Story: Byeong-soo (Kwak Do-won) hat es nicht leicht im Leben. Es ist sein Geburtstag und seine Bank stellt ihm ein Ultimatum, endlich die Rate für sein Haus zu zahlen. Momentan sieht es finanziell aber nicht gut aus, da sein Freund Yong-bae (Kim Sang-ho) sich vor Jahren Geld von ihm geliehen hat und dann verschwunden ist. Zufällig erfährt Byeong-soo, dass dieser sich momentan auf den Philippinen aufhalten soll. Tatsächlich bekommt er plötzlich einen Anruf von ihm, dass er einen Goldschatz gefunden hat, nach dem er schon jahrelang gesucht hatte, doch die Verbindung bricht ab. Byeong-soo hält es für einen weiteren Versuch seines Freundes, ihn über den Tisch zu ziehen und hat zudem keine Zeit sich mit solch einem Unsinn zu beschäftigen. Auf der Polizeistation werden einige Beamte, einschließlich ihm, unter die Lupe genommen, da ihnen Korruption vorgeworfen wird. Sein Chef ist für die ganze Sache hauptverantwortlich, aber irgendjemand im Team muss wohl die Schuld übernehmen. Außerdem hat Byeong-soo den zehn-jährigen Jahrestag seiner Frau vergessen und diese will unbedingt verreisen, vorzugsweise auf die Philippinen. Schließlich willigt Byeong-soo ein und zufällig trifft er in Manila auf einen alten Bekannten, Man-cheol (Kim Dae-myung). Dieser weiß, dass Yong-bae im Gefängnis sitzt. Byeong-soo sucht dort also seinen alten Freund auf und erfährt, dass der Gangster Patrick (Kim Hee-won) ihm einen Mord angehängt hat, um so aus ihm herauszupressen, wo sich der Goldschatz verbirgt. Byeong-soo will der Sache auf den Grund gehen, hat aber keine Ahnung, wie gefährlich Manila ist...
Kritik: "The Golden Holiday" ist einer jener Filme, die man an einem Samstagnachmittag im Fernsehen sehen könnte, dabei recht gut unterhalten wird, sich danach aber fragt, ob man den Film nicht eigentlich schon kannte, und bereut, nichts Besseres mit seiner Zeit angefangen zu haben. Aus diesem Grund sehe ich samstagnachmittags auch keine Filme. Aber auch wenn mir letzteres Gefühl erspart geblieben sein mag, führt kein Weg daran vorbei, als diese Action-Komödie als mittelmäßig einzustufen, obwohl alles, was auf dem Papier unterhalten müsste, im Film steckt. Eine Prämisse, die sich nicht ganz so ernst nimmt, eine abenteuerliche Jagd in einem fremden Land und schrullige Charaktere. Letzten Endes mangelt es dem Film aber an Tiefe oder Charakterausarbeitung. Andererseits muss man auch sagen, dass der Streifen gar nicht versucht, mehr zu sein, als er ist. Für manch einen Zuschauer wird das wohl reichen.
Dank des Settings wird gleich ein Urlaubsgefühl kreiert, doch als sich der Detective dann auf die Suche nach Hinweisen begibt, wer seinen Freund hinter Gitter gebracht hat, kommt auch die dunklerere Seite der Philippinen zum Vorschein. Diebstahl an jeder Ecke, korrupte Polizisten und schmutzige Hinterhöfe. Dennoch bleibt die Farbgebung des Films zumeist auf freundlich und hell eingestellt. Stimmungstechnisch muss/darf man hier kein "Deliver Us From Evil" erwarten. Auch der Bösewicht mag zwar zuerst auf seine eigene Art einschüchternd sein, je mehr er aber auf dem Bildschirm zu sehen ist, desto weniger ernst kann man ihn nehmen, da es auch einige etwas unbeschwertere Momente mit ihm gibt. Dazu gibt es noch zwei Einheimische, die für unsere Helden als Bodyguards arbeiten, obwohl sie alles andere als einschüchternd aussehen. Das passt alles in den leichtherzigen Rahmen dieses Films und bietet keine Überraschungen.
Eine positive Überraschung gibt es allerdings, nämlich dass der Protagonist nicht der typische unfähige Ermittler ist, der selbst in heiklen Situationen immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat. Kwak Do-won würde zwar eigentlich äußerlich in eine solche Rolle passen, aber der Darsteller ist hauptsächlich durch Rollen von zwielichtigen Beratern oder als Hauptdarsteller in einem der besten Horrorfilme bekannt: "The Wailing". Es sollte daher nicht verwundern, dass er es vermag, neben all dem Blödsinn, den ihm das Drehbuch vorgibt, auch noch Zeit zu finden, seinem Charakter ein paar Ecken und Kanten zu verleihen. So hat sich Byeong-soo beispielsweise bestechen lassen und kämpft innerlich damit, ist an sich ein liebevoller Vater und hält überdies an einer Freundschaft fest, die andere schon lange aufgegeben hätten. Speziell mit seiner Tochter hat der Detective eine schöne Szene, gerade daher fällt aber umso stärker auf, dass seine Frau eher eine nervige Randfigur ist. Gut geschrieben, kann man die Nebencharaktere ohnehin nicht nennen.
Byeong-soo ist zudem ein Held, den man nicht wirklich einschätzen kann. Er ist teilweise hochgradig naiv und lässt sich trotz mehrfacher Warnung ständig bestehlen, versteht nicht, wie das korrupte System Manilas funktioniert, obwohl er es schon am eigenen Leib erfahren musste, und scheint als Ermittler nicht der Hellste zu sein. Andererseits ist er dank seiner Erfahrung als Boxer in Auseinandersetzungen nicht zu unterschätzen. Man bekommt leider den Eindruck, dass Byeong-soo so geschrieben wurde, damit das Drehbuch je nach Situation mit ihm verfahren kann. Das gleiche gilt für die Ermittlungen selbst. Hin und wieder könnte man fast meinen, dass hier so etwas ähnliches wie Detektiv-Arbeit geleistet wird, aber dann landen wir stets aufs Neue in Sackgassen, aus denen wir sofort dank eines Zufalls wieder herauskommen. Das geht sogar so weit, dass wir uns an einem Punkt fragen müssen, ob wir uns nicht eigentlich eine Stunden des Films hätten schenken können, weil die Antwort bereits zu Anfang vom Helden in den Händen gehalten wurde.
Immerhin geht es dank jener Zufälle immer Schlag auf Schlag, womit man auch zu vermeiden sucht, dass sich der Zuschauer Gedanken über das flach geschriebene Drehbuch macht. Einige Actionszenen gibt es auch, von denen eine kurze mit den beiden Bodyguards durchaus überraschen kann. Dankenswerterweise ist der Streifen außerdem nicht so überdreht, wie man es von ähnlichen Genre-Einträgen kennen mag. Besondere Enttäuschung macht sich aber breit, wenn man realisiert, dass der Regisseur dieser unbedeutenden Abenteuer-Komödie Kim Bong-han ist, der mit "Ordinary Person" weitaus mehr Substanz auf die Leinwand bringen konnte. Zu "The Golden Holiday" bleibt letzten Endes leider nicht mehr zu sagen, als dass man hier Popcorn-Kino der Klasse "konsumieren und wieder vergessen" bekommt. Die einzigen positiven Aspekte sind Kwak und Manila als Drehort.