Story: Lin Kai (Huang Xuan) ist ein Undercover-Cop, der als Drogenschmuggler versucht die Leiter innerhalb der Drogen-Gang angeführt von
Eagle (Duan Yihong) hochzuklettern. Sein momentaner Unterboss verkauft jedoch in regelmäßigen Abständen einige seiner Drogenschieber an die Polizei, da
er einen Deal mit einem korrupten Cop hat. Durch unglückliche Umstände wird Lin Kai von der Polizei kontrolliert, kann jedoch entkommen. Bei einer späteren
Geldübergabe ist erneut die Polizei informiert und taucht auf. Diesmal kann Lin Kai nicht nur sich retten, sondern auch einen wichtigen Unterboss Eagles.
Diesen muss er zwar regelrecht mit vorgehaltener Waffe davon überzeugen, dass er kein Undercover-Cop ist, aber bei Eagle angekommen geht es ihm nicht viel
besser. Trotz anfänglicher Zweifel lässt sich Eagle aber letztlich davon überzeugen, dass Lin Kai den Vertrieb der Drogen um ein Vielfaches lukrativer machen
könnte. Lin ist endlich dort, wo er sein will, aber er weiß immer noch nicht den genauen Standort von Eagles Basis im Goldenen Dreieck, da er dort immer mit
verbundenen Augen hingeführt wurde. Schließlich stellt sich heraus, dass Eagle auch ein alter Bekannter von Lins Vorgesetztem bei der Polizei, Luo Dongfeng
(Zu Feng), ist.
Kritik: Dass China seinen Kampf gegen die Drogen gerne in Filme verpackt und dort zu heroischen Taten einzelner Kämpfer des Rechts für China
und seine Bürger verklärt, dürfte nicht neu sein. Doch in "Extraordinary Mission" ist es dann zuweilen einfach zu viel des Guten. An sich ein
ordentlicher Actionfilm lenkt diese Botschaft der chinesischen Regierung nur allzu sehr von ein paar wenigen Stärken ab. Insgesamt erweist sich der
Streifen aber doch als eher unbedeutendes Genrefutter, da ihm die Wucht und der Knall eines "Operation Mekong" fehlt, ein
Film, der ebenfalls die Werbetrommel für die herausragende chinesische Polizei und ihre Aufopferungsbereitschaft rührt, dabei aber harte Action liefert, die
einfach nur Spaß macht. Dieser Spaßfaktor kommt hier leider zu kurz und lässt damit die Frage aufkommen, warum man sich den Streifen überhaupt ansehen
sollte.
Sicherlich nicht wegen seiner Story. Diese unterscheidet sich nicht allzu sehr von "Operation Mekong", fällt vielleicht sogar etwas schwächer aus, da die
Undercover-Geschichte ein wenig lieblos wirkt und außerdem kaum originell. Schließlich war für das Drehbuch Felix Chong zuständig und als Regisseur stand u.a.
Alan Mak hinter der Kamera. Zwei Männer, die mit "Infernal Affairs" ein Meisterwerk auf die Beine gestellt haben.
Da ist es fast schon traurig zu sehen, was für Filme sie jetzt machen. Das soll nicht falsch verstanden werden, es spricht nichts gegen ein bisschen
unbedeutende Unterhaltung, aber "Extraordinary Mission" macht es einem durchaus schwer, etwas Besonderes an ihm zu finden. Alles wirkt irgendwie fad und
unoriginell. Auch mit dem Helden der Geschichte kann man sich nicht identifizieren, da es ihm an einer persönlichen Hintergrundgeschichte mangelt und er
auch überhaupt nicht unter seiner Mission leidet.
Lin Kai ist der strahlende Held, der sich bereitwillig aufopfert. Wie sich das für einen Film dieser Art gehört, bedeutet das auch, dass er sich einige Kugeln
einfängt, ohne dass ihn dies ernsthaft verlangsamen würde. Dies und dass er und seine Kollegen im Kugelhagel selten eine Schussverletzung abbekommen und wenn,
dann wie gesagt lediglich eine vernachlässigbare Fleischwunde, wie dies im Action-Kino der 80er üblich war, ist beinahe schon sympathisch. Die letzte halbe Stunde
ist außerdem ein einziger riesiger Showdown, bei dem man tatsächlich die Mühe der Regisseure erkennen kann, alles mit echten Explosionen auf dem Bildschirm
erbeben zu lassen. Eine Motorradverfolgungsjagd über die Dächer, wenn auch zum Teil eindeutig mit CGI realisiert, kann ebenfalls überzeugen. Aber das
Gesamtpaket hinterlässt keinen bleibenden Eindruck. Den Schießereien fehlt es einfach an Energie.
Daneben ist es problematisch, dass der Bösewicht mehr Charisma besitzt als der Held. Er hat darüber hinaus eine tragische Hintergrundgeschichte, auch wenn ihn das
nicht weniger böse macht, und seine Tochter scheint auch ein interessantes Zahnrad in der Geschichte. Leider aber keines, das die Geschehnisse in irgendeiner
Weise vorantreiben würde, sondern das trotz seines Potentials einfach aus der Maschinerie herausfällt. Illusionen darf man sich hier übrigens keine machen,
und das ist auch einer der schwerwiegendsten Faktoren, die den Film nicht über Mittelmaß erheben können. Denn dass am Ende die Guten siegen und die Bösen nicht,
ist bei einem Film aus China von Anfang an offensichtlich. Dass sich Alan Mak hier irgendwie verkauft hat und Vorhersehbarkeit für Geld getauscht hat, tut
einem schon fast weh. Das Ende des Hong Kong Kinos scheint besiegelt und die Schiene der alten Hollywood-Politik des strahlenden Helden wird in China immer
weiter ausgebaut.
Wer Zweifel an den national aufgeladenen Tönen hat, der wird spätestens durch die Reden gegen Ende aufgerüttelt. Ja, es war klar, dass ein Film, in dem es um Drogen geht, so enden muss. Aber es kann auch intelligent umgesetzt werden. Man sehe sich nur einmal Johnnie Tos "Drug War" an. Weiterhin lässt "Extraordinary Mission" die Spannung vermissen, die man von dem Duo Mak/Chong eigentlich gewohnt ist. Es gibt zwar Explosionen am laufenden Band, aber die Charaktere können uns nicht für sich vereinnahmen und der Undercover-Aspekt wird nicht gewinnbringend eingesetzt, um uns vor Spannung an den Bildschirm rücken zu lassen. Letztlich kann dieser Actionstreifen also nur all jenen empfohlen werden, die mal wieder schlichte Unterhaltung brauchen. Nicht jeder Kritiker hat den Film allerdings ganz so schlecht aufgenommen wie es hier zu lesen ist, weshalb man vielleicht eine zweite Meinung einholen sollte.