Story: Jang-soo (Ma Dong-seok) ist Judo-Trainer und bekommt eines Tages endlich den Anruf, auf den er so lange gewartet hat. Es wurde ein Spenderherz für seine Tochter Do-kyeong (Choi Yoo-ri) gefunden. Seit seine Frau bei einem Unfall gestorben ist, geht er den Menschen und Problemen, so gut es geht, aus dem Weg. Trotzdem wird er von dem Polizisten Tae-jin (Kim Young-kwang) verdächtigt, in illegale Machenschaften involviert zu sein. Tae-jin sieht nämlich, wie am Hafen Frauen ins Land geschmuggelt werden, und als er einem wegfahrenden Lieferwagen folgt, diesen kurzzeitig aus den Augen verliert und ihn dann unter einer Brücke zu sehen glaubt, stellt sich heraus, dass es sich um Jang-soos Wagen handelt. Danach laufen die beiden sich immer wieder über den Weg, u.a. vor einem Lokal, das einem der Männer gehört, die der Polizist am Hafen gesehen hat. Tae-jin beobachtet, wie eine der Prostituierten ihr Handy wegwirft, auf dem ein Video ist, das die Gangster um jeden Preis haben wollen. Der Polizist bekommt das Handy in die Finger und sichert die Speicherkarte mit dem Video. Auf der Polizeistation erzählt er seinem Kollegen davon, doch dieser arbeitet für die Gangster. Daher wird Tae-jin eines Nachts in einer Tiefgarage ohnmächtig geschlagen. Zufälligerweise ist auch Jang-soo dort und wird ebenfalls von hinten attackiert. Als Jang-soo im Krankenhaus aufwacht, hat die Polizei einige Fragen an ihn, da Tae-jin im Koma liegt. Dann taucht der Geist des Polizisten auf und bittet Jang-soo um Hilfe...
Kritik: Das größte Problem von "The Soul-Mate" ist seine völlige Vorhersehbarkeit. Alles fühlt sich so vertraut an, dass man nur darauf wartet, endlich die große Überraschung präsentiert zu bekommen, die alles in einem neuen Licht erscheinen lässt. Ich erspare aber an dieser Stelle mal falsche Hoffnungen, die man sich machen könnte: "The Soul-Mate" ist genau der überaus abgedroschene Kitsch-Streifen, der er von Anfang an ist. Keine Abweichungen von Klischees oder anderweitige Alleinstellungsmerkmale. Das geht so weit, dass man glaubt, einen Film von vor zwanzig Jahren präsentiert zu bekommen. Gibt es aber nicht vielleicht doch das eine oder andere positive anzumerken? Man könnte anführen, dass die Besetzung nicht schlecht ist und die Charaktere damit auch ziemlich charismatisch ausfallen. Daneben kann auch der Genremix für Abwechslung sorgen. Aber genau jener Aspekt ist auch ein Grund zur Kritik.
Denn tatsächlich weiß Regisseur Jo Won-hee nicht, was er hier abliefern will. Einen Thriller oder doch eine Komödie? Diese Mischung alleine würde durchaus aufgehen, schließlich hätte man dann einen Buddy-Movie. Allerdings gibt es daneben noch einige dramatische Momente. Und das Drama ist so vorhersehbar, dass es uns überhaupt nicht nahegehen kann. Hier ein kleines Beispiel: Die Organspende für Jang-soos Tochter wird zurückgezogen. Und jetzt darf man einmal raten, wessen Herz ebenfalls als Spenderorgan in Frage kommen würde. Tae-jin versucht überdies Jang-soo zu überreden ihm zu helfen, schließlich können Geister selbst sehr wenig ausrichten. Aber Jang-soo hilft niemandem mehr, weil sein großes Herz dafür gesorgt hat, dass seine Frau umgekommen ist, wie wir später erfahren. Natürlich muss es einen Grund geben, warum ein offensichtlich herzensguter Mensch am Anfang einer alten Frau nicht hilft, die im Bus beschimpft wird.
Doch die Charakterzeichnung ist sehr flach. Ma Dong-seok ("Champion") mag in seiner Rolle wieder einmal liebenswert sein, speziell in den Szenen mit der Tochter, aber das reicht nicht, um uns wirklich für seine Rolle oder seinen Partner im Fall, gespielt von Kim Young-kwang ("On Your Wedding Day"), zu interessieren. Es gibt zwar eine gewisse Chemie zwischen den beiden Darstellern und das ist es auch, was den Film nicht absolut unerträglich macht, aber was aus ihnen wird, geht uns nicht nahe. Es ist auch eigenartig, wie diese zwei aufsteigenden Stars für einen Film wie "The Soul-Mate" verpflichtet werden konnten. Ein Blick ins Drehbuch reicht, um die geringe Qualität des Streifens vor Augen zu führen. Die Zufälle, die sich hier anhäufen, gehen schon über eine Karikatur hinaus. Weiterhin scheint es, als hätte man schlichtweg aus den Drehbüchern anderer Filme die abgedroschensten Szenen kopiert. Was sich Regisseur Jo dabei gedacht hat, ein solches Drehbuch zu verfilmen?
Doch Jo Won-hee trifft neben dem Drehbuch die meiste Schuld an der minderen Qualität des Streifens. Mit "Desire to Kill") hat der Regisseur in seinem Erstlingswerk vielleicht auch ein wenig zu sehr von anderen Filmen kopiert, aber es handelte sich um einen gelungenen Thriller. Besser gut geklaut, als schlecht erfunden. Nun muss man sich aber fragen, ob es sich bei seinem Debüt nur um einen Glückstreffer handelte. Denn die Regie in "The Soul-Mate" grenz oft schon ans Amateurhafte. Kameraeinstellungen von unten, wackelige Bewegungen durch die Szenen und ein mangelndes Gespür dafür, was im Fokus einer Szene stehen sollte. Mit Ma Dong-seok als Judo-Trainer muss es selbstverständlich auch ein paar Kämpfe geben, aber diese sind schlecht choreografiert und genauso schlecht eingefangen. Immer wieder glaubt man, sich in einem Low-Budget-Streifen zu befinden.
Die verschiedenen Genres, durch die sich bewegt wird, werden von einem Soundtrack untermalt, der uns als Hilfe dient, stets auszumachen, welches Genre gerade bedient wird. Speziell die Geistergeschichte mit ihrem offensichtlich dramatischen Ausgang ist absolut das Gleiche, was man in jedem anderen Film dieser Art zu sehen bekommt. Die Wendung kann nicht als solche genannt werden und würde man ein Trinkspiel aus all den Klischees machen, die vom Drehbuch bedient werden, würde man beim Abspann wohl im Koma liegen. Auch wenn "The Soul-Mate" mit seinen 97 Minuten recht kurzweilig ist, muss man sich doch die Frage gefallen lassen, ob der Film ernsthaft eine Daseinsberechtigung hat. Als Familienfilm vielleicht für all jene, die in den letzten zwanzig Jahren keinen einzigen Film gesehen haben und denen daher nicht sauer aufstößt, wie klischeebehaftet die Geschichte ist? Der Rest sollte um "The Soul-Mate" aber einen großen Bogen machen.