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Sinkhole - Filmposter
Original Title:
Sing-keu-hol

South Korea 2021

Genre:
Comedy, Action, Drama

Director:
Kim Ji-hoon

Cast:
Kim Sung-kyun
Cha Seung-won
Lee Kwang-soo
Kim Hye-jun
Nam Da-reum


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Sinkhole

Sinkhole - Film Screenshot 1

Story: Park Dong-won (Kim Sung-kyun) hat es endlich geschafft, ein Haus zu kaufen. Mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn hat er sich das kleine Familienglück aufgebaut, nach dem er sich immer gesehnt hatte. Wenn da nur nicht sein Nachbar Man-soo (Cha Seung-won) wäre, der ihm überall über den Weg läuft und ihm aus unerfindlichem Grund stets einen Schreck einjagt. Plötzlich bemerkt Dong-won dank seines Sohnes, dass etwas mit dem Haus nicht zu stimmen scheint. Der Boden ist uneben und er befürchtet, dass sich das Haus neigt. Dann macht die Wasserversorgung auch noch Probleme. Man-soo versucht sich darum zu kümmern, während Dong-won ein paar Arbeitskollegen zur Hauseinweihung einlädt. Zwei von ihnen, Seung-hyeon (Lee Kwang-soo) und Eun-joo (Kim Hye-jun), sind so betrunken, dass sie über Nacht bleiben. Am nächsten Tag kommt es dann zum Unglück. Das Haus wird von einer Sinkhöhle verschluckt. Das ganze Gebäude befindet sich 500 Meter in der Tiefe und die Überlebenden finden sich zusammen, um sich einen Plan zu überlegen. Dong-won denkt derweil, dass seine Frau mit ihrem Sohn zum Einkaufen gegangen war und damit in Sicherheit ist, allerdings ist der Sohn nochmal ins Gebäude gegangen... Die Rettungskräfte können überdies kaum etwas tun, weil der Boden durch den ständigen Regen jederzeit nachgeben kann, sodass auch das Nebengebäude verschluckt werden könnte. Dong-won und sein Nachbar Man-soo versuchen mit den restlichen Überlebenden einen Ausweg zu finden, doch die Chancen stehen schlecht für sie.

Filmroll Sinkhole - Film Screenshot 2 Sinkhole - Film Screenshot 3 Filmroll
Sinkhole - Film Screenshot 4

Kritik: Das Desaster-Genre ist für Korea sicherlich kein Neuland. Filme wie "Pandora" oder "Tunnel" konnten durchaus überzeugen. Regisseur Kim Ji-hoon hat nun neun Jahre nach seinem eigenen Desaster-Film "The Tower" erneut seine Aufmerksamkeit dem Genre gewidmet. An sich müsste man sich fragen, ob man abseits des Unterhaltungswerts einen weiteren Film in dem Genre wirklich braucht, aber "Sinkhole" hat zwei interessante Eigenheiten, die faszinieren können. Zum einen ist der Streifen um einiges humoristischer angelegt, als man das erwarten würde. Man muss den Film genau genommen sogar als Komödie betrachten. Zum anderen nutzt der Regisseur seine Geschichte auch, Kritik an dem Wohnungsmarkt in Korea zu üben. Fast niemand kann sich mehr in Seoul eine Wohnung leisten und neue Wohngebäude werden daher mittlerweile auch dort gebaut, wo es unter Umständen vielleicht gar nicht mehr so sicher ist. Dazu kommt noch, dass man Mängel am Gebäude oder Probleme in der Nachbarschaft lieber totschweigt, da sonst der Preis der eigenen Immobilie fallen würde.

Sinkhole - Film Screenshot 5

Was dann in "Sinkhole" tatsächlich fällt, ist aber ein ganzes Gebäude. Das Haus viele Meter ein Loch in der Erde hinunterstürzen zu sehen, ist so abstrus, dass man sich darüber auch amüsieren muss. Gut also, dass das durchaus auch die Intention des Regisseurs ist. Es ist leider keine Seltenheit, dass sich Filme mit einer solchen Prämisse nur allzu ernst nehmen. Der Ton dieses Desaster-Films bleibt aber die meiste Zeit unbeschwert und die Charaktere können durch ihre Macken auch stets unterhaltsam sein. Und wenn man darüber nachdenkt, ist es eigentlich eine Schande, dass es nicht schon mehr Filme dieser Art gibt, die einfach ein wenig Humor in die Geschichte einarbeiten. Natürlich bleibt am Ende dennoch ein Kampf ums Überleben und ein paar tragische Momente gibt es auch. Genau genommen stellt das dann auch eine der Schwächen des Films dar, denn so ganz mag das eben doch nicht zusammenpassen. Im Großen und Ganzen schafft es Regisseur Kim aber ziemlich gut, zwischen Überlebenskampf und Humor zu balancieren.

Sinkhole - Film Screenshot 6

Das CGI ist leider nicht immer überzeugend, aber da eben immer auch ein wenig Humor dabei ist, könnte man die eine oder andere Szene auch mit einem Augenzwinkern sehen und da verzeiht man dann so einiges. Gelungen sind dagegen die Sets. Das durcheinandergeworfene Mobiliar und die diversen halb auseinandergefallenen Wohnungen lassen das Gebäude manchmal wie einen labyrinthartigen Schweizer Käse wirken. Das macht das Set zu einem kleinen Abenteuerspielplatz, auf dem auch mal Unerwartetes möglich ist, wie ein Taxi, das ins Wohnzimmer fällt. Zuweilen ist der Regisseur auch ziemlich kreativ und damit, sowie mit dem recht unbeschwerten Ton, kann der Film oft an den großartigen "Exit" erinnern. Das Tempo mag hier zwar nicht ganz so hoch sein, aber es passiert dennoch immer wieder etwas und die Situationen bleiben spannend, auch wenn wir niemals ernsthaft glauben, dass einer der Protagonisten sterben könnte.

Sinkhole - Film Screenshot 7

Dennoch wird der Film zum Ende hin etwas ernster und wir werden auch mit ein wenig Drama und Tod konfrontiert. Dass niemand stirbt, wenn ein ganzes Gebäude einen halben Kilometer in einen Abgrund fällt, wäre wohl wenig glaubwürdig, aber "Sinkhole" will auch gar nicht glaubwürdig sein, daher hätte es dem Film nicht geschadet, auf jene etwas tragischeren Momente zu verzichten und sich komplett dem Humor zuzuwenden. Die bunten, wenn auch nicht großartig geschriebenen, Charaktere bieten genügend Momente der Unterhaltung. Kim Sung-kyun ("Golden Slumber") ist der eigentliche Protagonist, ein Familienvater mit ein paar schrulligen Kanten, doch Kim könnte leicht von Lee Kwang-soo ("Inseparable Bros") an die Wand gespielt werden, wenn dessen Charakter nicht oft in den Hintergrund gerückt würde. Cha Seung-won hätte eigentlich das gleiche Schicksal ereilen können, aber seine Bildschirmpräsenz und sein Comedy-Timing, ohne jemals wie eine Karikatur zu wirken, lassen ihn zum heimlichen Star des Films werden. Das ist besonders überraschend, weil er den meisten wohl für seine Gangsterrollen wie z.B. in "Night in Paradise" bekannt sein dürfte.

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Sinkhole - Film Screenshot 10

"Sinkhole" ist kein großartiger Film im klassischen Sinne, da er einige grobe Ecken und Kanten besitzt. Aber gerade das macht ihn irgendwie so zugänglich. Die Mischung aus Desaster-Film und Komödie geht erstaunlich gut auf und man fühlt sich die meiste Zeit einfach gut unterhalten. Die Charaktere wachsen einem irgendwie ans Herz, auch wenn sie besser hätten geschrieben werden können. Man merkt letztlich aber einfach, dass die Darsteller viel Spaß beim Dreh hatten. Dadurch entwickelt der Film eine eigene Dynamik und einen besonderen Charme. Daneben auch noch ein wenig Gesellschaftskritik zu verbauen, war auch keine schlechte Idee von Regisseur Kim Ji-hoon. Außerdem lässt die etwas ungewöhnliche Naturkatastrophe Raum für einige innovative Actionszenen und Sets. Allem in allem ist "Sinkhole" aus diesen Gründen um einiges unterhaltsamer, als man das auf den ersten Blick erwarten würde.

(Autor: Manfred Selzer)
rating
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