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Original Title:
Geu-nyeo-ga jug-eott-daa

South Korea 2024

Genre:
Thriller

Director:
Kim Se-hwi

Cast:
Byun Yo-han
Shin Hye-sun
Lee El
Yoon Byung-hee
Park Ye-ni


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Following

Following - Film Screenshot 1

Story: Gyoo Jeong-tae (Byun Yo-han) ist ein Immobilienmakler und recht erfolgreich. Er hat allerdings ein sehr ungewöhnliches Hobby. Er geht heimlich in die Wohnungen, die ihm anvertraut werden, und schnüffelt in ihnen herum. Davon abgesehen macht er sonst nichts, außer das eine oder andere in der Wohnung zu reparieren und einen unwichtigen Gegenstand mitzunehmen, den er in einem geheimen Kellerraum ausstellt. Zudem stalkt er auch ab und zu Personen, die ihm interessant scheinen, ohne sich diesen jedoch jemals wirklich zu nähern. Neuerdings gilt sein Interesse der Influencerin Han So-ra (Shin Hye-sun), aber es erweist sich für ihn als schwierig, in ihre Wohnung zu gelangen. Gerade als er aufgeben will, da der Code an ihrem Türschloss zu komplex ist, betritt So-ra sein Immobilienbüro. Sie will ihre Wohnung verkaufen und da sie oft nicht zuhause ist, gibt sie ihm ihren Schlüssel. Außer sich vor Glück, kann er endlich So-ras Wohnung betreten. Als er wieder einmal bei ihr vorbeischaut, findet er die junge Frau aber tot auf der Couch vor. In Panik verlässt er die Wohnung und beschließt, in seiner offiziellen Funktion als Immobilienmakler mit einigen Interessenten die Leiche zu "finden". Als er dann aber die Wohnung betritt, gibt es dort keine Leiche mehr! Kurze Zeit später bekommt er einen Briefumschlag mit einem Foto der Toten und der Frage, ob er das gewesen war. Jeong-tae kann sich keinen Reim auf all das machen, doch er weiß, dass er der Hauptverdächtige ist, sollte man Nachforschungen anstellen. Und tatsächlich wird bald Detective Oh Yeong-joo (Lee El) auf den Fall von So-ra angesetzt, da die Influencerin als vermisst gemeldet wurde ...

Filmroll Following - Film Screenshot 2 Following - Film Screenshot 3 Filmroll
Following - Film Screenshot 4

Review: "Following" ist einer jener Mystery-Thriller, die sehr vielversprechend wirken, weil sie die Grenze zwischen Gut und Böse verwischen wollen. Daneben gibt es noch Wendungen ohne Unterlass und Spannung bis zur letzten Minute. Spätestens nachdem der Abspann über den Bildschirm rollt, ist man sich aber darüber im Klaren, dass der Film sehr systematisch gestrickt ist und stets im Fokus hat, packend zu bleiben. Dagegen ist natürlich überhaupt nichts einzuwenden und "Following" ist dementsprechend auch ein ordentlicher Film geworden, aber bei der Logik muss man dann eben doch ein paar Abstriche machen, und ganz so gesellschaftskritisch, wie er geplant war, ist der Thriller dann eben auch nicht. Dafür hätte man hin und wieder das Tempo rausnehmen müssen, um den Charakteren selbst etwas mehr Zeit zu widmen. Letztlich sollen Personen wie So-ra aber eben auch ein wenig mysteriös bleiben, da die Umstände, die zu ihrem Mord geführt haben, einen großen Teil des Spannungsfaktors ausmachen. Zur gleichen Zeit hat man keine Probleme Jeong-tae bei seinen Recherchen zu folgen, weil man wegen seines unschuldigen Äußeren immer wieder vergisst, dass er eigentlich ein ziemlich gruseliger Typ ist.

Following - Film Screenshot 5

Vielleicht hilft es, wenn man sich nochmal vergegenwärtigt, dass Jeong-tae einen geheimen Kellerraum hat, in dem er Trophäen aus den Wohnungen seiner Klienten sammelt. Unweigerlich kommt die Frage auf, wie lange es noch dauert, bis dieser Nervenkitzel nicht mehr ausreicht und er zu extremeren Taten übergeht. Doch da befindet er sich schon in der Opferrolle, denn er muss irgendwie versuchen, nicht für den Mord belangt zu werden, den er aus naheliegenden Gründen nicht sofort gemeldet hat. Wir fiebern dabei mit, weil wir ja wissen, dass er für den Mord nicht verantwortlich ist, und weil Byun Yo-han ("On the Line") es schafft, dass wir nicht glauben können, der Immobilienmakler sei ein wirklich böser Kerl. Das geht sogar so weit, dass wir am Ende nochmal daran erinnert werden müssen, wie gruselig das Stalking des Protagonisten eigentlich ist. Man kann sich aber des Gefühls nicht erwehren, dass mehr aus dieser Prämisse hätte gemacht werden müssen. Zu sehr ist Regisseurin Kim Se-hwi darauf bedacht, den Ball am Rollen zu halten und den Zuschauer so nah wie möglich an den Bildschirm rücken zu lassen. Natürlich weiß man auch nie, inwiefern die Produzenten da ihre Finger mit im Spiel hatten, vielleicht sollte ja ein tiefgründigeres Werk aus "Following" werden.

Following - Film Screenshot 6

Zu den Themen, die aufgegriffen werden, gehört natürlich das Spiel mit der Lüge, das Influencer so viel Geld einbringt. Hat sich So-ra von der oberflächlichen Instagrammerin, die teure Taschen in die Kamera hält, wirklich zu einem Mädchen verändert, das die Welt verbessern will? Welchen Auslöser gab es dafür? Auf der Suche nach dem Mörder finden wir dann heraus, dass es natürlich neben Jeong-tae noch andere Stalker gab, die als potentielle Mörder in Frage kommen, und auch der Streit zwischen den verschiedenen Influencern ist immer wieder eskaliert, oder ist manchmal auch nur fake. Das Gestrick aus Lügen, das auf dem Boden der sozialen Medien hervorragend gedeihen kann, lässt uns lange mitraten, was passiert sein könnte. Schon bald bekommen wir aber eine große Wendung, die uns alles in einem anderen Licht betrachten lässt. Hierbei ist allerdings zu bemängeln, dass es dabei zu Rückblenden kommt, die ungemein viel Platz einnehmen. Die Perspektive - zuvor sind wir Jeong-tae gefolgt - wechselt stark und man hat danach wieder Probleme in den Fluss der eigentlichen Geschichte zu finden. Dazu kommt noch die Geschichte um die Polizistin, die den Fall untersucht. Allzu viel darf Darstellerin Lee El ("The Call") aber nicht in ihrer Rolle zeigen, obwohl sie die eigentlich einzige moralisch rechtschaffene Person ist.

Following - Film Screenshot 7

Shin Hye-sun ("Brave Citizen") darf die Rolle der Influencerin mit einer gehörigen Portion Rätselhaftigkeit spielen. Es gibt Momente, in denen sie hilflos und nett wirkt, an anderen Stellen kann sie einem aber auch Angst machen, und sie nutzt fraglos andere für ihre Zwecke aus. Aber genau darum geht es in "Following". Wie viel Eigentümlichkeit ist man bereit zu akzeptieren und wann fängt es an, unangenehm bis gefährlich zu werden? Schon von Beginn an spielt der Film damit und das ist auch seine eigentliche Stärke. Hin und wieder vergisst das die Regisseurin aber, nämlich immer dann, wenn es zu typischen Thriller-Wendungen kommt. Man muss vor allem damit leben können, dass viele der "smarten" Pläne darauf bauen, dass auch alles ganz genau so abläuft, wie man es sich zuvor ausgemalt hat - und natürlich ist das in "Following" praktischerweise auch stets so. Je nachdem, wie nachsichtig man ist, muss man darüber die Augen verdrehen oder kann darüber hinwegsehen, sofern einem einfach nur wichtig ist, auf packende Weise unterhalten zu werden. Ich habe vielleicht schon zu viele Thriller dieser Art gesehen, sodass ich tatsächlich ein paar Probleme mit den diversen plot holes/Logikfehlern hatte.

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Following - Film Screenshot 10

Sofern man einen nicht allzu komplexen Mystery-Thriller möchte, der sich zuweilen selbst aber als intelligent betrachtet, kann man mit "Following" seinen Spaß haben. Es gibt auch genug Actionszenen, auch wenn diese nicht im klassischen Sinne Action liefern. Es kann hin und wieder auch etwas nerven, dass nicht nur So-ra, sondern auch Jeong-tae sich auf keine Weise wehren können. Klar, das erhöht noch einmal mehr die Anspannung, da viel auf dem Spiel steht, aber es wirkt manchmal sogar richtiggehend erzwungen. Bis zum Ende hat man in dem Film aber zu rätseln und die sozialen Medien als Begleiter können nochmal eine interessante Note einbringen, obwohl es heute genau genommen bereits einige Thriller gibt, die sich mit der Thematik auseinandersetzen. Zum Ende hin will uns die Regisseurin noch einmal klarmachen, wer in der Geschichte eigentlich der Bösewicht ist bzw. wie das "Böse" überhaupt definiert werden kann. Genau an diesem Punkt bleibt man uns aber leider zu viel schuldig. "Following" ist thematisch zu oberflächlich, als dass wir uns über die behandelten Themen den Kopf zermartern müssten. Alle, die einfach einen mitnehmenden Thriller suchen, dürften hier aber auf jeden Fall zufriedengestellt werden.

(Autor: Manfred Selzer)
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