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Mission: Cross - Filmposter
Original Title:
Keu-ro-seu

South Korea 2023

Genre:
Action, Comedy

Director:
Lee Myung-hoon

Cast:
Hwang Jung-min
Yum Jung-ah
Jeon Hye-jin
Jung Man-sik
Chae Rae-hyung
Lee Ho-chul
Kim Joo-hun
Kim Byung-nam
Kim Jun-han


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Mission: Cross

Mission: Cross - Film Screenshot 1

Story: Mi-seon (Yum Jung-ah) ist ein herausragender Detective und wird von ihren Kollegen wegen ihrer hohen Erfolgsquote bei der Aufklärung großer Fälle respektiert. Zuhause muss sie dagegen mit ihrem Ehemann Kang-mu (Hwang Jung-min) zurechtkommen, der sie unterstützt, wo er nur kann und sich liebevoll um sie und den Haushalt kümmert. Seine Unterstützung ist für sie aber manchmal etwas zu viel des Guten. Doch sie weiß, dass sie auch einen viel schlechteren Ehemann hätte erwischen können. Eines Tages trifft Kang-mu durch Zufall eine alte Bekannte wieder. Hee-joo (Jeon Hye-jin) steckt in einigen Problemen und Kang-mu bietet ihr sofort an, zu helfen. Früher war er nämlich Mitglied bei den Special Forces so wie auch Hee-joo. Hee-joos Ehemann, den Kang-mu auch noch aus seiner Dienstzeit kennt, hat einen USB-Stick mit den eingefrorenen Konten eines korrupten Generals versteckt und ist daher entführt worden. Während Kang-mu seinem früheren Teammitglied helfen will, arbeitet Detective Mi-seon an einem Fall, bei dem eine Frau von einer Gruppe gut ausgebildeter Männer umgebracht werden sollte. Die Frau hat überlebt, liegt jedoch im Koma. Mi-seon erfährt überdies, dass ihr Ehemann sich mit einer mysteriösen Frau treffen soll. Sie hat daher zwei Fälle, die sie parallel versucht zu lösen, nicht wissend, dass die beiden miteinander in Zusammenhang stehen ...

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Review: Die verspielte Musik zu Anfang des Films gibt schon einen Hinweis darauf, dass man hier nicht alles zu ernst nehmen sollte, und an dieser Stelle dachte ich bereits: "Och nö ... Bitte nicht so einen Film." Glücklicherweise ist "Mission: Cross" kein Slapstick-Actionstreifen. Über weite Strecken ist der Film sogar recht ernst, auch wenn immer wieder darauf geachtet wird, nichts zu ernst werden zu lassen. Und selbstverständlich ist diese Action-Komödie alles andere als originell. Spätestens seit "Mr. und Mrs. Smith" sollte sich eine gewisse Müdigkeit hinsichtlich des Ehepaars, das zusammen eigentlich ein unschlagbares Spezialkommando abgibt, eingestellt haben. So wie es kommen muss, wird auch im Finale das Soll erfüllt und wir bekommen viel Action dank des ungleichen Ehepaars. Das kann sicherlich Spaß machen, es gibt aber ein paar große Schwächen, die Ernüchterung aufkommen lassen. Allen voran die mangelnde Chemie der beiden Hauptdarsteller. Für sich alleine genommen sind sie der Hauptgrund, dass der Film so gut funktioniert, aber es gibt leider kaum Chancen für sie, als Team zu glänzen.

Mission: Cross - Film Screenshot 5

Das liegt am Aufbau des Films, der allerdings grundlegend Lob verdient. Denn wir haben zwei Storys, die sich parallel entwickeln. Mi-seon, die als schlagkräftige Polizistin mit einem zweiten Platz bei den Schießmeisterschaften in Asien jeden Fall knackt und diesmal mit einem ganz besonderen Mordversuch zu tun hat, sowie Kang-mu, der wieder zu dem Mann werden muss, der er früher einmal war, wenn er einer alten Bekannten helfen will. Und genau genommen gibt es sogar noch einen dritten Storyfaden, denn da ist auch noch die vermeintliche Affäre, die Kang-mu in Mi-seons Augen haben könnte. Das Drehbuch ist gelungen, da die Fäden schließlich zueinandergeführt werden und immer wieder neue Wendungen auf dem Weg dazukommen - manchmal vielleicht sogar die eine oder andere zu viel. Wie man aber erkennt, kommt das Ehepaar so nie wirklich zusammen. Die wenigen Szenen zuhause lassen einiges vermissen und wir sind uns nur im Klaren darüber, dass Mi-seon ihre Ehe ein wenig bereut bzw. ihren Mann als Waschlappen ansieht. Eigenartig ist auch, warum Kang-mu sich in diese Rolle begibt. Hier wäre ein wenig mehr Charakterarbeit von Nöten gewesen.

Mission: Cross - Film Screenshot 6

Yum Jung-ah ("Alienoid") leistet hervorragende Arbeit, da sie nicht in das Klischee der taffen Frau fällt, der man das Ganze nicht wirklich abnehmen kann. Yum besitzt die Erfahrung, um eventuelle Probleme im Drehbuch auszubügeln und ihrem Charakter Authentizität zu verleihen. Hwang Jung-min ("12.12. - The Day") wiederum gelingt es, den Kontrast zwischen seiner Vergangenheit als Spezialagent und seiner Rolle als Ehemann, der Taschengeld von seiner Ehefrau stehlen muss, nicht zu krass ausfallen zu lassen, sodass wir ihm abnehmen, dass er im Kern die gleiche Person ist. Es wäre aber schön gewesen, wenn die beiden Darsteller, die ganz offensichtlich Spaß in ihren jeweiligen Rollen hatten, ein paar Szenen spendiert bekommen hätten, die sie miteinander warmwerden lassen. Denn dass das Drehbuch von Regisseur Lee Myung-hoon dies hergegeben hätte, wird durch Mi-seons Partner, gespielt von Jung Man-sik ("Remember"), bewiesen. Die beiden haben eine tolle Chemie und Jung kann vor allem die humoristischen Momente gut tragen.

Mission: Cross - Film Screenshot 7

Die Geschichte entwickelt sich in einem guten Tempo weiter und man kann nicht behaupten, dass nicht stets etwas passieren würde. Die Verschwörung nimmt immer größere Ausmaße an und irgendwann wird einem auch gerade hinsichtlich des Settings während des Showdowns klar, dass man sich hier irgendwo zwischen "James Bond" und "Austin Powers" bewegt. Wie gesagt kommt der Humor oft aber etwas zu kurz. Besonders ab der zweiten Hälfte blitzt er eher nur kurz auf. Ich war damit mehr als zufrieden, aber für jemanden, der hier eine Actionkomödie erwartet, mag das etwas enttäuschend sein. Wie vielleicht in dem Subgenre üblich, darf es einen auch nicht stören, dass dann das eigentlich liebenswerte Duo gnadenlos jeden umschießt, der ihm in die Quere kommt. Wirklich blutig wird es (fast) nie, aber ziemlich erbarmungslos wirkt das alles schon. Die Action selbst ist dabei - von einer recht originellen Verfolgungsjagd durch einen Tunnel abgesehen - recht uninspiriert, hält aber noch ein paar nette Momente bereit. Die breite Masse wird damit zufriedengestellt werden, aber Action-Connoisseure werden sich mehr erhofft haben.

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Damit kommen wir zum Netflix-Dilemma. Die meiste Zeit hat man bei Netflix-Produktionen irgendwie das Gefühl, dass alles einfach mittelmäßig bleibt. Ein Phänomen, dass auch bei den meisten Hollywood-Produktionen zu beobachten ist. Alles ist glattgebügelt und für die Masse angepasst. Damit wird jeder etwas anfangen können, niemand wird aber wirklich begeistert sein. Es fehlt das Besondere, das Innovative, der Mut, wirklich einen eigenen Film zu machen. "Mission: Cross" ist da keine Ausnahme. Über weite Strecken wird man unterhalten werden und sicherlich nicht bereuen, den Film gesehen zu haben, wenn man etwas für das Genre erübrigen kann. Man hat aber auch nichts verpasst, wenn man auf den Film verzichtet. Trotz toller Darsteller und einer überraschend gut geschriebenen "James Bond"-Story reicht es daher nicht für eine Empfehlung. Fans des Genres und all jene, die der Bequemlichkeit halber auf Netflix unterwegs sind, werden aber auch eine schlechtere Wahl treffen können.

(Autor: Manfred Selzer)
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