Story: Da die Erde immer wieder von gigantischen Monstern verwüstet wurde, hat man die Earth Defense Organization ins Leben gerufen,
in der Mutanten ausgebildet werden. Diese Mutanten teilen ein besonderes Gen mit den Monstern, welches sie dazu in die Lage versetzt, tatsächlich eine
Chance gegen die riesigen Kreaturen zu haben. Einer dieser Mutanten ist Ozaki (Masahiro Matsuoka), der für einen Auftrag der Biologin Otonashi (Rei Kikukawa)
als Schutz zugeteilt wird. Otonashi soll ein neu entdecktes Monster untersuchen, das 12.000 Jahre alt, aber gleichzeitig mit fortschrittlicher
Technologie ausgerüstet ist. Dann tauchen auf der Erde plötzlich zahllose Monster auf, welche die Städte in Schutt und Asche legen. Der Kampf gegen sie scheint
ausweglos, aber schließlich taucht die außerirdische Rasse der Xilians auf und vernichtet die Kreaturen. Die Xilians kommen angeblich in friedlicher Absicht
und warnen die Menschen, dass ein planetengroßer Meteorit auf die Erde zusteuert. Nur gemeinsam können sie die bevorstehende Katastrophe verhindern.
Die Außerirdischen scheinen aber etwas anderes im Schilde zu führen. Im bevorstehenden Krieg kann den Menschen nur der im Eis des Südpols eingeschlossene
Godzilla helfen...
Kritik: Eine Sache muss dieser Filmkritik vorweggeschickt werden - ich zähle mich nicht zu den Godzilla-Fans. Leute, die in einem
Monster-Gummianzug Spielzeugstädte kaputt machen, das war einfach schon in den 70ern lächerlich und das ist es auch heute noch. Aber: Mir ist bewusst, dass es
für diese Form der Trash-Unterhaltung ein Publikum gibt und ein Teil von mir kann das auch verstehen. Obwohl ich also etliche Ausschnitte aus diversen
Godzilla-Streifen gesehen habe, hatte ich bisher noch nie einen Film der Reihe vollständig gesehen. Der Grund, warum ich mir "Final Wars" zu Gemüte geführt habe,
ist Regisseur Ryuhei Kitamura. Seine erfrischend adrenalin-geschwängerte Art temporeiche Filme zu machen, kann tatsächlich auch dem neuesten Godzilla-Ableger
guttun. Dabei bleibt er aber durchaus auch nahe am urspünglichen Material. Und das zum Guten als auch zum Schlechten.
Die letzten Godzilla-Filme waren stark darauf ausgerichtet, in Dialogen Taktiken zu besprechen und im Vergleich zu den 70er Versionen weniger temporeiche
Action zu liefern. Kitamura löst sich davon und schafft es durchgängig ein hervorragendes Tempo aufrecht zu erhalten. Dementsprechend ist der Film niemals
langatmig. Ebenfalls gut gelungen ist, dass die Geschichte auch stark um bestimmte Charaktere gestrickt ist, sodass es sich hier nicht schlichtweg nur
um einen Monsterkampf-Film handelt. Um genau zu sein, offenbart sich hier die größte Überraschung des Actionstreifens. Die Geschichte ist nämlich ziemlich
komplex. Aber das bedeutet wiederum nicht, dass sie gut durchdacht ist. Es gibt einige Logikfehler, aber es ist trotzdem angenehm, dass man uns hier nicht
nur mit dem Nötigsten hat abspeisen wollen.
Die Geschichte sorgt außerdem dafür, dass es ein paar Personen gibt, mit denen man sich identifizieren kann. Sonderlich gut ausgearbeitet sind diese zwar
nicht, aber es reicht doch immerhin für ein grundlegendes Interesse an ihnen. Ein paar Ungereimtheiten gibt es aber bezüglich der zum Einsatz gebrachten
Technologie. Anscheinend ist es, soviel sehen wir zu Beginn, durchaus möglich, die riesigen Monster mit fortschrittlicher Waffengewalt niederzustrecken.
Später geht aber ohne Godzilla gar nichts mehr. Ja, richtig gelesen: Plural. Und zwar ein großes! Hier tauchen mehr oder weniger alle Monster aus diversen
Godzilla-Filmen wieder auf. Und das bringt uns zu einem weiteren Problem. Da der Film unmöglich zehn Stunden dauern konnte, erledigt Godzilla die meisten
seiner Widersacher in wenigen Sekunden. Früher hat er für jeden einzelnen noch einen ganzen Film benötigt...
Kitamura macht keine Kompromisse. Er bedient die Fanboys, indem er die Spezialeffekte... richtig schlecht aussehen lässt. Es trampelt eben ein
Schauspieler in einem äußerst schlechten Anzug durch Pappmaché. Das kann man gut finden - ich gehöre jedenfalls nicht dazu. Dass es auch besser geht, sieht
man in ein paar Szenen. Godzillas Atem ist computeranimiert und gut gelungen und als kleiner Seitenhieb darf Godzilla auch sein amerikanisches Pendant der
Roland Emmerich Verfilmung in ein paar Sekunden in die Tasche stecken und damit seine Überlegenheit beweisen. Eben dieser Godzilla sieht computeranimiert
weitaus überzeugender aus. Es war Kitamura also wichtig, den Trash-Faktor nicht zu verlieren, und das ist ihm gelungen.
Der gewöhnungsbedürftige Soundtrack und der Bösewicht, der Anführer einer ganzen Streitkraft oder sogar Zivilisation ist, aber sich als trotziges Kind erweist, gehören zu den Schwächen des Films. Ryuhei Kitamura ist aber für seine energiegeladene Action wie in "Azumi" oder "Sky High" bekannt. Diese kommt in ein paar der menschlichen Aufeinandertreffen wieder zur Geltung, kann aber auch in den Monsterkämpfen beobachtet werden. Natürlich übertritt Kitamura wieder einmal die Grenze zum Übercoolen, aber alles in allem ist er genau der Richtige, wenn es um Action geht. Sein Versuch zu den Ursprüngen zurückzukehren und der Reihe gleichzeitig ein neues Gewand zu verleihen, kamen allerdings nicht so gut an, da der Film keinen großen Erfolg hatte. Vielleicht wird es für Godzilla aber auch einfach Zeit das letzte Mal dem Sonneruntergang entgegenzuschreiten und nicht wiederzukommen. Moment, da gibt es doch gerade dieses neue vielversprechende amerikanische Remake, oder?! Ja, dieses Monster ist einfach nicht totzukriegen...