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Cook Up a Storm - Filmposter
Original Title:
Jue zhan shi shen

Hong Kong, China 2017

Genre:
Comedy, Drama

Director:
Raymond Yip

Cast:
Nicholas Tse
Jung Yong-hwa
Ge You
Tiffany Tang
Michelle Bai
Du Haitao


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Cook Up a Storm

Cook Up a Storm - Film Screenshot 1

Story: Tian Ci (Nicholas Tse) ist ein ausgezeichneter Koch, der von "Onkel Seven" (Ge You) aufgezogen wurde, nachdem sein Vater (Anthony Wong) ihn mit zehn Jahren verlassen hat. Seitdem sind zwanzig Jahre vergangen und Tians Vater ist mittlerweile der "God of Cooking". Das Restaurant, in dem Tian kocht, ist klein, aber überaus beliebt und war sogar bereits in den Medien. Plötzlich macht auf der gegenüberliegenden Straße aber ein westliches Restaurant auf, in dem der Koch Paul Ahn (Jung Yong-hwa), der in Frankreich seine Kunst perfektioniert und drei Michelin-Sterne bekommen hat, einen besonderen Kundenkreis aufbauen will. Das neue Restaurant ist außerdem eine Vorausschau auf die bald einsetzende Umstrukturierung in dem traditionsreichen Viertel. Schon sehr bald geraten die beiden Köche aneinander und die Teilnahme an einem offiziellen Wettbewerb soll die Rivalität zwischen den beiden zu einem eindeutigen Ende führen. Darüber hinaus wird der Sieger im Finale in Macau antreten, wo es ebenfalls die Chance gibt, gegen den "God of Cooking" anzutreten. Kann Tian Ci seinem Vater beweisen, dass dieser sich in der Einschätzung seines mangelnden Talents geirrt hat und er tatsächlich ein herausragender Koch geworden ist? Zunächst muss Tian aber an Paul vorbeikommen und dieser stellt mit seinen modernen Zubereitungsmethoden eine größere Hürde da, als zunächst angenommen. Allerdings sind die beiden gar nicht so verschieden, wie es zuerst den Anschein macht.

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Cook Up a Storm - Film Screenshot 4

Kritik: Mit "Cook Up a Storm" bekommt man genau das, was man auch erwarten würde. Ein Film um das Kochen, bei dem die Zubereitung eines Gerichts mit spektakulären Nahaufnahmen eingefangen wird und die Auseinandersetzungen am Herd beinahe an einen Manga erinnern. Auch die Gegenüberstellung der Gegner erinnert an ein Beat'em Up-Spiel. Etwas sonderlich Großartiges bekommt man also nicht? Nein, aber der Film erüllt seinen Zweck und bedient genau die Klischees, die man erwarten würde, ohne allzu sehr über die Stränge zu schlagen. Genau genommen wird der Streifen im weiteren Verlauf sogar etwas interessanter und es gibt sogar die eine oder andere Entwicklung, die man so nicht ganz erwartet hätte. Der ansonsten recht formalhafte Plot wird auch durch die Vater-Sohn-Beziehung nochmal etwas aufgewertet. Insgesamt ergibt das einen unterhaltsamen Film, dessen Probleme hauptsächlich bei den Charakteren liegen.

Cook Up a Storm - Film Screenshot 5

Nicholas Tse ("As the Light Goes Out") hat bereits mit "Chef Nic" seit einigen Jahren eine Sendung, in der er mit verschiedenen Stars aus China an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt kocht. Er hat also durchaus ein Faible und Talent für das Kochen und das beweist er in "Cook Up a Storm" erneut. Er kann auch das nötige Charisma an den Tag legen, auch wenn seine Rolle ein etwas zurückhaltenderes Schauspiel erfordert. Tians Beziehung zu seinem Vater, der von Anthony Wong ("The Mobfathers") gespielt wird, ist kompliziert und gibt der Geschichte eine gewisse Würze. Ohne diese wäre der Film um einiges flacher ausgefallen, als er ohnehin schon ist. Darstellerisch beeindruckt hier aber niemand. Die Nebenrollen sind ebenfalls alle eher vergessenswert. Das soll aber nicht bedeuten, dass nicht jeder irgendwie seine Rolle erfüllen würde. Nur als Komödie funktioniert der Film mangels sympathischer Charaktere eben nicht.

Cook Up a Storm - Film Screenshot 6

Das größte Problem ist aber Jung Yong-hwa als Tians Rivale. Zunächste dachte ich, dass hier wieder irgendein Mitglied einer koreanischen Boyband, die mir unbekannt ist, in die Hauptrolle gesteckt wurde, um möglichst viele Fans für den Film zu gewinnen. Tatsächlich ist Jung aber Mitglied einer Pop/Rockband und spielt sogar selbst Instrumente. Zumindest zur Hälfte habe ich mich also geirrt. Charisma ist bei ihm aber einfach nicht vorhanden, lediglich eine puppenartige Schönheit, wenn man das Schönheitsideal koreanischer Boyband-Mitglieder bevorzugt. Sein hölzern wirkendes Gesicht (obwohl porzellanartig passender wäre) lässt einfach nie zu, dass wir ihn als Individuum wahrnehmen. Er ist schlichtweg der Rivale, der eine ganz andere Kochschule verkörpert. Immerhin passt seine Aura zum Elitären eines Luxusrestaurants. Später gibt es aber ein paar Entwicklungen, die dazu führen, dass sich Tian und Paul aussprechen und hier zeigt sich, dass man durchaus mehr Chemie zwischen den beiden hätte kreieren können. Das Potential war da.

Cook Up a Storm - Film Screenshot 7

Selbstverständlich will man hier aber die Kochduelle sehen. Wie bei ähnlichen Werken des Genres, beispielsweise "Le Grand Chef", dreht sich hier alles um die richtige Inszenierung der Zutaten und wie diese zubereitet werden. Die Nahaufnahmen, das Licht und die Kameraarbeit kreieren hier genau die Art von beeindruckenden Bildern, die einen selbst dann Hunger bekommen lassen, wenn man gerade etwas gegessen hat. Die Küche mischt dabei traditionelle Gerichte mit modernen und zieht damit auch noch einen Bogen zur Neustrukturierung traditioneller Straßen und Läden Hong Kongs. Das Gleichnis ist sehr offensichtlich und das Spannungsverhältnis zwischen den beiden Polen Tradition und Moderne entlädt sich in den Kochduellen, bis sich zeigt, dass man doch beides miteinander vereinen könnte. Wirkliche Überraschungen gibt es also nicht, aber ein paar Mal wird man doch auf die falsche Fährte geführt.

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Cook Up a Storm - Film Screenshot 10

Am Ende fällt aber alles an seinen Platz und man bekommt ein Ende, wie man es erwartet hätte. Vielleicht mit ein paar kleinen Abweichungen. Die reichen aber eben nicht, um den Film als originell darstellen zu können. Alles hat man irgendwie schon mal gesehen und es mangelt an einem charismatischen Anti-Helden, denn Anthony Wong bekommt einfach zu wenig Zeit auf dem Bildschirm. Besonders verwunderlich ist aber, dass "Cook Up a Storm" als Komödie nicht funktioniert. Momente, in denen man lachen muss, sucht man vergebens. Es bleibt also am Ende eine enttäuschende Komödie, die für alle mit einer Liebe zum Essen dennoch interessant sein mag. Das Tempo bleibt immerhin recht hoch und es wird nie langweilig. Gute Laune bekommt man trotz des Dramas ebenso und so wird ein bestimmtes Publikum am Ende durchaus auch seinen Spaß haben können. Warum aber diesen Film und nicht einen anderen der zahlreichen Filme zur lokalen Küche des Landes? Diese Frage muss man sich dann doch stellen...

(Autor: Manfred Selzer)
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