Story: Detective Choi Hyeong-goo (Jeong Jae-yeong) hat vor fünfzehn Jahren einen Serienmörder gejagt, der zehn Frauen auf dem Gewissen hat.
Ein elftes Opfer ist seine Freundin, deren Leiche jedoch nie gefunden wurde. Choi hatte den Killer sogar fast stellen können, doch ist er ihm letztendlich
entkommen und hat dem Detective eine Narbe im Gesicht zugefügt, die ihm eine Erinnerung an sein Versagen ist. Denn vom einen auf den anderen Tag
ist der Killer untergetaucht. Fünfzehn Jahre später, pünktlich zur Verjährung seiner Taten, meldet der Serienmörder sich jedoch mit einem Buch zurück, in dem
er seine Morde detailgetreu schildert. Eigentlich lässt das Buch keinen Zweifel daran, dass der Mann, der sich als Lee Doo-seok (Park Si-hoo) vorstellt,
tatsächlich der Täter ist, doch Choi hat noch seine Zweifel. Um Lee wird ein enormer Medienwirbel gemacht und das Buch wird zu einem riesigen Bestseller.
Angeblich will Lee mit seinem Buch für seine Taten Buße leisten, Detective Choi ist aber bemüht darum, die wahren Hintergründe für Lees plötzliches Geständnis
aufzudecken. Außerdem muss er als Polizist dafür sorgen, dass Lee nichts geschieht, denn die Familien von Lees Opfern ersinnen bereits einen Plan, selbst
Rache zu nehmen...
Kritik: Selten bekommt man einen Action-Thriller aus Korea zu sehen, der so viel zu bieten hat wie "Confession of Murder". Um genau zu sein,
lässt er wirklich nichts vermissen. Die komplexe Story ist intelligent und hält zahllose überraschende Wendungen bereit, das Tempo ist enorm hoch, die
Verfolgungsjagden sind einige der besten, die man aus dem Land gesehen hat, das Drama kommt nicht zu kurz und eine gute Portion Mediensatire ist ebenfalls
vorhanden. Es ist erstaunlich, dass all das zusammenpassen kann. Oft meldet sich zwar die Befürchtung, dass der Film vom Kurs abkommt, aber letztendlich ist
das nie der Fall. Besonders lobenswert ist neben der komplexen Geschichte die Action, die einem kaum eine Pause gönnt. Es gibt keinen Moment, in dem
nicht irgendetwas passiert. So und nicht anders muss ein hervorragender Action-Thriller aussehen.
Während sich die Story und die Action auf dem Bildschirm entfaltete, war ich mir sicher, dass Regisseur Jang Jin hinter dem Film stecken musste. Die Art, wie
die Medien durch den Kakao gezogen werden, die einen Mörder zelebrieren und zu einer Kultfigur machen, sowie das Bild der Gesellschaft, die sich von diesem Personenkult
mitreißen lässt, und zwar nicht nur die Teenager, die in ihm einen neuen Popstar gefunden haben, waren Gründe für diese Annahme. Die Omnipräsenz der Medien
erinnert an Jangs "Murder, Take One" und ebenso an "Going by the Book", in dem
schließlich auch Hauptdarsteller Jeong Jae-yeong mitgespielt hat, auch wenn "Confession of Murder" wesentlich ernster und blutiger ist. Aber nicht
Jang Jin zeichnet sich verantwortlich, sondern Newcomer Jeong Byeong-gil, der zuvor lediglich die Doku "Action Boys" gedreht hat. Ein beeindruckendes
Debüt, das er hier abliefert.
Der Thriller beginnt bereits sehr actionreich mit einer Verfolgungsjagd durch enge Gassen, in der uns eine sehr dynamische und ungewöhnliche Kameraführung
sofort mit sich reißt. Auch später scheint die Kamera in den Actionszenen förmlich an den Protagonisten zu kleben, ohne dass dabei Details
verloren gehen. Im weiteren Verlauf des Films gibt es außerdem zwei große Verfolgungsjagden auf dem Highway, die großartig in Szene gesetzt sind und das Adrenalin
durch die Adern pumpen. Gerade die vielen kleinen Ideen machen diese Actionszenen zu etwas Besonderem. Schließlich fragt man sich sogar,
wie es Regisseur und Drehbuchschreiber Jeong geschafft hat, so viele gute Actionszenen in seinen Film zu verbauen, ohne dass er sich dabei überladen anfühlt.
"Confession of Murder" ist aber auch storytechnisch so vollgepackt, dass man problemlos mehrere Filme daraus machen könnte. Und trotzdem muss sich der
Zuschauer nicht mit zahllosen Namen und nicht nachvollziehbaren Verwicklungen auseinandersetzen, die in solchen Filmen schnell frustrieren. Jeong präsentiert
seine komplexe Geschichte leicht verständlich und zeichnet sie stückchenweise, sodass wir immer sehr gut mitkommen. Die Geschichte ist zudem enorm vielschichtig,
denn neben dem Detective und dem Mörder gibt es auch noch die Familienangehörigen der Opfer, die in das Storygeflecht gewoben werden. An unerwarteter Stelle
ist der Thriller dann auch recht lustig, doch immer wieder kann er auch recht blutig sein und lässt damit niemals den Ernst der Geschichte in Vergessenheit
geraten, der schließlich auch den Nährboden für das Drama bietet.
Es kann aber nicht behauptet werden, dass "Confession of Murder" fehlerlos ist. Da wäre zum einen eine unnötig stylishe Vorstellung der Tochter eines der Opfer oder der Umstand, dass es trotz allem ein paar kleine Bruchstellen im Ton des Films gibt. Doch die rasanten Actionszenen und die stetige Entfaltung der Geschichte, die den Zuschauer unaufhörlich mit neuen Erkenntnissen belohnt, sowie die Mediensatire wissen völlig zu überzeugen. Darsteller Jeong Jae-yeong und Park Si-hoo als sein Gegenspieler, bisher nur in Drama-Serien zu sehen, leisten ihr Übriges, um den Film trotz seines enormen Genre-Mix gut zusammenzuhalten. Man kann den Eindruck, dass hier gleich mehrere Filme in einem verwirklicht wurden, nicht loswerden, und dennoch ergibt "Confession of Murder" ein hervorragendes Ganzes, das für jeden Zuschauer etwas bietet. Der beste Action-Thriller aus Korea seit Jahren!