Story: Muscles (Jackie Chan) ist einer geheimen Organisation auf der Spur, die nach Japan geflüchtet ist. Die Verfolgung läuft jedoch
schief und Muscles' Partner (Yuen Biao) wird gekidnappt. Muscles wendet sich an seinen Captain und möchte Hilfe von seinen ehemaligen Freunden, die heute
allesamt Verbrecher sind. Fastbuck (Sammo Hung) wird daher aus dem Gefängnis entlassen und macht sich daran, seine Freunde (Eric Tsang, Richard Ng,
Charlie Ching, Stanley Fung) ausfindig zu machen. Zusammen werden die fünf vom Captain hereingelegt, sodass sie als Bankräuber gesucht werden. Die einzige
Möglichkeit, ihre Weste wieder reinzuwaschen, ist, das Verbrechersyndikat in Japan auszuschalten. Dem Team wird die Polizistin Woo (Sibelle Hu) zur Seite
gestellt, doch sorgt diese für so viel Ablenkung unter den Freunden, dass der Auftrag häufig in Vergessenheit gerät. Endlich in Japan angekommen zeigt sich,
dass Muscles und die fünf Freunde lange schon nicht mehr gut aufeinander zu sprechen sind, doch im Stich lassen werden Fastbuck und seine Freunde Muscles
dennoch nicht.
Kritik: "My Lucky Stars" ist einer jener Lunar New Year Filme, die mit viel Humor das Publikum unterhalten sollen. Daneben gibt es
viel Action und einige fantastische Stunts. Eigenartigerweise sind die komödiantischen Szenen, trotz all ihrer pubertären Elemente, weniger peinlich als
das, was man in heutigen Hong Kong Komödien zu sehen bekommt. Sie sind sogar manchmal amüsant. Irgendwie bleibt der Humor aber eher Beiwerk, auf das man
gerne verzichtet hätte. Dass man dennoch ganz gut damit leben kann, zeigt nur einmal mehr, wie sehr der Anspruch in den letzten Jahren in Hong Kong
Komödien gesunken ist. Alleine für die Action und einige schöne Kung Fu Szenen lohnt es sich aber, "My Lucky Stars" eine Chance zu geben. Letztlich kommt
hier einfach die richtige 80er Jahre Stimmung auf.
"My Lucky Stars" ist nach "Winners und Sinners" der zweite Teil der Lucky Star Trilogie, auch wenn es sich grundlegend um einen eigenständigen Film handelt.
Außerdem sollte man den Vermarktungsprofis nicht alles glauben. Jackie Chan hat hier lediglich einen etwas ausgeweiteten Cameo-Auftritt. Die Protagonisten
stellen Fastbuck, gespielt von Sammo Hung ("SPL"), und seine vier Freunde auf dem Bildschirm dar. Sammo führt außerdem Regie und hat
sichtlich Spaß daran, seine notgeilen Charaktere in allerlei absurden und parodistischen Szenen Annäherungsversuche an die von Sibelle Hu dargestellte
Polizistin machen zu lassen. Die Dynamik der Rivalität unter Freunden kommt gut zur Geltung und manchmal muss man über den ganzen Blödsinn sogar schmunzeln.
Dennoch reißen diese Szenen den Film auseinander und zwar so sehr, dass man am Ende gar kein Interesse mehr daran hat, worum es eigentlich geht.
Eric Tsang ("Aberdeen"), der ebenso einen der fünf Freunde spielt, hat das Drehbuch geschrieben und bekleckert sich dabei nicht
gerade mit Ruhm. Worum es eigentlich geht, ist schnell vergessen, und eine sinnlose Szene reiht sich an die nächste. Dazwischen gibt es keinen Kitt, der die
Dinge zusammenhalten würde. Den Anfang und das Ende zeichnet jedoch viel Action aus. Der Stunt mit dem fliegenden Auto weiß ebenso zum Staunen zu bringen
wie Jackie Chans halsbrecherische Kletterkünste in einem Vergnügungspark. Besonders schön ist allerdings, dass Sammo Hung auch Wert auf ein paar ausgefeilte
Kämpfe gelegt hat. Yuen Biao hat unter anderem als Choreograph fungiert und verleiht den Kämpfen einen schönen Rhythmus und auch die dazu passende Soundkulisse,
dass man sich in einem Kung Fu Film der 70er glaubt.
Gegen Ende denkt man dann sogar in einem Jackie Chan Film zu sein, da dieser hier ordentlich Tritte und Schläge verteilen darf. Aber auch Sammo darf
ein paar schöne Moves zeigen. Gespickt wird die schön anzusehende Kung Fu Arbeit von harten Stunts, bei denen man vor Schmerz das Gesicht verziehen muss.
Die Sets sind gut überlegt und das bunte 80er Jahre Flair trägt zum flotten Tempo des Films bei. Mit anderen Worten überzeugt "My Lucky Stars" auf Actionebene
vollkommen und überrascht mit einigen außergewöhnlichen Figuren wie Michiko Nishikawa, einer japanischen Bodybuilderin, die hier einen der Bösewichte spielt.
Davon abgesehen bleiben die Charaktere natürlich sehr flach und austauschbar. Wäre der Mittelteil des Films herausgeschnitten worden, hätte aber ein guter Film
daraus werden können.
Doch einen Großteil der Zeit verbringt Regisseur Sammo Hung damit, schwachsinnigen Humor zu verarbeiten. Das Buddy-Feeling der ungleichen Freunde kommt durchaus gut rüber und wie erwähnt muss man ab und zu lachen, aber man hat gleichzeitig ein schlechtes Gewissen dabei, denn selten bewegt sich der Humor auf einem Niveau, dass man auch wirklich lachen sollte. Dementsprechend bleibt das Fazit zweigeteilt. Die unnötigen humoristischen Einschübe, die leider einen guten Anteil des Filmes ausmachen, zerreißen den Film und sind milde unterhaltsam. Dreht "My Lucky Stars" aber auf und bietet uns Kung Fu und Stunts, kann man einen Heidenspaß haben. Irgendeinen besonderen Flair haben diese 80er Jahre Kung Fu-Komödien allerdings und wem Filme wie Chans "City Hunter" gefallen, der wird auch hier seinen Spaß haben können.