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When I Get Home, My Wife Always Pretends to be Dead - Filmposter
Original Title:
Ie ni Kaeru to Tsuma ga Kanarazu Shinda Furi wo Shite Imasu

Japan 2018

Genre:
Comedy, Drama

Director:
Toshio Lee

Cast:
Ken Yasuda
Nana Eikura
Ryohei Otani
Sumika Nono
Kazuyuki Asano
Yukijiro Hotaru
Toru Shinagawa


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When I Get Home, My Wife Always Pretends to be Dead

When I Get Home, My Wife Always Pretends to be Dead - Film Screenshot 1

Story: Jun Kagami (Ken Yasuda) hat mit seiner Frau Chie (Nana Eikura) bei seiner Heirat abgemacht, dass sie nach drei Jahren Ehe ein Fazit ziehen und ganz ehrlich sagen, ob sie noch zusammen sein wollen. Der Grund für diese ungewöhnliche Entscheidung ist Juns erste Ehe, die in die Brüche gegangen ist. Drei Jahre sind nun fast vorbei und Chie beginnt, sich sehr eigenartig zu benehmen. Jeden Abend, wenn Jun von der Arbeit nach Hause kommt, tut seine Frau so, als ob sie tot wäre. Dabei scheut sie keine Mühen und hat schon einiges an Geld in Kostüme und Requisiten investiert. Jun ist sehr irritiert und kann damit nicht richtig umgehen. Sein Frau scheint ihm irgendetwas sagen zu wollen und er vermutet, dass es mit dem Fortgang der Ehe zu tun hat. Er sucht Rat bei seinem Kollegen und Freund Soma Sano (Ryohei Otani), der ihm einige Tipps gibt. Aber wirkliche Antworten hat er auch nicht. Darüber hinaus ist er auch neidisch auf Jun, denn seine Ehe mit Yumiko (Sumika Nono) ist keineswegs so interessant. Er hat die Idee, dass die beiden Paare einmal gemeinsam essen gehen und so kommen sich Chie und Yumiko auch etwas näher. Chie erfährt, dass das andere Ehepaar einige Probleme hat, da sie kein Kind bekommen können. Jun vermutet derweil, dass sich seine Frau zuhause einfach langweilt, da sie auch nach mehreren Bitten nicht aufhört, sich totzustellen. Er schlägt ihr vor, sich einen Job zu suchen. Doch der Grund für ihr eigenartiges Verhalten ist ein anderer als Langeweile.

Filmroll When I Get Home, My Wife Always Pretends to be Dead - Film Screenshot 2 When I Get Home, My Wife Always Pretends to be Dead - Film Screenshot 3 Filmroll
When I Get Home, My Wife Always Pretends to be Dead - Film Screenshot 4

Kritik: Es gibt Filme, die können alleine durch ihren eigenartigen Titel Interesse erwecken. Und den Aufhänger des Films bekommen wir auch bereits im Titel präsentiert. Dennoch bleibt eine gewisse Neugier, was abseits der Grundprämisse noch in dem Film steckt. Eine gelungene Vermarktung könnte man das nennen. Tatsächlich erweist sich "When I get Home..." als ein ernstes, aber auch amüsantes Drama. Es gibt immer genug Humor, um alles auf einem leicht verdaulichen Niveau zu halten, aber daneben gibt es auch ein paar tiefergehende Betrachtungen der Ehe und was es heißt, schon drei Jahre zusammen zu leben. Es wird gar nicht so viel ausgesprochen, vieles schwebt einfach im Raum und die Antworten, die wir bekommen, sind auch keineswegs weltbewegend, aber eben ehrlich und glaubwürdig. Es ist erfrischend, ein Drama über eine Beziehung zu sehen, das kein schweres Art-House Kino ist, aber ebenfalls keine bonbonbunte Romanze.

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Nachdem die eigentlich Prämisse geklärt ist, dauert es aber in der Tat etwas, bis der Film in Fahrt kommt. Die Spannung wird hauptsächlich darüber kreiert, dass wir nicht wissen, warum Chie sich so eigenartig verhält. Es scheint sich um irgendeine Form der Unsicherheit zu handeln, was auch nur naheliegend ist, da sie befürchten muss, ihr Mann könnte sich bald scheiden lassen. Will sie also etwas mehr Abwechslung und Spannung in die Ehe bringen? Warum macht sie damit aber weiter, obwohl Jun ihr schon gesagt hat, dass ihm dies nicht gefällt? Natürlich gibt es noch etwas mehr Hintergrund, über den wir mit der Zeit erfahren. Man sollte aber nicht hoffen, dass man auf alles eine Antwort bekommt. Der Zuschauer muss sich einige Antworten selbst erarbeiten, wie sich auch am Ende zeigt. Das ist aber keinesfalls enttäuschend oder billig, wie es leicht den Anschein hätte machen können. Wahrheiten sind oft etwas unspektakulär und müssen nicht immer ausgesprochen werden, speziell wenn wir uns dieser eigentlich bereits bewusst sind.

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Jun selbst trägt auch einiges an Unsicherheit mit sich, wie sich im Laufe der Geschichte herausstellt. Darsteller Ken Yasuda ("Flying Colors") verleiht seiner Figur die nötige Ruhe und Gelassenheit, Jun wirkt aber auch etwas flach und man hat selten den Eindruck, dass man ihm etwas näher kommt. Das ist schade, aber Chie stellt mit ihrer Lebhaftigkeit ein angenehmes Gegengewicht dar. Sie hat schon sehr früh als Kind ihre Mutter verloren und seitdem ein Vertrauensproblem. Zumindest macht es auf den ersten Blick den Anschein. Sie weicht ihrem Ehemann augenscheinlich auch aus, wenn er ihr sagt, dass er sie liebt. Natürlich wissen wir noch nicht alles und gegen Ende gibt es dann auch noch eine kleine "Wendung", die alles etwas logischer macht. Die Ehe selbst ist etwas ungewöhnlich, man erkennt aber auch eine gewisse Vertrautheit, die in Langweile umzukippen droht, wenn man sehr lange mit einer Person zusammenlebt.

When I Get Home, My Wife Always Pretends to be Dead - Film Screenshot 7

Dank Chies diverser Kostüme, die zudem die humoristischen Momente des Films ausmachen, geht aber auch Jun mehr aus sich heraus. Das wiederum trägt noch mehr zur humoristischen Note bei, beispielsweise als er beklagt, dass sein Herr gestorben ist (Chie hat sich als hochrangige Persönlichkeit aus der Edo-Periode verkleidet). Nach diversen Verkleidungen, die allesamt durchaus Spaß machen, fragt man sich dennoch, wo der Film eigentlich hin möchte. Durch das andere Ehepaar bekommt das Drama dann aber noch ein paar zusätzliche Facetten und uns wird gezeigt, dass es im Eheleben ganz natürlich ein Auf und Ab geben muss. Kommunikation ist dabei das A und O, um langfristig glücklich zu sein. Eine Aussprache mit dem Partner kann allerdings auch zur Realisation führen, dass man mit dem Ehepartner sein Glück nicht finden kann. Ehrlichkeit ist also eine ebenso wichtige Säule der Ehe. Wie bereits erwähnt, verbergen sich keine großen Erkenntnisse in "When I Get Home...", aber die Art, wie die Geschichte erzählt wird, kann einen mit Leichtigkeit in den Film ziehen.

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When I Get Home, My Wife Always Pretends to be Dead - Film Screenshot 10

Die Geschichte basiert auf einem realen Ehepaar. Der Ehemann hatte das eigenartige Verhalten seiner Frau bei "Yahoo! Answers" gepostet und schnell wurde daraus ein Lied und ein erfolgreicher Manga. "When I Get Home..." ist eine Liebesgeschichte ohne Kitsch und ein Drama, das sich um Beziehungsfragen dreht, aber dabei erfrischend bleibt. Chie erweist sich als tiefgründiger, als zunächst angenommen, und ihre Ängste zu erfahren, macht einen großen Reiz des Films aus. Negativ ist höchstens, dass man manchmal das Gefühl hat, die Geschichte würde auf der Stelle treten, aber das machen die sympathischen Charaktere wieder wett. Man bekommt hier eine ausgewogene Mischung aus einem Drama und einer Komödie, die nicht versucht, zu warm zu sein, aber eben auch nicht deprimierend wird. Die Leichtfüßigkeit der Geschichte ist lobenswert, zumal sogar einige dunklere Themen wie Verlust und Tod angesprochen werden. Ein Film, der das Leben - im Besonderen die Ehe - auf sehr ehrliche Weise betrachtet.

(Autor: Manfred Selzer)
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