Story: JC (Jackie Chan) bereist mit seinem Team Simon (Kwon Sang-Woo), Bonnie (Zhang Lanxin) und Liao (Liao Fan) die Welt, um für reiche
Geschäftsmänner Nationalschätze zu stehlen. Sein neuester Auftrag sieht vor, dass er die fehlenden Bronzeköpfe der chinesischen Tierkreiszeichen
wiederbeschafft, die 1860 aus dem Alten Sommerpalast gestohlen wurden. JC macht sich daher auf den Weg nach Frankreich, wo er mit Hilfe der Expertin
für Antiquitäten Coco (Yao Xingtong) mehr Informationen über den Aufenthaltsort der Schätze sammelt. In dem Chateau der bankrotten Erbin Katherine (Laura
Weissbecker) wird JC fündig, außerdem findet er dort Hinweise auf den Aufenthaltsort der restlichen verbleibenden Köpfe. Als Katherine ihn dann bittet für
sie die Überreste ihres verschollenen Ururgroßvaters zu finden, der damals an dem Raubzug im Alten Sommerpalast beteiligt war, willigt er ein, weil er so
an weitere Informationen über die verbleibenden Tierkreis-Köpfe gelangen kann. Eine halsbrecherische Jagd nach den Schätzen um die ganze Welt entbrennt.
Kritik: "Chinese Zodiac" ist eigentlich der dritte Teil der "Armour of God" (aka "Der rechte Arm der Götter") Reihe, die 1986 ihren Anfang
nahm. Zusammenhängend sind die Filme aber auf keinen Fall, unser "Asian Hawk" heißt nun nicht einmal mehr Jackie, sondern JC. Einziges durchgehendes Motiv
sozusagen ist die Jagd um die ganze Welt nach alten Schätzen und ein Protagonist, der sich auf ausgefallene Weise Kaugummis in den Mund schnippt. Zum Teil
mäßige Kritiken haben nicht viel Gutes verheißen können, doch "Chinese Zodiac" ist ein ungehobelter Abenteuerfilm, der mit seinen Mängeln und fast schon
Trash-Charakter an die 80er Filme aus Hong Kong erinnert, in denen mit Stereotypen, flacher Story, unzähligen Charakteren und teilweise fragwürdigem Humor
jongliert wurde. Eigentlich ist "Chinese Zodiac" damit ein richtiger Jackie Chan Film wie früher.
Chan hat sich nie als Kampfkünstler gesehen oder vermarkten wollen, sondern wollte mit ausgefallener Action und Humor das Publikum für sich gewinnen.
Genau das schafft er auch hier wieder. Mit seinen bei Dreh 58 Jahren (!) wirbelt er immer noch durch die Luft, klettert an allem Möglichen hoch, springt
über Abgründe, rast auf Rollerskates über Straßen... und lebt immer noch. Ein kleines Wunder an sich. Sicherlich mag er nun mehr durch Seile gesichert
sein als früher, aber einige der Stunts und Actionszenen sind nichtsdestotrotz ausgefallen und gefährlich. Kämpfe gibt es nur recht wenige, davon scheinen
einige auch in schnellerer Geschwindigkeit abgespielt zu werden, eben wie in Chans Filmen aus den 80ern - wenn man es freundlich ausdrücken und das nicht
auf Jackies zunehmendes Alter schieben will. In jedem Fall kann sich Stallone mit den Actionszenen, die er in seinem Alter dreht, gegen Chan verstecken
gehen.
Wie stark es sich bei "Chinese Zodiac" um einen Jackie Chan Film handelt, lässt sich alleine daran erkennen, dass er für den Film einen Eintrag ins
Guinness Buch bekommen hat - für die häufigste Erwähnung im Abspann. Ganze fünfzehn Aufgaben hat er übernommen, darunter natürlich auch die Regie und die des
Drehbuchschreibers. Probleme gibt es trotz gelungener Action jedoch einige. Da wäre zum Einen der Humor. Der Film spielt mehr oder weniger auf der gesamten
Welt und umfasst etliche Kulturen, die allesamt sehr klischeehaft dargestellt werden. Dann wären da noch die Dialoge, die ziemlich schlecht ausgefallen sind.
Aber irgendwie bekommt der Film dadurch auch einen gewissen Charme. Überladen mit verschiedenen Charakteren, die manchmal auch ihre eigene Nebengeschichte
haben, welche urplötzlich ihren Weg in den Film findet, ist die Geschichte auch noch. Kurz gesagt: Ein ziemliches Durcheinander.
Die Geschichte war aber noch nie die Stärke in einem Jackie Chan Film. Merkwürdigkeiten gehören auch einfach dazu. So stellen auch die Cameo-Auftritte von
Daniel Wu und Shu Qi am Ende keine wirkliche Überraschung dar und dass Kwon Sang-woo ("Spirit of Jeet Kune Do")
einen von JCs Leuten darstellt, ist ein nettes Bonbon, hat er doch in "Almost Love" jemanden porträtiert, der Jackie Chan
vergöttert. Vollgestopft ist der Film weiterhin mit klischeebeladenen Bösewichten, obwohl sich JC mit dem einen oder anderen dann doch ganz gut veträgt.
Es handelt sich hier eben auch um einen Familienfilm. Das überdrehte Happy End ist da auch obligatorisch. Fragwürdig ist allerdings der in einer Szene besonders
auffällige China-Zentrismus. Es ist zwar wahr, dass China durch westliche Mächte etliche Kulturgüter geraubt wurden, aber etwas einseitig und vor allem zu
belehrend wirken solche Szenen dennoch.
Trotzdem, in seiner chaotischen Art macht "Chinese Zodiac" einfach richtig Spaß. Schöne Sets, vor allem die Szene im Dschungel hat etwas wunderbar Abenteuerliches an sich und erinnert stark an "Indiana Jones", und einige lange, schön komponierte Actionszenen werten den Film um einiges auf. Chans Regie ist zuweilen unausgegoren, mischt Amateurhaftes mit Big-Budget-Aufnahmen, aber Spaß macht es dennoch oder gerade deswegen. Es bleibt Fakt, dass diese Action-Komödie eine dünne Story hat, die eine schlechte Entschuldigung dafür darstellt, sich überall auf der Welt herumzutreiben, aber wer keinen polierten Diamenten erwartet, sondern eher einen Kieselstein, der durch seine Sonderbarkeit und Ecken und Kanten gefallen kann, der ist bei "Chinese Zodiac" genau richtig. Chan mag alt geworden sein, aber er zeigt und macht immer noch Sachen, die sich niemand sonst getraut. Mit seiner trashigen Art konnte mich diese Action-Komodie positiv überraschen und gut unterhalten. Reicht das nicht manchmal? Man darf den Film bloß nicht zu sehr mit den ursprünglichen Teilen der Serie vergleichen.