wenn wir denken, dass die Flucht in die eine Richtung geht, geht sie dann doch in eine andere. Deshalb kann man die Schwächen des Drehbuchs die meiste Zeit ignorieren. Spannend ist der Film zu jeder Zeit, was auch daran liegt, dass es kaum Füllmaterial gibt. Mit seinen 93 Minuten zieht "Bodies at Rest" nichts in die Länge.

Bodies at Rest - Film Screenshot 7

Eine der größten Stärken ist der Schauplatz. Mit seinem Metall haftet dem Leichenschauhaus eine gewisse Mischung aus Kühle und Moderne an. Das ist mal etwas anderes als das düster-gruselige Ambiente, das wir kennen. Regisseur Renny Harlin konnte bereits mit "Legend of the Ancient Sword" zeigen, dass er gar nicht schlecht in seinem Fach ist, auch wenn das Endprodukt nicht sehenswert war. Hier zeigt er sein Gespür für das richtige Tempo und die besonderen Eigenheiten des Films kann er ebenso gut herausarbeiten. So haben die dummen Entscheidungen der Protagonisten tatsächlich auch Konsequenzen und letztlich wird einem sogar klar, dass wahrscheinlich niemand gestorben wäre, wenn Nick nicht so verbissen die Kugel unterschlagen hätte. Damit wandelt er sich vom Held in etwas anderes, auf jeden Fall Menschlicheres. Schlau handeln die Charaktere also nicht, aber auf gewisse Weise doch irgendwie nachvollziehbar. An einigen Stellen hätten sie sich dafür aber durchaus eine Kugel einfangen können.

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Bodies at Rest - Film Screenshot 10

Gegen Ende zieht der Regisseur hinsichtlich seiner Action nochmal ordentlich an, aber man muss sich fragen, ob das ganze Feuer und die Explosion wirklich sein musste, zumal die Spezialeffekte nicht ganz so überzeugend sind. Begleitet wird das Geschehen dabei stets von einem Synthesizer-Soundtrack, der oft billig wirkt und ohne den der Film qualitativ nochmal um einiges höher angesiedelt gewesen wäre. Letzten Endes ist es aber auch generell eigenartig, dass "Bodies at Rest" so gut funktioniert und vor allen Dingen gute Abendunterhaltung darstellt. Die Charaktere sind flach, die Geschichte uninspiriert, die Action an sich auch nicht wirklich herausragend. Aber das Setting wird sehr gut genutzt, um ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel zu kreieren, dank dem man sich dann doch etwas für die Charaktere erwärmen kann. "Bodies at Rest" ist einer jener Filme, die im kleinen Rahmen arbeiten, sich ihrer Klischees bewusst sind, aber das Beste daraus machen und somit besser werden, als die individuellen Teile versprechen.

(Autor: Manfred Selzer)
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