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Door Lock - Filmposter
Original Title:
Do-eo-rak

South Korea 2018

Genre:
Thriller

Director:
Lee Kwon

Cast:
Gong Hyo-jin
Kim Ye-won
Kim Sung-oh
Jo Bok-rae
Lee Ga-sub
Han Ji-eun


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Door Lock

Door Lock - Film Screenshot 1

Story: Jo Kyeong-min (Gong Hyo-jin) arbeitet als Bankschalterbeamtin und dürfte sich eigentlich darüber freuen, dass sie bald einen unbefristeten Vertrag unterschreiben darf. Doch irgendetwas stimmt momentan nicht in ihrem Leben. Sie wacht immer wieder mit Schwindel auf und jemand vergeht sich oft an ihrem Türschloss, das über eine Nummereingabe geöffnet wird. Dann findet sie auch noch einen Zigarettenstummel vor ihrer Tür. Schließlich rüttelt nachts jemand an ihrer Tür und gibt mehrfach einen falschen Türcode ein. Kyeong-min hat die Theorie, dass ein Kunde der Bank, der wütend auf sie geworden ist, weil sie nicht mit ihm einen Kaffee trinken wollte, der Täter sein könnte. Die verständigte Polizei kann in dem Fall nichts ausrichten und so wendet sich die Frau an ihre Freundin Hyo-joo (Kim Ye-won), die ihr helfen will. Als in Kyeong-mins Apartment dann auch noch ein Kollege von ihr ermordet wird und die Bankangestellte von der Polizei verdächtigt wird, gehen die beiden Freundinnen den Hinweisen nach, die sie bisher gesammelt haben. Sonderlich viele sind das nicht, doch Kyeong-min findet in ihrer Wohnung eine Codekarte, die wahrscheinlich zu einer Tür in ihrem Hochhaus gehört. Sie findet letztlich die dazugehörige Wohnung und bald ist sie dem Mörder dichter auf den Fersen, als es ihr lieb ist. Und dieser ist mittlerweile völlig verrückt nach ihr...

Filmroll Door Lock - Film Screenshot 2 Door Lock - Film Screenshot 3 Filmroll
Door Lock - Film Screenshot 4

Kritik: Das Heim sollte eigentlich ein Zufluchtsort der Sicherheit sein. Was bietet sich also besser für einen Horrorthriller an, als einen Unbekannten in diese vier Wände eindringen zu lassen. Die erste Szene zeigt uns einen Mann, der im Bett die Protagonistin umarmt, sich dann bereit macht, zur Arbeit zu gehen, während die Freundin weiterschläft. Bis wir erfahren, dass es sich hier nicht um eine allmorgendliche Szene eines Paars handelt, sondern der Mann tatsächlich ein Verrückter ist, der Kyeong-min jede Nacht im Schlaf betäubt, um Zeit mit ihr zu verbringen. Was folgt ist ein ziemlich interessanter Psychothriller, der vor allem in der ersten Hälfte den paranoiden Charakter Kyeong-mins in den Vordergrund rückt, während wir nach und nach realisieren, dass sie allen Grund hat, paranoid zu sein. Als Film erweist sich "Door Lock" dabei als äußerst spannend und weicht von den typischen Horrorfilmen ab. Bis zur zweiten Hälfte des Films, denn dann wird alles recht vorhersehbar.

Door Lock - Film Screenshot 5

Tatsächlich handelt es sich bei dem Thriller um ein Remake bzw. eine Neuinterpretation des spanischen Horrorthrillers "Sleep Tight" von Jaume Balagueró. Das titelgebende Türschloss ist allerdings etwas, das für das koreanische Drehbuch neu eingefügt wurde. Seine Sicherheit von einem Codeschloss abhängig zu machen, das lediglich vier Zahlen zum Öffnen der Wohnung benötigt, ist beängstigend. Regisseur Lee Kwon verbaut im Verlauf des Films dann nicht nur Motive der Paranoia und Klaustrophobie, sondern auch des Voyeurismus, umgesetzt in Form einiger Aufnahmen durch Überwachungskameras. Später dann gibt es Szenen, die auch einem Slasher-Film entstammen könnten, obwohl "Door Lock" nie wirklich blutig wird. Der verrückte Killer wird aktiver und Kyeong-mins Leben gerät immer stärker in Gefahr. Jedoch ist die Protagonistin keineswegs inaktiv und versucht selbst herauszufinden, wer der Mann ist, der sie verfolgt. Das ist lobenswert, weil es die Heldin aus der Rolle der zu beschützenden Jungfrau in Not herausbrechen lässt.

Door Lock - Film Screenshot 6

Das bringt uns gleichzeitig zum großen Problem mit "Door Lock". Während die Heldin anfangs ziemlich intelligent wirkt, wenn auch etwas paranoid - ein Umstand, für den wir nie wirklich eine Erklärung bekommen -, trifft sie ab der zweiten Hälfte extrem dumme Entscheidungen und lässt sich von ihrer Angst sogar vollständig lähmen. Zwar reflektiert sie darüber und auch einige ihrer nicht sehr klugen Entscheidungen werden hinterfragt, aber das ändert nichts daran, dass sich der Film immer mehr in den Klischees eines Horrorthrillers verliert. Kyeong-min wirkt zum Ende hin sogar richtiggehend hilflos, und auch wenn uns bewusst ist, dass unsere Heldin sehr wahrscheinlich nicht das Zeitliche segnen wird, können wir uns nicht mehr vorstellen, dass sie aus eigener Kraft ihr Leben retten wird. Entweder sie wird doch wieder durch jemand anderen gerettet oder der Zufall eilt ihr zu Hilfe. Das ist nichts, was sonderlich originell ist.

Door Lock - Film Screenshot 7

Gong Hyo-jin ("Hit-and-Run Squad") spielt die Frau, die zur Detektivin wird und das Rätsel um ihren Verfolger lösen will. Ihr Charakter ist nicht gänzlich uninteressant, wird es aber mit der Zeit, wenn uns bewusst wird, dass wir nicht mehr über sie erfahren, als uns schon bekannt ist. Das ist schade, denn wir wissen im Endeffekt nicht viel über sie. Auf der Arbeit lässt sie sich gerne von anderen ausstechen und scheint keine Kämpfernatur zu sein. Schließlich will sie das ändern und zumindest auf der Arbeit versucht sie das auch. Hinsichtlich ihres Verfolgers scheint sie aber immer defensiver zu werden und sich in die Rolle des Opfers zu begeben. Natürlich funktioniert Horror besser, wenn sich das Opfer nicht zur Wehr setzen kann. Das Gefühl der Hilflosigkeit und daraus resultierenden Panik ist einfach größer. Aber die Genre-Klischees nehmen irgendwann Überhand und gerade zum Ende hin verliert "Door Lock" damit zweifellos an Qualität.

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Door Lock - Film Screenshot 10

Die Identität des Stalkers ist relativ simpel herauszufinden, dennoch braucht es dafür im Film sehr lange. Und als man dem Zuschauer jemanden als Täter verkaufen will, ist uns völlig klar, dass man uns lediglich auf eine falsche Fährte locken will. Immerhin ist die Polizei zwar anfangs keine große Hilfe, aber nicht vollkommen ratlos und kann zum Ende hin ihren Teil leisten. Das Drehbuch hat dabei mit einigen Ungereimtheiten zu kämpfen und das Finale ist ziemlich platt. Und während man sonst die klischeehafte Zeichnung von Frauen bemängeln muss, ist es hier etwas problematisch, dass fast alle Männer als Stalker oder Perverse porträtiert werden, nur um die Spannung zu erhöhen und potentiell jeden zum Täter zu machen. Regietechnisch gibt es aber nichts zu bemängeln und es wird eine dichte, bedrückende Atmosphäre aufgebaut. Gerade der stets ansteigende Spannungsgehalt hätte es verdient, nur lobende Worte für "Door Lock" zu finden. Doch die immer unorigineller werdende zweite Hälfte schiebt dem leider einen Riegel vor.

(Autor: Manfred Selzer)
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