Story: Sang-min (Sol Kyung-gu) ist Professor an einer Uni und seit drei Monaten von Ji-na (Kim Tae-hee), einer Glaskünstlerin, geschieden.
Die Beziehung ist in die Brüche gegangen, weil Sang-min sich nicht entschuldigen und Ji-na sehr aufbrausend sein kann. Der Uni-Professor vermisst etwas
in seinem Leben, doch entgegen des Hinweises seines Kollegen und Freundes Tae-hwa (Seo Tae-hwa) bestreitet er, dass es sich um seine Ex-Frau handelt.
Schließlich fällt ihm auf, dass das Pendel seiner Wanduhr fehlt. Als er sich von Ji-na getrennt hat, hat er alle seine Besitztümer genauestens mit ihr geteilt,
eine Seite seiner krankhaften Veranlagungen. Nun möchte er das Pendel aber zurück haben und trifft sich deshalb mit Ji-na. Die beiden hatten ausgemacht, als
Freunde auseinanderzugehen, doch schon beim ersten Wiedertreffen entwickelt sich Ärger zwischen den beiden. Ihre Freundin Hyang-mi (Jeon Soo-kyeong)
unterstützt Ji-na in ihrer Entscheidung, auf den unsinnigen Wunsch ihres Ex-Mannes nicht einzugehen, allerdings hat das katastrophale Folgen. Sang-min und
Ji-na machen sich fortan gegenseitig das Leben zur Hölle...
Kritik: Die Ehe ist kein Spaziergang und in vielen Fällen kann der Egoismus des Partners den heiligen Bund auflösen. Doch das ist nichts
verglichen mit dem, was sich in "Venus and Mars" abspielt. Schon der Titel weist darauf hin, dass die beiden Protagonisten verschiedener nicht sein könnten, doch
anfangs ist davon noch nicht viel zu sehen. Sie scheinen sich lediglich auseinandergelebt zu haben. Mit der Zeit entwickelt sich aber ein Krieg zwischen den
beiden, der in seiner manchmal aufgedrehten Art funktionieren mag, an anderer Stelle jedoch etwas unglaubwürdig scheint. Warum die Komödie letztlich leicht über
Durchschnitt ist, liegt an einem erstaunlich gut geschriebenen Drehbuch und ein paar humoristischen Szenen, die ins Schwarze treffen. Die Darsteller
dagegen enttäuschen etwas, wenn auch Sol Kyung-gu ein paar gute Momente hat.
Kommen wir gleich zum größten Problem: Kim Tae-hee ("The Restless"). Sie ist vor allem durch ihre Rolle in der Serie
"Iris" sehr bekannt geworden, allerdings sind ihre schauspielerischen Fähigkeiten fraglich. Mit ihren überdimensional großen Augen mag sie genau die richtige Art
von Unschuld verkörpern, um anschließend als heimtückische und gefährliche Ex-Frau Sang-min in Angst und Schrecken zu versetzen, aber dafür müsste sie diese
Rolle auch spielen können. Man kann sie als Gegenspielerin ihres Ex-Manns nie ernst nehmen und das obwohl das Drehbuch diesbezüglich
einige auf dem Papier gut funktionierende Aufeinandertreffen kreiert hat. Glücklicherweise ist Kims Darstellung aber nicht so schlecht, dass der ganze
Film dadurch zerstört wird.
Für seine schauspielerische Expertise in den richtigen Rollen dürfte dagegen Sol Kyung-gu ("The Tower",
"Oasis") bekannt sein. Hier darf er sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen. Sein Charakter ist etwas introvertiert, dafür
ist er aber mit einigen Macken belastet, die manchmal an den neurotischen Detective "Monk" erinnern. Sei es ein Student, der als einziger nicht in der gleichen
Reihe sitzt und ihn damit stört oder dass er wirklich alles bei der Scheidung mit seiner Ex-Frau teilen musste, normal ist etwas anderes. Dagegen wirkt seine
Unfähigkeit sich zu entschuldigen eigentlich nicht sonderlich schwerwiegend, zumal die Ex-Frau dies von ihm auch bei den unverständlichsten Dingen verlangt.
Es wäre außerdem schön gewesen, hätte auch die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern gestimmt, doch das tut sie nicht.
Während "Venus and Mars" vor allem gegen Ende mit seinem Drehbuch punkten kann, liefert er einige extrem nervtötende Nebencharaktere ab, im Speziellen
Ji-nas Freunde bereiten irgendwann mit ihrer extrem aufgedrehten Art Kopfschmerzen. Ein paar der Nebengeschichten, z.B. die um Sang-mins Freund und seine
Kuh, wirken des Weiteren äußerst eigenartig. Gerade zu Anfang ist die Komödie zu überdreht, doch nach dem (gewollt?) kitschigen Anfang hätte man Schlimmeres
erwarten können. Dennoch bleibt es ein Problem, dass man den beiden, im Speziellen aber Ji-na, nie abkaufen kann, dass sie sich gegenseitig fast
umbringen wollen. Darüber hinaus ist eine Actionszene sehr problematisch, in der Ji-na ihren Ex-Mann mit ihrem Wagen von der Fahrbahn abbringen will. Die halb
computeranimierte und teilweise einfach schneller abgespielte Verfolgungsjagd wirkt schlicht unglaubwürdig.
Merkwürdigerweise ist aber das Ende gelungen und das obwohl es natürlich wieder mal an einem Flughafen stattfinden muss. Hier zeigt das Drehbuch noch einmal seine Stärke und gibt uns neben einem erwachsenen Ende auch eine für das Genre typische Wende, die hier jedoch sehr gut passt. Vielleicht ist es etwas übertrieben, das Drehbuch als gut zu bezeichnen, denn dafür fehlt es den Charakteren zu sehr an Biss, die Nebencharaktere sind schlecht geschrieben und der Film fühlt sich auch nicht wirklich als Ganzes an. Aber das Ende stimmt versöhnlich und bietet mehr, als man es von einem Genre-Film wie diesem erwarten würde. Nichtsdestotrotz sind die angesprochenen Probleme so zahlreich, dass man "Venus und Mars" eigentlich nur Fans des Genres empfehlen kann.