Story: Hsu Yin-Fong (Jackie Chan) hat es nicht leicht. Egal, wo er hingeht, wird er von Kämpfern verschiedener Clans angegriffen, da er ein
berühmtes Kung Fu Buch besitzen soll. In diesem wurden von acht Shaolin-Meistern alle Shaolin-Stilen zu einem einzigen fusioniert. Wer das Buch besitzt,
verfügt daher über außergewöhnliche Macht. Da die Priester kurz nach Verfassen des Buchs verschwunden sind, ist das Buch umso geheimnisvoller und wertvoller.
So wollen der Tiger- sowie der Black-Dragon-Clan das Buch mit Gewalt in ihren Besitz bringen, aber Hsus Kampfkunstfertigkeiten sind hervorragend und so
kann er sich gegen seine Widersacher verteidigen. Auch freundlicheren Parteien wie dem Bettler-Clan oder der Tochter (Nora Miao) eines der Shaolin-Priester,
die herausfinden will, was mit ihrem Vater geschehen ist, überlässt Hsu das Buch nicht. Es scheint jedoch, als würde Hsu absichtlich die Aufmerksamkeit der
Clans auf sich lenken. Seine Ziele sind unklar, aber die Clans werden immer unnachgiebiger im Verfolgen ihrer Ziele und irgendwann mag Hsu der Übermacht
an Widersachern nicht mehr gewachsen sein.
Kritik: Warum sich nicht ab und zu den Filmen aus Jackie Chans Anfängen widmen, als er noch jung und voller Energie war? In dem gleichen Jahr,
in dem "Drunken Master" herauskam, gab es bereits mit "Snake and Crane Arts of Shaolin" einen ansehnlichen Kung Fu Streifen mit Chan in der Hauptrolle. Hier
ist jedoch weniger Spaß und Unsinn angesagt als vielmehr harte Kung Fu Action. Das ist tatsächlich ziemlich ungewöhnlich. Nicht nur muss Chan hier noch auf
seine Blödeleien verzichten, sein Charakter ist auch zum Teil recht unnachgiebig. Ja, er nimmt sogar das eine oder andere Leben, auch wenn er im Großen und
Ganzen doch recht rücksichtsvoll scheint. Daneben bietet der Film aber natürlich vor allem viel Kung Fu und eine Geschichte, die leichte Detektiv-Amtosphäre
hat. Allzu viel sollte man aber natürlich von dem Plot nicht erwarten.
Der Kung Fu Streifen steckt voller Eigenheiten. Da wäre zum einen Jackie Chan, der durchgängig um die Augen geschminkt ist und damit heute gut als Emo durchgehen
könnte. Daneben ist seine Einstellung zu Frauen nicht gerade sehr schmeichelhaft, da er nicht viel von ihnen hält. Dennoch bleibt er in den Kämpfen gegen diese
immer doch recht freundlich. Nora Miao ("Run Papa Run") gehört dabei zu den wenigen Frauen, die in den Kampfszenen tatsächlich
eine gute Figur abliefern können. Ansonsten ist da noch Gam Ching-Lan, die überzeugen kann. Gerade eine Szene, in der unser Held gegen zwei leicht bekleidete
Frauen kämpfen muss, sind aber qualitativ sehr schwach im Vergleich zum Rest. Auch ein paar andere Personen können nicht wirklich auf A-Level arbeiten. Aber
das bleibt glücklicherweise doch eher die Ausnahme.
Bereits zu Anfang bekommen wir eine Kampfkunst-Demonstration, die es in sich hat. Das Finale kann auf dem gleichen Niveau arbeiten. Chan durfte bereits mit
an der Choreografie arbeiten und das sieht man seinen Bewegungen durchaus an. Es gibt viel Akrobatik und sofern möglich wird auch die Umgebung mit einbezogen.
Nur den Humor gibt es noch nicht. Besonders auffallend ist aber, dass es einige Schlägereien gibt, in denen gleich mehrere Parteien involviert sind.
Alles in allem besteht der Film zu mehr als 60 Prozent aus Kämpfen, das heißt man sollte auf jeden Fall ein Martial Arts Fan sein, um sich an "Snake and
Crane Arts of Shaolin" erfreuen zu können. Obwohl es zugegeben eine Geschichte gibt, die mit den vielen Parteien, die uns vorgestellt werden, etwas größer
daherkommt, als man das von solchen Streifen gewohnt sein mag.
Der Rätselfaktor der Geschichte ist ein angenehmer positiver Pluspunkt. Die Geschichte ist zwar sicherlich nicht erwähnenswert, das Rätselraten, wer nun auf
wessen Seite steht und warum, ist aber ganz spannend. Die illustren Gestalten sind ebenfalls ein Pluspunkt des Films, auch wenn diese niemals über
Karikaturen hinauswachsen. Auf technischer Ebene sieht der Film zwar bereits besser aus als Chans Anfangswerke, aber keineswegs so poliert und aufwendig
produziert, wie die Werke mit denen er schließlich auch international seinen großen Durchbruch gefeiert hat. Dennoch gibt es ein paar schöne Schauplätze und
Kostüme. Die Dialoge dagegen hätten durchaus mehr Feinschliff vertragen, obwohl das nun wirklich nichts ist, was man in einem Martial Arts Streifen erwarten
würde. Also sei es verziehen.
Am Ende bleibt nur zu sagen, dass die Kämpfe der große Verkaufspunkt des Films sind: Was sonst? Trotzdem fehlt es diesen manchmal etwas an Tempo und gerade im Mittelteil hätten ruhig ein paar Auseinandersetzungen herausgeschnitten werden können. Tatsächlich gibt es den Film auch in diversen geschnittenen Fassungen und vielleicht ist das diesmal sogar gar keine so schlechte Idee, denn eine kürzere Laufzeit hätte dem Film sicherlich nicht geschadet. Annehmbare bis wirklich sehr gute Kampfszenen (am Anfang und Ende), machen den Film daher klar für Martial Arts Fans empfehlenswert. Trotz einer Geschichte über Durchschnitt dürfte sonst aber kein anderes Publikum Gefallen an dem Film finden. Dass der Streifen ziemlich unbekannt ist, hat somit seine Gründe und selbst Fans sollten sich vielleicht erst einmal ebenfalls kaum bekannte, aber bessere Chan-Streifen wie den ein Jahr später erschienenen "Fearless Hyena" ansehen.