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Papa - Filmposter
Original Title:
Pa-pa

South Korea 2012

Genre:
Comedy, Drama

Director:
Han Ji-seung

Cast:
Park Yong-woo
Go Ah-ra
Michael MacMillan
Meg Kelly
Angela Azar
Parker Townsend
Peyton Townsend
Yoon Seung-hoon
Son Byeong-ho


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Papa

Story: Der Talentmanager Choon-seob (Park Yong-woo) steckt in großen Problemen, da seine Klientin nach Amerika verschwunden ist und er sie nicht ausfindig machen kann. In Korea droht ihm deshalb großer Ärger. Also besucht er eine alte Bekannte und bittet sie, ihn für Geld zu heiraten, da seine Aufenthaltsgenehmigung demnächst abläuft und er sonst Amerika verlassen muss. Da es für sie nicht das erste Mal ist, dass sie so etwas macht, willigt sie ein. Kurz darauf stirbt sie aber bei einem Unfall und Choon-seob sieht sich damit konfrontiert, sich um ihre zum Teil adoptierten Kinder kümmern zu müssen, will er nicht abgeschoben werden. June (Go Ah-ra) ist die Älteste und wird nächstes Jahr volljährig, weshalb sie gleich klarmacht, dass Choon-seob bis dahin einfach mitspielen soll. Choon-seob ist dem sechsköpfigen Haufen jedoch nicht gewachsen und verzweifelt sucht er nach einer Lösung. Da hört er June in der Kirche singen und weiß, dass er mit ihr das ganz große Los gezogen hat. Jetzt muss er es nur noch schaffen, sie zu überreden, bei einem Talentwettbewerb mitzumachen. Das erweist sich aber als keineswegs einfach, da June keine Ambitionen in diese Richtung hat.

Kritik: Bei "Papa" ist von Anfang an klar, was wir bekommen. Einen etwas klischeebehaftenen Familienfilm, der sein Herz am rechten Fleck weiß. Da muss man auch etwas Melodramatik und zuckersüße Kinder ertragen können, will man sich von der wohligen Wärme des Films am Schluss umschmeichelt wissen. Das vorweg genommen gibt es also sicherlich ein Publikum, das sich mit "Papa" nicht anfreunden können wird, aber wer trotz des Titels und des Covers dennoch interessiert bleibt, sollte mit den Schwächen des Films keine Probleme haben. Zumal die Komödie zum größten Teil auch recht gut funktioniert und auch bewegen kann, sollte man nicht ein völliger Eisklotz sein. Trotz allem wird der Film durch einige der Amateur-Schauspieler unnötig schlecht gemacht. Immerhin das Englisch hört sich diesmal vernünftig an.

Papa - Film Screenshot 11

Neben der Familie steht aber vor allem auch die Musik im Vordergrund des Films. Go Ah-ra überzeugt nicht nur als Sängerin, sondern sie kann auch tanzen und schauspielern. Lobenswert ist vor allem, dass Go sich nicht wie die vielen koreanischen Pop-Klone mit künstlicher emotionaler Hingabe beim Singen anhört, sondern authentisch und wirklich gut. Daneben tanzt sie auch eher weiblichen Hip Hop, womit zumindest in dieser Hinsicht mit Klischees gebrochen wird. Es gibt demnach auch keine kitschigen Balladen, sondern Lieder, die gute Laune verbreiten. Das gefällt schon einmal sehr gut, aber das war es auch schon, was das Vermeiden von Klischees betrifft. Go Ah-ra kann ihrer mittelmäßig geschriebenen Rolle immerhin in ein paar Szenen noch ein wenig glaubhafte Emotionen verleihen, womit zu hoffen bleibt, dass wir zukünftig noch mehr von ihr zu sehen bekommen.

Papa - Film Screenshot 12

Die Hauptdarstellerin ist außerdem in der Hinsicht noch ein Multitalent, dass ihr Englisch fast auf muttersprachlichem Niveau ist. Park Yong-woo ("Children", "Bloodrain") dagegen versucht es gar nicht erst. Dafür kann er aus seiner Rolle noch das Meiste herausholen. Damit gewinnt er gegen Ende zumindest unsere Sympathie. Denn ansonsten ist er ein wandelndes Klischee. Er ist ein selbstsüchtiger Trickbetrüger, der langsam in seine Rolle als Vater hineinwachsen muss, schließlich den Wert der Familie kennenlernt und letztlich bis zur Selbstaufopferung verteidigt. Damit ist keineswegs zu viel verraten, denn wie die Geschichte ausgeht, ist von Anfang an völlig ersichtlich. Es gibt überhaupt keine Überraschung, die in irgendeiner Form mit uns bekannten Mustern brechen würde.

Trotz der Vorhersehbarkeit, die als größtes Manko von "Papa" gilt, ist die Aussage des Films natürlich löblich, hätte aber eben weniger kitschig verpackt werden dürfen. Des Weiteren bleibt es völlig unerklärlich, wie dieser schräge multikulturelle Mix zustande kam, der sich Familie nennt. Die Darsteller sind dabei nicht gerade sorgfältig ausgewählt worden. Besonders die kleinen Kinder, im Speziellen die rappenden Zwillinge, erweisen sich manchmal als eine echte Prüfung für die Nerven. Michael MacMillan als zu groß geratener Teddy-Bär, der Koreanisch durch eine Drama-Serie gelernt hat und deshalb wie eine Hofdame spricht, hat ein paar nette Momente, überzeugend ist er jedoch nicht. Meg DeLacy (oder Meg Kelley) als stille Maya ist da schon vielversprechender, aber letztendlich bekommen wir von ihr zu wenig zu sehen.

Papa - Film Screenshot 13

Regisseur Han Ji-seung ("Venus and Mars") wandelt auf sicheren Pfaden und baut hier und da ein paar Hürden ein, die durch Zusammenhalt der Familie überwunden werden müssen. Dabei kommt es zu Tränen und Opfern, aber im Endeffekt ist "Papa" ganz klar ein Film, der eine positive Stimmung am Schluss hinterlässt, nicht zuletzt auch dank der Musik und der liebenswerten, aber äußerst eindimensionalen, Charaktere. Die Bilder sind bunt, die Witze nett, aber neben Licht gibt es eben auch viel Schatten. Wer mit dem unsauberen Drehbuch und der Vorhersehbarkeit sowie zuweilen ein bisschen zu viel Zuckerguss leben kann, der wird hier einen Familienfilm vorfinden, der einen in Watte taucht und einfach ein gutes Gefühl hervorrufen kann. Dafür dürfte "Papa" dann aber auch schnell wieder vergessen sein.

(Autor: Manfred Selzer)
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