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Invincible Swordsman - Filmposter
Original Title:
Xiao ao jiang hu

China 2025

Genre:
Wuxia, Action, Drama

Director:
Luo Yiwei

Cast:
Tim Huang
Zhang Yuqi
Terence Yin
Xuan Lu
Sammo Hung
Cai Xuangyu
Jiang Peng
Ye Xiangming
Yun Qianqian
Zhang Lu


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Invincible Swordsman

Invincible Swordsman - Film Screenshot 1

Story: Eine namenlose Kämpferin (Zhang Yuqi) besiegt Ren Woxing (Terence Yin), der als Invincible East bekannt ist und nennt sich fortan selbst Dongfang Bubai. Sie wird die neue Anführerin des Sun Moon Holy Cults, einer dämonischen Schule, deren oberste Mitglieder durch die Einnahme magischer Pillen fast unsterblich geworden sind. Yingying (Xuan Lu), die Tochter des besiegten und einkerkerten Ren Woxing, trifft sich derweil mit Linghu Chong (Tim Huang), einem Schüler der Huashan Schule. Die beiden haben sich über die Musik angefreundet, doch ihre Schulen sind miteinander verfeindet und so wird Linghu schließlich von seinem Meister verstoßen. Allerdings nimmt ihn der von der Welt zurückgezogene Meister Feng Qingyang (Sammo Hung) auf und lehrt ihn seine Kampfkunst. Fortan lebt Linghu auf einem Berg und kümmert sich nicht mehr um die Belange der Welt. Doch eines Tages taucht Yingying auf und teilt ihm mit, dass die Schule unter Führung von Dongfang Bubai die Herrschaft in der Kampfkunstwelt an sich reißen will und die Huashan Schule in die Schlacht gegen sie gezogen ist. Linghu kann nicht länger untätig bleiben und eilt seinen früheren Mitschülern zur Hilfe. Bei dem darauffolgenden Kampf glaubt er eine Frau zu retten, die er fortan Xiaoyu nennt und die wie er eine Weinliebhaberin ist. Die beiden trennen sich bald wieder, nicht jedoch, ohne sich zu versprechen, sich wiederzusehen. Linghu ahnt nicht, dass es sich bei der Frau um Dongfang Bubai handelt ...

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Invincible Swordsman - Film Screenshot 4

Kritik: Es braucht eigentlich gar nicht so viel Mühe bei dem Drehbuch, will man einen mitnehmenden Wuxia-Streifen drehen, denn es gibt in Jin Yongs Romanen so viel Material, dass man auf Jahrzehnte versorgt ist, vor allem wenn man dem ganzen noch seinen eigenen Dreh verpasst. "Invincible Swordsman" ist so ein Fall und bedient sich bei dem Roman "The Smiling, Proud Wanderer". Allerdings könnte man auch schnell in Panik geraten, wenn man liest, dass Wong Jing das Drehbuch geschrieben hat. Neben seinen zahllosen peinlichen Werken für die Leinwand hat Wong Jing aber zugegebenermaßen auch den einen oder anderen Treffer gelandet. Verantwortlich für die Regie zeichnet sich Neuling Luo Yiwei aus. Und vielleicht kommt einem die Geschichte auch bekannt vor, schließlich wurde der Roman schon mit Jet Li und Brigitte Lin in "The Swordsman II" verfilmt. Die lose Adaption für "Invincible Swordsman" mag wahrscheinlich Fans des Romans sauer aufstoßen, aber ich bin da relativ entspannt, schließlich sind Jin Yongs Romane in ihren Ausmaßen so episch, dass man sie schlecht in nur 120 Minuten pressen kann. Vermutlich resultieren einige der nicht unbedingt wohlwollenden Bewertungen auf den Änderungen an der Geschichte. Ich muss allerdings sagen, dass der Film ein sehr unterhaltsamer Vertreter seines Genres ist. Trotz oder gerade auch wegen einiger Schwächen.

Invincible Swordsman - Film Screenshot 5

Was ist damit gemeint? Ein wenig Kitsch, der sich in der Form der Darstellung übernatürlicher Fähigkeiten zeigt, aber vor allem auch im "diabolischen" Lachen des Bösewichts. Auch einige der Außenaufnahmen wirken, als wären sie in einem Studio gemacht worden. Das alles hat einen angenehmen Charme, der uns an die 90er erinnert, als das Genre seinen letzten Höhenflug hatte. Daneben gibt es zwar auch ein paar computergenerierte Effekte, jedoch hält man sich mit diesen dankenswerterweise zurück, womit der Film bereits so viel besser aussieht, als teuer produzierte "Blockbuster" aus dem Land. Kein Zweifel, die verschiedenen Sets und Landschaften sind ein Highlight des Films und jeder Ort hat seine ganz eigene Note, sei es ein verschneites Gebirge, ein Wald, ein Kerker etc. Daneben gibt es auch unzählige Charaktere, die zwar nicht die Zeit bekommen, aus ihrem groben Stein gemeißelt zu werden, aber doch immerhin in einem unterschiedlichen Verhältnis zu den anderen Personen stehen und damit auch für die Geschichte von Bedeutung sind.

Invincible Swordsman - Film Screenshot 6

Die diversen Verschachtelungen, Beziehungen, Intrigen, Geheimnisse usw. sind ein fundamentaler Bestandteil von Jin Yongs Geschichten und fehlen auch hier nicht. Gut und böse durchdringen sich gegenseitig, sodass die unterschiedlichen Ambitionen den moralischen Kompass beeinflussen können, aber trotz faszinierender Grauzeichnungen bleibt die meiste Zeit völlig offensichtlich, mit wem wir mitfiebern sollen. Ein wichtiger Anker der Geschichte ist eine Liebesgeschichte, die auch ein Motor für zukünftige Ereignisse ist und nicht einfach nur hineingeworfen wird. Dongfang Bubai ist ein faszinierender Charakter und Zhang Yuqi ("The Mermaid") vermag es, ihr die nötige verschüttete Sehnsucht und Wärme zu verleihen, die unter einer Oberfläche aus Eis und Grausamkeit schlummert. Tim Huang überzeugt ebenso als Wein trinkender Wanderer, der sich aus dem Jianghu, der Welt der Helden und Bösewichte, zurückziehen möchte, aber immer wieder aus Loyalität zu seinen ehemaligen Meistern und Freunden zum Schwert greifen muss. Schön ist auch, Sammo Hung (zuletzt in "Twilight of the Warriors: Walled In") in einer größeren Nebenrolle zu sehen.

Invincible Swordsman - Film Screenshot 7

Man muss bei den Entwicklungen tatsächlich ein wenig aufpassen, um am Ball zu bleiben. Da die unterschiedlichen Charaktere alle in Fantasy/Wuxia-Manier äußerlich sehr individuell ausfallen, bereitet es aber keine großen Probleme, stets den Überblick zu bewahren. Eine gewisse Unbeschwertheit und ein klein wenig Humor sorgen bei dem ganzen Verrat und den Rachemotiven dafür, dass die Geschichte auch nicht zu düster wird. Manches wirkt auch schlicht etwas comichaft und bunt, was aber keinesfalls negativ zu verstehen ist. Da wären wir eben wieder bei dem angenehmen Kitschfaktor. Das bringt uns zudem zu den Kämpfen. Die verschiedenen Kampfbewegungen haben herrlich blumige Namen und die Kämpfe selbst finden fliegend, wirbelnd und zuweilen mit Hilfe besonderer Waffen statt. So bedient sich Dongfang Bubai beispielsweise bei Nadel und Faden oder einer der Bösewichte nutzt die Schallwellen seiner Laute, um damit durch seine Gegner zu schneiden. Hin und wieder gibt es aber auch ein paar bodenständige Auseinandersetzungen. Sicherlich, von denen hätte man gerne etwas mehr gehabt, aber die High-Fantasy-Auseinandersetzungen passen in die Geschichte und so kann man hier nicht viel meckern.

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Invincible Swordsman - Film Screenshot 10

Besonders gut funktioniert der Film aber, weil er einen emotional abholen kann. Es wird nie so tragisch, dass man am liebsten eine Träne vergießen würde, und das darf man dem Film auch als Kritikpunkt vorhalten, aber immerhin wird es auch nicht zu melodramatisch. Die Action ist über die 120 Minuten ebenfalls gut verteilt. Man sieht also, dass "Invincible Swordsman" in meinen Augen definitiv eine Empfehlung verdient hat. Allerdings frage ich mich, warum das nicht mehr Leute so sehen (zugegeben, es gibt noch nicht so viele Kritiken zu dem Streifen). Bin ich vielleicht so ausgehungert, weil es so lange keine ordentlichen Wuxia-Filme gab und sehe "Invincible Swordsman" durch eine rosa Sonnenbrille? Oder gibt es dort draußen wirklich so viele Fans des Original-Werks, die mit der Adaption überhaupt nicht zufrieden sind? Letzteres kann man vielleicht verstehen, aber es sollte andere nicht davon abhalten diesem Wuxia-Werk eine Chance zu geben. Der Film steht eben für sich alleine. Und er ist bunt, unterhaltsam, voller Wendungen und guter Charaktere - mehr als genug für einen netten Filmabend.

(Autor: Manfred Selzer)
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