Story: Ryu Saeba (Jackie Chan) ist als "City Hunter" bekannt, ein Privatdetektiv mit einem speziellen Auge für Frauen. Nachdem sein Partner
gestorben ist, schwört er diesem auf seine Nichte aufzupassen. Kaori (Joey Wang) ist mittlerweile erwachsen und hat ein Interesse an Ryu, doch dieser
liebt die Frauen zu sehr, als dass er sich auf nur eine festlegen könnte. Kaori verschwindet darauhin auf ein Kreuzfahrtschiff. Ryu folgt ihr und muss zu seiner
Überraschung feststellen, dass das Mädchen Kyoko (Kumiko Goto), die er im Auftrag ihres Vaters suchen soll, ebenfalls auf dem Schiff ist. Kurz darauf
nimmt der Profikiller MacDonald (Richard Norton) die Schiffscrew als Geiseln und will aus den zahlreich anwesenden Millionären Geld herauspressen. Ryu scheint
die einzige Chance für die Geiseln zu sein, doch kann er ebenso auf die Hilfe der Undercover-Agentin Anna (Chingmy Yau) und den Glücksspieler Gundam (Leon Lai)
zählen. Sich gegen die Geiselnehmer zu stellen und gleichzeitig Kyoko zu beschützen, erweist sich aber auch für den sonst so unbeschwerten City Hunter als
Herausforderung.
Kritik: Filme mit Jackie Chan können hinsichtlich ihres Humors durchaus zu viel Fokus auf Slapstick legen, der nicht bei allen Zuschauern gut
ankommt. Aber wenn man dann noch Wong Jing als Regisseur fungieren lässt, kann der gute Geschmack nur auf der Strecke bleiben. Fans von Hong Kong Filmen
wissen also bereits, mit was für einem Blödsinn sie hier zu rechnen haben. "City Hunter" ist eine Actionkomödie mit Humor, der manchmal funktioniert und
an anderer Stelle nicht. Meistens letzteres. Man kann durchaus Spaß mit dem Film haben, aber wird dafür mit einem schlechten Gewissen bestraft. Denn gut ist
dieser Streifen nicht und gefallen sollte er einem daher auf keinen Fall. "City Hunter" ist außerdem gespickt mit Eigenheiten, die damit beginnen, dass er
auf einem japanischen Manga basiert.
Jackie Chan spielt einen stets lüsternen und hungrigen Privatdetektiv, der so von sich selbst überzeugt ist, dass er glaubt alle Frauen mit sich beschenken
zu müssen. Das ist an sich in Ordnung und hier wie an anderer Stelle sieht man auch ganz klar, dass der Film auf einem Manga aufbaut, aber Jackie Chan in der
Rolle einer Person, die nicht der strahlende Held ist und tatsächlich einige unangenehme Persönlichkeitsmuster hat? Es überrascht nicht, dass diese Rechnung
nicht aufgeht und Chan die Rolle nicht zufriedenstellend tragen kann. Die Actionkomödie bietet aber noch einige andere Charaktere des Mangas. Joey Wang
("A Chinese Ghost Story") bleibt am flachsten von ihnen. Aber der Film bekommt durch seine stark weiblich geprägte
Besetzung seinen ganz eigenen Charme. Eine der positiven Elemente.
Das Ursprungsmaterial kommt immer wieder zum Vorschein. Entweder in recht überzeugender Form wie dem Glücksspieler Gundam, gespielt von Leon Lai
("Infernal Affairs 3", "Moonlight in Tokyo"), oder aber in eher peinlichem
Gewand wie den etlichen Anime-Grimassen. Der Humor ist von sehr physischer Natur, sodass Slapstick als Beschreibung beinahe nicht mehr ausreicht. Über viele
Gags kann man nur den Kopf schütteln, aber an ein paar wenigen Stellen kann man sich sogar dabei ertappen, laut aufzulachen. Doch etwas für diese Art
animeartiger Situationskomik muss man schon übrig haben, um seinen Spaß haben zu können. Wie bereits gesagt, sind die meisten Szenen jedoch einfach nur
absurd und peinlich. Hier kommt Wong Jings Handschrift durch.
Ein Beispiel gefällig? Auf dem Schiff müssen wir uns ein ganzes Lied lang, das auf der Bühne performt wird, fremdschämen. Was zeichnet Wong genau aus? Eben
genau solche Momente, billiger Humor jenseits jeglicher Form des Anspruchs nahe am behandlungspflichtigen Blödsinn sowie ein uneinheitliches Tempo.
Und genau das sind grundlegend auch die Probleme von "City Hunter". Alle Jubeljahre stellt Wong neben den für ihn typischen Werke wie
"Love is a many stupid Thing" auch Filme wie "The Last Tycoon" auf die
Beine, die zeigen, dass der Regisseur wohl auch richtige Filme machen kann. "City Hunter" wäre in jedem Fall ein schrecklicher Film geworden, wenn es nicht
die Darsteller gäbe, die hier ihren Spaß haben und damit auch anstecken können.
Zudem muss gesagt werden, dass der Film in der zweiten Hälfte eindeutig besser wird, vor allem da die Action etwas mehr in den Vordergrund rückt. Außerdem ist nicht zu leugnen, dass man sich Elementen von "Stirb Langsam" bedient. In diesem Zusammenhang muss auch darauf hingewiesen werden, dass trotz all des Slapsticks auch reihenweise Menschen erschossen werden, was einmal mehr den uneinheitlichen Ton zwischen Unbeschwertheit und harter Hong Kong Action unterstreicht. Die Action kann sich sehen lassen, auch wenn sie etwas seichter ausfällt und oft von nicht zu übersehenen Seilen getragen wird, an denen die Protagonisten herumschwingen. "City Hunter" ist so lächerlich, dass man ihn eigentlich nicht empfehlen dürfte. Aber irgendwie kann er auf eine sehr fehlerhafte Art auch amüsant sein. Wegen dieses Umstands und der "Street Fighter" Parodie gibt es daher noch einen kleinen Bonuspunkt.