Story: Eine Bande von Piraten kommt nach Hong Kong, um sich an Dragon Ma (Jackie Chan) zu rächen, der ihren Boss umgebracht hat. Dragon
Ma hat mittlerweile einen ganzen Bezirk bekommen, den er als Polizist zu leiten hat. Zuvor wurde der Bezirk von dem korrupten Polizisten Chun (Lin Wei)
geführt. Dragon Ma räumt nun auf und macht auch innerhalb der Reviers klar, dass er Polizisten, die Bestechungsgelder annehmen, nicht duldet. Schließlich
gerät Dragon Ma an Yesan (Maggie Cheung), Miss Pak (Rosamund Kwan) und Carina (Carina Lau), die für Sun Yat-Sen arbeiten und eine Revolution starten
wollen. Aus diesem Grund werden die Frauen von Agenten der Kaiserin gejagt und Dragon Ma muss ihnen helfen. Zur gleichen Zeit macht aber Chun Geschäfte
mit den Frauen, um Dragon Ma eines Diebstahls zu beschuldigen und aus dem Weg zu räumen. Vorübergehend ist Dragon Ma daher auf der Flucht, während er zugleich
Chun seine illegalen Geschäfte nachweisen und sich gegen die Agenten der Kaiserin sowie die Gruppe von Piraten wehren muss.
Kritik: Vier Jahre nach seinem "Project A" bringt Jackie Chan eine Fortsetzung heraus. Ein erster negativer
Punkt ist, dass Yuen Biao und Sammo Hung diesmal fehlen. Zu der Zeit drehten die beiden "Eastern Condors". Letztlich macht das einen Großteil des Grundes aus,
warum diese Fortsetzung dem Original nicht das Wasser reichen kann. Darüber hinaus gibt es dieses Mal kaum nennenswerte Kung Fu Kämpfe. Der Fokus liegt
ganz klar auf den Stunts, aber auch wenn sich Chan diesbezüglich wieder ordentlich ins Zeug gelegt hat, kann er doch an die hohen Standards, die er im ersten
Teil gesetzt hat, nicht ganz heranreichen. Allerdings werden Fans nicht völlig enttäuscht sein, denn Chan hat sich gerade bei der Auswahl der Sets viel
Mühe gegeben und auch sein Ideenreichtum ist erneut bewundernswert.
Die Geschichte war noch nie sonderlich erwähnenswert in Chans Filmen, aber man bekommt den Eindruck, in "The Project A II" mit besonders wenig abgespeist
zu werden. Zwar gibt es viele Parteien und ein Plot um die Revolution Sun Yat-Sens hat sich ebenso in den Film geschlichen, aber das Ganze passt
selbstverständlich überhaupt nicht zusammen und manchmal wird es nur allzu offensichtlich, dass lediglich Wert darauf gelegt wurde, bestimmte Szenen zu
drehen und diese zumindest irgendwie miteinander zu verbinden. Die Slapstick-Szene in Yesans Wohnung ist nur ein Beispiel dafür. Gerade Ende der Achtziger
hat Chan sehr gerne die an alte Klassiker angelegten komödiantischen Szenen, in denen sich mehrere Personen in einem oder mehreren Zimmern wie auf einer
offenen Bühne verstecken, eingebaut. Im Endeffekt wirkt das aber vor allem künstlich.
Ebenfalls Verneigungen gibt es erneut vor Buster Keaton, wie speziell ein Stunt am Ende zeigt, als Jackie Chan von einer riesigen Requisite lediglich nicht
erschlagen wird, weil er im Fensterrahmen steht. Natürlich gibt es an den Stunts nichts auszusetzen. Viele Stürze tun schon beim Zusehen weh und die Sets
sind enorm abwechslungsreich und wirken alle wie ein einziger großer Spielplatz, an dem sich Chan austoben kann. Besonders beim Showdown hat man das Gefühl
als würde man sich in einem halsbrecherischen Tempo von einem Set zum anderen bewegen. Das ist alles sehr nett, zumal auch Maggie Cheung und der Rest ihre
Stunts selbst machen. Zum Schluss hin gibt es deshalb auch gar nichts zu meckern, da wir genau das bekommen, was man von einem Jackie Chan Film erwartet.
Allerdings...
...ist der Weg dorthin mit allerlei flachen Charakteren und einer schlechten Plotentwicklung gestreckt. Irgendwie wollte man auch wieder den Bogen zum
ersten Teil spannen und hat deshalb ein paar Piraten eingebracht, die sich an Dragon Ma rächen wollen. Im Endeffekt ist das aber ein fragwürdiger Versuch,
denn gerade die Abwesenheit von Sammo Hung und Yuen Biao lassen den Film nur in einem sehr geringen Maße wie eine wirkliche Fortsetzung erscheinen. Darüber
hinaus gibt es einige vorhersehbare Szenen, gerade die mit den Handschellen, und so stellt sich hier auch etwas Enttäuschung ein. Wie jedoch schon angemerkt
dürfte der größte Kritikpunkt sein, dass die Kämpfe dieses Mal einfach nicht die Power haben wie im ersten Teil. Hier wäre tatsächlich etwas mehr
Kung Fu-Grundarbeit wünschenswert gewesen.
Auf einen Punkt gebracht handelt es sich bei "Project A - Part 2" nicht um einen von Chans besten Filmen, aber doch einen, den man nicht bereuen wird, gesehen zu haben, wenn man eben ein Fan von mit Stunts und etwas Slapstick gespickten Actionwerken ohne große Geschichte ist. Dort, wo er es muss, punktet der Film, nur bei den Kämpfen mangelt es etwas an Tiefe. Verglichen mit dem ersten Teil ist diese Fortsetzung jedoch durchaus eine kleine Enttäuschung. Wettgemacht wird das mit vielen bunten Sets, bei denen sich erkennen lässt, dass Chan für damalige Verhältnisse durchaus einiges an Produktionsgeldern zur Verfügung standen. "Project A II" ist damit ein Action-Feuerwerk über Durchschnitt mit jedoch einigen Macken, die man als Fan höchstwahrscheinlich verschmerzen wird.