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Squid Game 2 - Filmposter
Original Title:
O-jing-eo ge-im 2

South Korea 2024

Number of Episodes: 7
Genre:
Thriller, Action, Drama

Director:
Hwang Dong-hyuk

Cast:
Lee Jung-jae
Lee Byung-hun
Wi Ha-jun
Choi Seung-hyun
Yim Si-wan
Kang Ha-neul
Park Sung-hoon
Lee Jin-uk
Yang Dong-geun
Kang Ae-shim
Lee Seo-hwan
Jo Yu-ri
Won Ji-an
Park Gyu-young


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Squid Game - Season 2

Squid Game 2 - Film Screenshot 1

Story: Nachdem Seong Gi-hun (Lee Jung-jae) tödliche Spiele auf einer geheimen Insel als einziger überlebt und ein millionenschweres Preisgeld eingestrichen hat, entschließt er sich dazu, sich nicht in ein Flugzeug zu setzen und seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Er ist vielmehr darauf bedacht, die Hintermänner hinter den tödlichen Spielen ausfindig zu machen und ihnen das Handwerk zu legen, besonders dem Front Man (Lee Byung-hun). Dafür heuert er den Kredithai an, an den er seine Schulden mit seinem neuen Vermögen zurückgezahlt hat. Dieser und seine Gang sollen nach dem Rekrutierer (Gong Yoo) suchen, der an Bahnstationen nach willigen Mitspielern sucht. Zwei Jahre dauert es, doch sie werden fündig. Allerdings gibt es Komplikationen ...
Der Polizist Hwang Joon-ho (Wi Ha-jun), welcher von seinem Bruder, dem Front Man, auf der Insel angeschossen wurde und ins Meer fiel, hat überlebt und sucht nun auch seit zwei Jahren nach der geheimen Insel, auf der er war. Als er es schon aufgeben will, trifft er auf Gi-hun, den er von damals noch kennt. Gi-hun schlägt vor, dass der Polizist mit einigen angeheuerten Gangstern die Insel aufsucht, nachdem er sich selbst wieder in die Spiele einschreiben lässt. Zuvor lässt er sich einen Peilsender implantieren, sodass es für Hwang und die Gangster ein Leichtes sein sollte, ihn zu finden. Somit befindet sich Gi-hun erneut in der Rolle eines Mitspielers, jedoch hat er diesmal nicht das Ziel das Preisgeld zu gewinnen, sondern die Hintermänner auszuschalten und so viele Menschen wie möglich zu retten.

Filmroll Squid Game 2 - Film Screenshot 2 Squid Game 2 - Film Screenshot 3 Filmroll
Squid Game 2 - Film Screenshot 4

Kritik: Diese Kritik braucht man genau genommen ebenso wenig wie eine weitere Süßigkeitenmarke, die Dubai-Schokolade als Geschmackssorte anbietet. Nach der ersten Staffel von "Squid Game" konnte selbstverständlich auch die zweite international große Erfolge verbuchen. Dementsprechend gibt es auch mehr als genug Artikel, die sich auf Mainstream-Ebene mit der Serie beschäftigen. Trotzdem gibt es ein paar Gründe, warum ich meinen Senf dazugeben möchte. Und das hat auch damit zu tun, dass der generelle Konsens über die zweite Staffel zwar lautet, dass sie gut geworden ist, aber an die Originalität der ersten Staffel nicht anknüpfen kann. Was zum einen ziemlich naheliegend ist, denn der Überraschungseffekt muss unweigerlich ausbleiben. Auf der anderen Seite ist das auch der Grund für diese Kritik: Denn eigentlich war "Squid Game" überhaupt nicht so originell. Vielleicht mag das für die meisten internationalen Zuschauer anders gewesen sein, aber bei dem ganzen Hype hat mich die Serie nach Beendigung recht enttäuscht zurückgelassen. Wer sich ein wenig mit Mangas/Animes oder japanischen Filmen auskennt (siehe eben z.B. "Kaiji - The Ultimate Gambler") wird hier nur wenig Neues gefunden haben. Während bei der zweiten Staffel für die meisten das "Frische" verloren gegangen sein mag, hatte die Serie diesen Faktor für mich eigentlich nie, womit ich die zweite Staffel vielleicht aus einer neutraleren (?) Perspektive beurteilen kann.

Squid Game 2 - Film Screenshot 5

Auf den Punkt gebracht, muss ich daher sagen, dass die zweite Staffel ziemlich genau auf dem gleichen (hohen) Niveau weiterarbeitet. In jedem Fall werden wohl die meisten zustimmen müssen, dass es heutzutage fast schon ein Wunder ist, dass eine Fortsetzung auf einem ähnlichen Niveau bleiben kann. Es gibt aber tatsächlich ein paar Punkte, die beanstandet werden müssen. Dazu gehört aber nicht, dass es in der Tat einige Zeit dauert, bis wir uns endlich wieder in den grellbunten Räumlichkeiten der Spiele befinden, wie es einigen Ungeduldigen wohl gegangen sein mag. Denn rückblickend gehört das Schere-Stein-Papier-Spiel in Kombination mit Russisch-Roulette, als wir uns noch nicht wieder auf der Insel befinden, zu den spannendsten Spielen und dort kann ebenso das meiste Adrenalin ausgeschüttet werden. Was jedoch negativ ins Gewicht fällt, ist Hwang, der mit den Gangstern auf der Suche nach der Insel ist. Immer wieder schaltet die Geschichte zu ihm, aber sie tritt schlicht auf der Stelle und so wird auch unnötig Tempo aus den Geschehnissen genommen. Man hat den Eindruck, als sollte diese Nebenhandlung noch einen großen Einfluss auf kommende Ereignisse haben, aber dem ist zumindest in dieser Staffel nicht der Fall.

Squid Game 2 - Film Screenshot 6

Ja, genau, das bedeutet, es wird 2025 eine finale Staffel geben. Das Problem ist nur, dass Staffel 1 mehr oder weniger für sich alleine stehen konnte, während die zweite Staffel mit einem Cliffhanger endet. Das heißt auch, dass viele Charaktere ebenso noch keine Auflösung ihrer persönlichen Geschichte bekommen haben. Damit ist es eigentlich unfair, bereits jetzt ein Urteil zu sprechen. Auf der anderen Seite haben natürlich schon genügend Charaktere das Zeitliche gesegnet, sodass man alles in allem sagen kann, dass die Geschichte der zweiten Staffel etwas überladen wirkt. Ein paar weniger Charaktere hätten die Serie sicherlich nicht schlechter gemacht, zumal noch im Unklaren bleibt, was es mit einer der Schützinnen und dem Organhandel im Hintergrund auf sich hat - eine Nebenhandlung, die irgendwie nur kurz reingeworfen wirkt -, oder was das Ganze mit der Schamanin soll, und man vergisst sogar, dass doch eigentlich Gi-hun der Held der Geschichte ist. Er tritt aber so lange in den Hintergrund, dass man erst gegen Ende wieder realisiert, worum es in der Geschichte eigentlich geht. Was aber auch in der zweiten Staffel gelingt, ist, die Gier des Menschen und seinen Egoismus zu beleuchten. Eine schöne Note ist diesmal, dass nach jedem Spiel abgestimmt werden darf, ob alle weitermachen oder man sich das bisherige Preisgeld teilt.

Squid Game 2 - Film Screenshot 7

Ebenfalls sehr schön ist, dass Lee Byung-hun ("Concrete Utopia") diesmal eine größere Rolle hat und mit seinem Charisma ziemliches Rätselraten beim Zuschauer auslöst. Generell ist die Serie voll von faszinierenden Charakteren. Da wäre der Rapper Thanos, gespielt von Choi Seung-hyun, aka T.O.P von der Boygroup Big Bang (wegen des lächerlichen Konsums von Marihuana in Korea in Ungnade gefallen), für den man einfach eine Hassliebe empfinden muss, zumal er eine gelungene Karikatur des koreanischen Raps mitsamt sinnlos eingestreuten englischen Sätzen darstellt. Aber auch die Transfrau Hyeon-joo überzeugt, die sich als Actionheld erweist, zumal die Transition noch nicht abgeschlossen ist und sie als Mann bei den Special Forces war. Während hierzulande kein Hahn mehr nach sowas kräht und man es nicht mehr hören kann, wenn über das Thema berichtet wird (und vielmehr sogar von einer Überkorrektur gesprochen werden muss), ist das Ganze, ebenso wie Homosexualität, immer noch ein Taboo-Thema in Südkorea. Es ist also schade, dass nicht mehr aus der interessanten Figur gemacht wurde, sodass man denken muss, sie wurde einfach in die Serie geschrieben, weil es die bekannte idiologische Netflix-Liste eben erforderlich machte. Es gibt aber auch noch andere Figuren, in denen Verzahnungen mit der modernen Gesellschaft vorzufinden sind, beispielsweise beim Mitspieler, der mit einer Kryptowährung andere über den Tisch gezogen hat.

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Squid Game 2 - Film Screenshot 10

Neben den gelungenen Figuren, die allesamt von motivierten Darstellern verkörpert werden, gibt es aber auch ein Wiedersehen mit den Spielen. Oder zumindest mit dem bekanntesten. Ein Gefühl von "Nostalgie" oder zumindest Vertrautheit hervorzurufen, ist naheliegend, um dann aber hoffentlich auch Neues zu bieten - und das macht Regisseur und Drehbuchschreiber Hwang Dong-hyuk. Da gibt es wirklich nichts zu meckern. Das Finale artet dann in einer großen Schießerei aus und endet genau dann, wenn man sich denkt, dass es noch ein oder zwei Folgen geben müsste. Man darf also gespannt sein, was man in einer ganzen Staffel noch zu erzählen hat. Es wäre nicht schlecht, würde man dann noch etwas tiefer in die Psyche der Charaktere und ihre Gier eintauchen. Schließlich ist es eine der Stärken der Serie, dass charakterlich schwache oder zumindest gesellschaftlich benachteiligte Persönlichkeiten im Mittelpunkt stehen. So muss man sich auch diesmal bei Gi-huns Entscheidungen immer wieder an den Kopf greifen, darf aber nicht vergessen, dass er im Kern eben ein (ehemaliger) Glücksspieler ist, der das Risiko für sich und andere nicht immer einzuschätzen weiß. In manchen Belangen ist damit die zweite Staffel sogar schon besser als die erste, aber die vielen Storyfäden zerstören die nötige Fokussiertheit und Kompaktheit. Fans der ersten Staffel werden hier aber nichts falsch machen können und sich auch die dritte Staffel ansehen wollen.

(Autor: Manfred Selzer)
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