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My Girlfriend is a Serial Killer - Filmposter
Original Title:
Hitsuji to Okami no Koi to Satsujin

Japan 2019

Genre:
Romance, Comedy, Thriller

Director:
Kayoko Asakura

Cast:
Haruka Fukuhara
Yosuke Sugino
Manami Enosawa
Noriko Eguchi
Show Kasamatsu
Naoya Shimizu
Wataru Ichinose


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My Girlfriend is a Serial Killer

My Girlfriend is a Serial Killer - Film Screenshot 1

Story: Etsuro Kurosu (Yosuke Sugino) schafft es nicht, an der Uni angenommen zu werden und lebt daher zurückgezogen in seinem Apartment. Da er schon seit einer Weile keine Perspektive mehr im Leben hat, beschließt er, sich das Leben zu nehmen. Allerdings reißt das Regal von der Wand, an dem er sich erhängen wollte. So ist in der Wand zur Nachbarin ein Loch entstanden, durch das er in ihre Wohnung schauen kann. Seine Nachbarin Rio Miyaichi (Haruka Fukuhara) ist zu seiner Überraschung eine hübsche, junge Frau, die zur Universität geht, und so hat er ein neues Hobby: Er beobachtet das Mädchen in ihrem Alltag. Derweil wachsen seine Gefühle für sie. Eines Tages beobachtet er jedoch, wie sie einem Mann gekonnt mit einen Cutter den Hals aufschneidet. Kurosu glaubt nicht, was er gesehen hat, zumal er sie schließlich vor dem Apartmenthaus kennenlernt. Sie lädt ihn tatsächlich sogar zu sich zum Essen ein und seine Gefühle für sie werden noch stärker. Immer wieder essen die beiden zusammen, doch Kurosu beobachtet sie dann erneut bei einem Mord. Dieses Mal realisiert Miyaichi aber, dass sie einen Zeugen hat. Sie will Kurosu töten, aber da dieser ohnehin nichts im Leben hat außer Miyaichi, die sich als Mörderin entpuppt hat, hat dieser dagegen nichts einzuwenden. Die Nachbarin findet das Verhalten des jungen Mannes interessant, lässt ihn am Leben und willigt ein, mit ihm zu daten. Doch wie soll Kurosu damit klarkommen, dass seine Freundin ständig tötet?

Filmroll My Girlfriend is a Serial Killer - Film Screenshot 2 My Girlfriend is a Serial Killer - Film Screenshot 3 Filmroll
My Girlfriend is a Serial Killer - Film Screenshot 4

Kritik: Der Titel dieser Horror-Romantikkomödie erinnert eher an eine koreanische Romcom, doch der Umstand, dass der Film auf einem Manga von Rahson basiert und der Originaltitel des Films mit "Love and Murder of Sheep and Wolf" übersetzt werden kann, dürfte vielleicht klarmachen, dass man es hier mit einer ungewöhnlichen Mischung zu tun hat, die in keine Klischeeschublade hineinpasst. Wer nicht unbedingt großer Fan von Romantikkomödien ist, aber dennoch einen etwas leichtherzigeren Film als Abendunterhaltung sucht, wird hier seinen Spaß haben können. Besonders faszinierend ist selbstverständlich, dass wir es mit einer Protagonistin zu tun haben, die mordet, und einem Helden, der davon nicht unbedingt begeistert ist, aber ohnehin kein großes Interesse an anderen Menschen hat und aus Liebe vieles ausblenden oder akzeptieren kann. Doch die Spannung in der Beziehung wird damit nicht aus dem Weg geräumt. Somit verfolgt man als Zuschauer stets gebannt die Entwicklung dieser sonderbaren Beziehung.

My Girlfriend is a Serial Killer - Film Screenshot 5

Nicht nur Mord, sondern auch Themen wie Selbstmord und Voyerismus werden mit einer Unbeschwertheit behandelt, die vielleicht überaus konservativen Personen übel aufstoßen mag. Doch genau der schwarze Humor des Streifens ist es, der mein Interesse wecken konnte, und wer damit nichts anzufangen weiß, sollte gleich einen Bogen um den Film machen. Hier soll nichts ernstgenommen werden und das Blut, das oft in (absichtlich?) nicht unbedingt gelungenem CGI spritzt, stellt das unter Beweis. An anderer Stelle sieht man dann aber doch echtes Filmblut an die Wände spritzen oder an einer Stelle sogar einmal eine der todbringenden Wunden. Wäre letzteres nicht gewesen, könnte man die Gewalt in "My Girlfriend is a Serial Killer" als vernachlässigbar betrachten, auch wenn das Finale noch einmal ein kleines Gemetzel beinhaltet. Letzten Endes versucht Regisseurin Kayoko Asakura aber nicht den Kontrast zwischen Liebesgeschichte und Gewalt ins Extreme zu steigern. Es ist aber angenehm, gerade von einer weiblichen Filmemacherin nicht die Art von Kitschgeschichte wie "My Little Monster" präsentiert zu bekommen, sondern etwas mit einer besonderen Note.

My Girlfriend is a Serial Killer - Film Screenshot 6

Miyaichi ist ein auf den ersten Blick süßes Mädchen, das an der Universität sehr beliebt ist, aber alle abblitzen lässt. Der Grund dafür ist ihre soziopathische Natur. Sie kann und will mit niemandem irgendeine Beziehung eingehen, will aber etwas "normaler" werden und ist neugierig, wie sich so ein Leben anfühlt. Also freundet sie sich mit Kurosu an und schließlich wird ihre Beziehung enger. Auf das Daten wäre die Killerin wohl aber nie eingegangen, wenn Kurosu sein Leben nicht völlig egal wäre. Durch die Beziehung wächst in Kurosu wieder die Hoffnung und der Zuschauer wiederum hofft, dass die Liebe Miyaichi vielleicht auf den rechten Weg bringt. Stattdessen macht es dem Mädchen aber außerordentlich Spaß, vor den Augen ihres Freundes (und zuweilen sogar äußerst risikobehaftet irgendwo in einer Gasse) ihrem nächsten Opfer die Kehle aufzuschneiden. Letzten Endes kommt es dann, wie es kommen muss, und ihr Freund hat doch ein Problem, dass sie mordet. Dann stellt sich aber das Problem, dass er sie ändern will, etwas, das in einer Beziehung nie gut ausgeht, und dass sie keineswegs bereit dafür oder auch nur auf einen Freund angewiesen ist.

My Girlfriend is a Serial Killer - Film Screenshot 7

Gerade in dieser Hinsicht hätte man sich etwas mehr Tiefgang vom Film erwartet, denn die Verdrehung des Motivs, den anderen ändern zu wollen und damit die Beziehung zu zerstören, ist durchaus faszinierend. In der zweiten Hälfte beginnt mit der Einführung eines anderen Mädchens aber die Regisseurin etwas den Fokus zu verlieren. Dazu kommt noch eine neue Bedrohung, die völlig durchschaubar zu einem etwas spektakuläreren Finale hinführen soll. Daneben ist auch nicht klar, welchen Zweck Reina und ihr Team, das die Leichen beseitigt, spielen. Miyaichis Morden soll damit zwar ein Rahmen gegeben werden, aber dieser bleibt wenig definiert, genauso wie der Umstand, dass das Mädchen nur nach gewissen Regeln tötet. Sind es wie bei "Dexter" nur Kriminelle/Mörder, die sie um die Ecke bringt, oder haben ihre Regeln noch andere, egoistischere Besonderheiten? Wurde sie im Töten ausgebildet? Denn augenscheinlich hat sie eine ziemlich interessante Technik, mit der sie ihren Opfern den Hals aufschlitzt.

Filmroll My Girlfriend is a Serial Killer - Film Screenshot 8 My Girlfriend is a Serial Killer - Film Screenshot 9 Filmroll

My Girlfriend is a Serial Killer - Film Screenshot 10

Die "Heldin" der Geschichte bleibt doch etwas zu flach, aber Haruka Fukuhara kann ihr das nötige Charisma und eine gewisse Rätselhaftigkeit verleihen, die uns am Ball bleiben lässt. Yosuke Sugino ("Tokyo Revengers") kann unser Kompass durch die moralisch fragwürdigen Geschehnisse sein, aber gerade Kurosu ist bei genauerer Betrachtung nicht so dreidimensional, wie es nötig gewesen wäre. Wie gesagt verliert der Film gegen Ende auch seinen Fokus, was ein kurzes, actiongeladenes Finale beweist, auch wenn die Choreografie sehr gelungen ist und Miyaichi so etwas wie Ballett als Kampfstil anwendet, der sie wie Wasser an jedem vorbeifließen lässt. Bestimmte Szenen zeigen auch eine umgekehrte Rollenverteilung (der Killer, der gezwungen ist, weiter zu töten, ist diesmal eine Frau, oder hier möchte der Mann die Frau ändern) was sehr erfrischend ist, und ein Actionfilm in dieser Art wäre auch begrüßenswert. Hier wirkt die Action aber wie ein unnötiges Extra. Positiv bleibt jedoch, dass die Atmosphäre nie richtig jene einer Romantikkomdie ist, dennoch aber unbeschwert bleibt und mit schwarzem Humor um sich geworfen wird. "My Girlfriend is a Serial Killer" fehlt der letzte Schliff, aber unterhaltsam ist der Film trotz allem.

(Autor: Manfred Selzer)
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