Story: Choi Bo-na (Lee Si-young) ist schon seit fünf Jahren zweiter Regieassistent und immer noch nicht weitergekommen in ihrem Beruf. Das
liegt auch an ihrem Boss, ein Regisseur, der mit seinen avantgardistischen Ideen schon lange kein Publikum mehr findet. Eines Tages soll er jedoch einen
Werbefilm mit dem Superstar Lee Seung-jae (Oh Jeong-se) drehen. Bo-na eckt mit ihrer verschrobenen Art schnell bei Seung-jae an und findet sich, nachdem sie
beim Dreh eingeschlafen ist, eines Tages alleine am Strand wieder. Sie kommt an einem merkwürdigen Stand vorbei, an dem der selbsterklärte Guru Dr. Swarski
(Park Yeong-gyu) ihr eine Videoanleitung verkauft, wie sie sich zukünftig in einer von Männern dominierten Welt behaupten kann. Bo-na ist anfangs skeptisch,
doch nachdem sie die Aufnahmen von dem Dreh verloren hat und Seung-jae für einen Nachdreh gewinnen muss, setzt sie alles auf eine Karte. Sie legt
ihr unsicheres Selbst ab und attackiert die Männer mit den subtilen Waffen einer Frau. Die ersten Erfolge zeigen sich schon bald, denn der Topstar nimmt
die Regieassisentin nun tatsächlich wahr und fängt sogar an sich für sie zu interessieren.
Kritik: Es gibt alle Jahre wieder kleine Überraschungserfolge im Rom-Com-Genre. "How to Use Guys with Secret Tips" ist fast so ein Fall,
da er sich an den koreanischen Kinokassen dank Mundpropaganda ziemlich gut geschlagen hat. Ein Grund dafür dürfte die quirlige und recht ausgefallene Regie
sein, doch schaut man hinter die Fassade, und das ergibt sich am Ende unweigerlich, wird man von einer äußerst unoriginellen Geschichte enttäuscht. Ebenfalls
recht ernüchternd ist, dass die anfangs interessant erscheinenden Charaktere gegen Ende etwas Farbe verlieren. Am schlimmsten ist in diesem Zusammenhang, dass
die Chemie zwischen den beiden Protagonisten letztlich nicht überzeugen kann. Warum man dennoch Spaß mit diesem Film haben kann, ist zweifellos dem Humor zu
verdanken, der zum Teil sehr erfrischend ist.
Die überdrehte Art vieler koreanischer Rom-Coms kann aber vielen auch zuwider sein. Zeichnungen ins laufende Bild und handschriftlich mit bunten
Stiften ins Bild geschriebene Mitteilungen - das alles wirkt, als wäre es auf ein pubertäres weibliches Publikum zugeschnitten. In "How to Use Guys with
Secret Tips" ist das aber die meiste Zeit gar nicht so problematisch, da man irgendwie auch das Gefühl hat, dass sich der Regisseur durch diese Methode der
Informationsvermittlung gleichzeitig auch über diese lustig macht. Weiterhin mag die Regie zwar manchmal etwas zu überdreht scheinen, aber es passt hier doch
irgendwie in den Kontext und gerade der Einfallsreichum ist zu loben. Wäre nicht die gelungene Regie, würden einem die Mängel dieser Romantikkomödie
wohl viel schneller ins Auge springen.
Die Protagonisten stellen sich nach einiger Zeit als Archetypen heraus, die wir aus solchen Filmen bereits kennen. Schauspielerin Lee Si-yeong ("Wild
Romance") gibt hier noch die interessanteste Darstellung ab. Ihre Wandlung zu einer selbstbewussteren Frau, die aber immer noch große Unsicherheit in sich
trägt, ist recht gelungen. Oh Jeong-se (ewige Nebenrolle in Filmen wie "Running Man" und "Quick")
spielt den eingebildeten Schauspieler, der langsam auftaut und sich zum Idioten macht, um seine Angebetete zu erobern. Überraschungen gibt es hier nicht,
obligatorisch ist selbstverständlich auch ein Missverständnis zwischen den beiden, das der Beziehung im Weg steht und aus unerfindlichen Gründen nicht
von einer der beiden Parteien aufgeklärt wird.
Besonders tragisch ist aber, dass die Chemie zwischen den beiden Protagonisten mit Voranschreiten des Films immer weiter abnimmt. Irgendetwas fehlt hier
einfach, zumal Seung-jae eigentlich niemals wirklich liebenswert scheint. Gegen Ende wird alles sogar ungemein formelhaft und man ärgert sich
auch darüber, dass eine potentiell innovative Romantikkomödie in völliger Bedeutungslosigkeit endet. Bei einigen der Zufälle muss man außerdem genervt
aufstöhnen, da hilft es auch nicht, wenn der Film sie mit einem angedeuteten Augenzwinkern präsentiert. Einzig der Humor bewahrt den Film in solchen
Szenen davor, in völlige Mittelmäßigkeit abzugleiten. Dankenswerterweise fokussiert sich der Regisseur nicht darauf, mit den Klischees der Gegensätze
zwischen Mann und Frau zu arbeiten, sondern er geht etwas unkonventioneller vor.
Ein weiterer Punkt ist etwas irritierend. Will der Film auch eine Botschaft übermitteln? Ist er ein Appell an koreanische Frauen sich zu emanzipieren? Wenn dem so ist, dann geht der Regisseur etwas zu subtil vor und zerstört sein Vorhaben vor allen Dingen durch die klischeehafte Liebesgeschichte. Fragwürdig ist dann auch, warum Frauen dies mit durchaus als hinterhältig zu bezeichnenden Mitteln bewerkstelligen müssen. Damit sind sie nicht besser als die (koreanischen) Männer. Aber vielleicht ist das bereits zu viel interpretiert. "How to Use Guys with Secret Tip" hätte das Zeug dazu gehabt, frischen Wind ins Genre zu bringen, aber die im Endeffekt kitschige Liebesgeschichte und die Vorhersehbarkeit dieser lassen die positiven Meinungen über den Film ziemlich unreflektiert erscheinen.