AsianMovieWeb logo
Officer Black Belt - Filmposter
Original Title:
Mu-do-sil-mu-gwan

South Korea 2024

Genre:
Action, Comedy, Thriller

Director:
Jason Kim Joo-hwan

Cast:
Kim Woo-Bin
Kim Sung-kyun
Lee Hyun-geol
Lee Joong-ok
Kang Seung-ho
Yoon Dae-yul
Lee Hae-young
Kim Yo-han
Kang Hyoung-suk
Cha Wang-hyeon


Search AsianMovieWeb


Officer Black Belt

Officer Black Belt - Film Screenshot 1

Story: Lee Jeong-do (Kim Woo-bin) macht alles, was ihm Spaß macht. Das beinhaltet vor allem Taekwondo, Judo und Kendo. Er liebt es zu gewinnen, und so hat er auch in allen drei Kampfkünsten einen schwarzen Gürtel. Daneben liebt er auch eSports und spielt mit seinen Freunden immer wieder im Team, wenn sein Vater ihn nicht gerade braucht, um eine Lieferung seines Imbissladens auszuliefern. Bei einer seiner Lieferungen sieht er, wie ein Bewährungshelfer von einem Sträfling mit Fußfessel angegriffen wird. Jeong-do hilft ihm und bekommt anschließend eine Auszeichnung für seine heldenhafte Tat. Da der Bewährungshelfer verletzt wurde, braucht Kim Seon-min (Kim Sung-kyun) jemand Neuen, bis dieser wieder gesund ist. Er bittet Jeong-do um Hilfe und dieser willigt nach einigem Überlegen ein, den Job einmal auszuprobieren. Eigentlich besteht sein Arbeitsalltag nur darin, Sträflinge anzurufen, wenn der Akku der Fußfessel zu niedrig ist, aber manchmal werden die Anrufe ignoriert oder einer der Sträflinge verstößt gegen die nächtliche Ausgangssperre. Dann muss Jeong-do mit seinem Partner Seon-min ausrücken, um notfalls mit Gewalt wieder Vernunft in die Köpfe der Sträflinge zu hämmern. Ein ganz besonders schlimmer Fall dreht sich um einen Mann, der bald aus dem Gefängnis entlassen wird und etliche Kinder vergewaltigt hat. Die meisten jener Verbrecher werden wieder rückfällig und so haben die Bewährungshelfer ein besonders wachsames Auge auf ihn, was sich als gute Entscheidung herausstellen soll ...

Filmroll Officer Black Belt - Film Screenshot 2 Officer Black Belt - Film Screenshot 3 Filmroll
Officer Black Belt - Film Screenshot 4

Review: Gleich vorweg muss erwähnt werden, das "Officer Black Belt" an sich kein schlechter Film ist, aber einige recht unverständliche Wege beschreitet, die den Film zu einer kleinen Enttäuschung machen. Da wäre vor allem das Marketing zu nennen, das den Film als eine Action-Komödie anpreist; einige Minuten im Film glaubt man schließlich tatsächlich, eine Buddy-Komödie zu bekommen. Doch die anfängliche Erwähnung von Straftätern, die Kinder vergewaltigt haben, erweist sich letzten Endes als Fokus der Geschichte. Diese Thematik steht im krassen Gegensatz zu einer unbeschwerten Handlung und so geht der Humor im weiteren Verlauf auch immer mehr verloren. Daneben glaubt man auch, dass es einige schöne Kampfszenen geben müsste, aber auch wenn man in dieser Hinsicht an sich nicht viel bemängeln kann, sind die Kämpfe ebenso alles andere als leicht verdaulich. Sie erzeugen oft eine Atmosphäre, in der es ums blanke Überleben geht. Verständlicherweise ist es damit schwierig, klar herauszustellen, wer eigentlich das Zielpublikum dieses Streifens ist. Zwar ist Korea bekannt dafür, die Grenzen zwischen den Genres verschwimmen zu lassen - und ich bin normalerweise absolut dafür -, doch diesmal hat man sich etwas verfahren.

Officer Black Belt - Film Screenshot 5

Zunächst einmal ist es aber schön, mit einer guten Prise Humor eine so naheliegende Mischung wie einen schwarzgurttragenden Jugendlichen im Mittelpunkt zu sehen, der sich durch böse Typen prügelt. Wenn es nur eben so einfach wäre. Denn der Film verzichtet darauf, allzu viel in diese Richtung zu gehen. Auseinandersetzungen sind beendet, bevor man überhaupt "Roundhouse Kick" sagen kann. Immerhin wird aber deutlich, dass Jeong-do so gut wie unbesiegbar ist. Und in einer ziemlich netten Szene bekommt der Junge auch gezeigt, dass nicht alle Probleme durch körperliche Gewalt zu lösen sind, da die Motive der Menschen für ihr Handeln doch etwas zu komplex dafür sind. An dieser Stelle übernimmt dann Seon-min, gespielt von Kim Sung-kyun ("Sinkhole"). Es wäre schön gewesen, wenn die Charaktere auch ordentlich genug ausgearbeitet worden wären, dass die angedeutete Buddy-Atmosphäre richtig zum Tragen gekommen wäre. Während des ersten gemeinsamen Essens des Vorgesetzten mit Jeong-do und seinen Freunden deutet sich nämlich an, dass durchaus die Chemie da gewesen wäre. Das gleiche Problem sehen wir auch bei Jeong-dos Vater, der nicht völlig flach geschrieben ist, aber einfach nicht genug Szenen bekommt, die ihn ernsthaft interessant machen.

Officer Black Belt - Film Screenshot 6

Auch Jeong-dos Freunde sind davon nicht ausgenommen. Sie tauchen anfangs auf, geraten dann völlig in Vergessenheit, um gegen Ende nochmal eine tragende Rolle zu spielen. Das ist aber nicht das einzige Beispiel, das dem Film etwas Episodenhaftes verleiht. Es dauert nämlich fast bis zur zweiten Hälfte, dass wir endlich den eigentlichen Aufhänger der Geschichte präsentiert bekommen: einen besonders widerwärtigen Kinderschänder. Bis dahin ist die Actionkomödie orientierungslos und alles fühlt sich wie eine in die Länge gezogene Einleitung an. Irritierend ist, dass die zweite Hälfte fast für sich alleine stehen könnte, augenscheinlich ziemlich viel passiert und man trotzdem den Eindruck hat, der Film sei etwas zu lang. Bei genauerer Betrachtung wäre "Officer Black Belt" als sechsteilige Serie vermutlich besser gewesen, zumal die Charaktere dann etwas lebendiger geworden wären. Auch das Drama, das sich um einen der "Kollegen" dreht, hätte so viel besser funktioniert. So fragt man sich nur, warum einem dessen Schicksal nahegehen sollte - nachdem man kurz nachdenken musste, wer das eigentlich nochmal war ...

Officer Black Belt - Film Screenshot 7

Als Serie hätte der Film aber einige spannende Cliffhanger gebraucht. Spannend ist der Film nämlich nur in jenen Momenten, in denen er düsterer wird und die Beamten um ihr Leben kämpfen - ein (blutiger) Hinterhalt bleibt da besonders in Erinnerung. Kim Woo-bin ("Alienoid") gelingt es aber, den Film zusammenzuhalten. Er hat das nötige Charisma und man kann ihm trotz seiner 35 Jahre sogar abnehmen, dass er Anfang Zwanzig ist. Darüber hinaus punktet er in den Actionszenen. Von genau diesen hatte ich mir aber etwas mehr versprochen. Regisseur Jason Kim ist nämlich auch für die Serie "Bloodhounds" verantwortlich und konnte dort ein paar sehr harte Actionszenen mit toller Choreographie einarbeiten. Diesmal spürt man zwar in den späteren Kämpfen nach wie vor das Dringliche und Lebensbedrohliche, aber es fehlen der letzte Funke und ein paar sauber durchchoreografierte Szenen. Dafür stimmt aber das Level an Gewalt. Niemals zu brutal, aber stets so, dass man jeden Schlag spürt und sogar manchmal zusammenzucken muss, wenn es einen Baseballschläger über den Kopf gibt. Denn obwohl es sich hier angeblich um eine Actionkomödie handelt, kann sowas in dieser Welt durchaus tödlich enden.

Filmroll Officer Black Belt - Film Screenshot 8 Officer Black Belt - Film Screenshot 9 Filmroll

Officer Black Belt - Film Screenshot 10

Das offensichtliche Problem an der Geschichte ist allerdings der Kinderschänder als Bösewicht. An sich keine schlechte Idee, da wir dank diesem emotional sehr involviert sind, den Helden im Finale richtig dabei anzufeuern, den Bösewicht mit Schlägen und Tritten einzudecken. Doch das Thema führt auch zu ein paar verstörenden Szenen. Die Thematik scheint schlicht unpassend für die gezeichnete Welt. In einer Nachrichtensendung, die im Hintergrund läuft, wird nebenbei kritisiert, dass in Korea Sexualstraftäter weitaus früher wieder auf freien Fuß kommen als in anderen Ländern. Wenn Jason Kim dieses Thema am Herzen liegt, hätte er aber einen düsteren Streifen wie seine bereits genannte Serie daraus machen können. Stattdessen versucht er etwas von seiner erfolgreichen Komödie "Midnight Runners" in den Mix zu geben - und fährt damit einfach nicht gut. Es fühlt sich einfach so an, als hätten wir hier zwei verschiedene, an sich nicht schlechte Filme, die sich wie Öl und Wasser verhalten. Das Ende bestätigt noch einmal mehr dieses Problem. Man fragt sich, ob diese Netflix-Produktion wieder einmal Opfer der Politik des Streamingdiensts geworden ist, so viele Zuschauer wie möglich anzusprechen und damit letztlich den Großteil zu vergraulen ...

(Autor: Manfred Selzer)
rating
Film kaufen:

Officer Black Belt - Yesasia Yesasia Logo