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Sunny - Filmposter
Original Title:
Sseo-ni

South Korea 2011

Genre:
Comedy, Drama

Director:
Kang Hyeong-cheol

Cast:
Yoo Ho-jeong
Jin Hee-kyung
Hong Jin-hee
Lee Yeon-kyeong
Sim Eun-kyeong
Kang So-ra
Kim Min-yeong
Park Jin-joo
Nam Bo-ra
Kim Bo-mi
Min Hyo-rin
Kim Si-hoo
Cheon Woo-hee
Kim Yeong-ok
Jeong Won-joong
Kim Ye-won
Kim Hye-ok
Park Yeong-seo


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Sunny

Story: Na-mi (Yoo Ho-jeong) ist eine Hausfrau, die ihr Leben völlig auf ihren Mann und ihre Tochter ausgerichtet hat. Eines Tages trifft sie durch Zufall jedoch ihre alte Schulfreundin Choon-hwa (Jin Hee-kyung) im Krankenhaus. Diese ist im fortgeschrittenen Krebsstadium und hat maximal noch ein paar Monate zu leben. Na-mi erinnert sich wieder an ihre Schulzeit und ihre alte Clique "Sunny". Als junges Mädchen kommt Na-mi (Sim Eun-kyeong) an eine neue Schule und wird dort sogleich von Choon-hwa (Kang So-ra), der Anführerin einer Mädchenclique, aufgenommen. Mit ihnen bestreitet sie allerlei Abenteuer, legt sich mit einer anderen Mädchengang an und findet ihre erste Liebe. In der Gegenwart wünscht sich Choon-hwa nun, ein letztes Mal ihre alten Freunde zu sehen. 25 Jahre sind seit der gemeinsamen Schulzeit vergangen und so versucht Na-mi mit Hilfe eines Privatdetektiven die alte Clique wieder zusammenzubringen. Doch das erweist sich als alles andere als leicht. Während in der Vergangenheit schon ein paar Probleme die Mädchen beschäftigt haben, haben sie in den letzten Jahren den einen oder anderen Schicksalsschlag erleiden müssen.

Kritik: "Sunny" war ein riesiger Erfolg an den koreanischen Kinokassen. Sieht man sich jedoch die Plotzusammenfassung an, könnte man meinen, dass der Film hauptsächlich Hausfrauen Ende dreißig ansprechen soll, die sich ein wenig Nostalgie gönnen wollen. Woher kommt also der Erfolg des Films? Was sorgt dafür, dass es sich hier eben nicht einfach um einen unbedeutenden Streifen für einen Mädelsabend handelt, sondern dass der Film durchaus auch ein männliches Publikum ansprechen kann? Die Antwort ist, dass "Sunny" hervorragend ausgearbeitete und farbenprächtige Charaktere bietet, während er eine Geschichte präsentiert, die von Träumen in der Jugend und der harschen Realität des wirklichen Lebens berichtet. Demnach wechseln sich auf gekonnte Weise auch Komödie und Drama in dem Film ab. Ein Mischung, die sonst selten gut aufgeht.

Sunny - Film Screenshot 11

Dennoch wäre ich dem Film wohl weitaus skeptischer gegenübergetreten, oder hätte ihn gar vermieden, wäre er nicht vom gleichen Regisseur, der uns auch "Speedy Scandal" beschert hat. Und tatsächlich kann Regisseur Kang Hyeong-cheol auch diesmal wieder einige sehr schöne humoristische Momente verbauen, die vor allem durch angenehme Abgedrehtheit zu überzeugen wissen. Im Vergleich zu seinem vorigen Werk, geht es in "Sunny" zumeist jedoch etwas ernster, wenn auch mindestens genauso unterhaltsam zu. Die Protagonistin der Geschichte ist eine devote Ehefrau und Mutter, die vergessen hat, dass sie ihr Leben nicht nur für andere leben sollte. Ihre Erinnerungen an ihre Schulzeit geben der anfangs farblosen Na-mi immer mehr Ecken und Kanten, sodass sie letztendlich richtig aufblüht. Tatsächlich ist "Sunny" aber eher ein Ensemle-Stück.

Sunny - Film Screenshot 12

Die Vielzahl der Charaktere im Film ist beeindruckend. Sieben Frauen stehen im Vordergrund und da sich diese charakterlich manchmal auch etwas mehr von ihren jugendlichen Alter Egos unterscheiden, sind es fast schon vierzehn verschiedene Charaktere. Sicherlich liegt der Fokus ein wenig mehr auf einer Handvoll von ihnen, dennoch ist es beeindruckend, wie viel Mühe sich Drehbuchschreiber/Regisseur Kang bei der Ausgestaltung der Mädchen/Frauen gemacht hat. Die für diese Kritik herangezogene um 15 Minuten längere Director's Cut Version hätte aber dennoch ein paar Kürzungen gegen Ende des Mittelteils vertragen können, denn mit 135 Minuten kommt einem der Film an ein paar wenigen Stellen doch etwas zu lang vor. Das liegt daran, dass der Regisseur augenscheinlich für einen kurzen Moment aus den Augen verliert, wohin er mit seinem Comedy-Drama will.

Allerdings ist das bei dem durchgehend hohen Tempo und den unterhaltsamen Dialogen leicht zu verschmerzen. Der Film wird dabei parallel auf zwei Zeitebenen erzählt, zwischen denen 25 Jahre liegen. Erstaunlich ist hierbei, dass sich die Rückblenden so gut in den Film einfügen, dass sie kaum als solche zu erkennen sind. Dennoch wird auch auf humoristische Weise auf die turbulenten Zeiten Ende der 80er eingegangen. In einer Szene gerät die Clique Sunny mit einer verfeindeten Mädchengang in ein Handgemenge, während um sie herum Demonstranten auf die Polizei treffen und es zu einer epischen Straßenschlacht kommt, die einige gelungene Slapstick-Momente beinhaltet. Wie gut ausgestaltet die Mädchen tatsächlich sind, zeigt sich aber gerade als Na-mi neu in die Gruppe kommt. Der Zuschauer wird förmlich mit den farbenfrohen Charakterzügen der Mädchen bombardiert, sodass man erst einmal eine Weile beschäftigt ist, jedes Mädchen genauer zu betrachten.

Sunny - Film Screenshot 13

Lobenswert ist außerdem, dass das Drama des Films auf angenehm ungezwungene Art und Weise eingebracht ist. Wir wissen von Anfang an, dass Choon-hwa sterben wird, aber daraus wird kein Tränenfest gemacht, was "Sunny" jedoch umso bewegender macht. Eine gewisse bittersüße Note und eine stete Bejahung des Lebens durchzieht den Film. Aufgelockert wird das Drama durch viel Musik, das Teenie-Rumgehüpfe lässt sich verschmerzen, und Sim Eun-kyeong ("Hansel and Gretel") leistet Hervorragendes als Jungdarstellerin, genauso wie der Rest der Besetzung. Technisch besticht der Film durch ausgefallene Beleuchtung, die viel Sonnenlicht beinhaltet und dadurch eine gemütlich-wohlige und bunte Atmosphäre erzeugt, und einen wunderbaren Schnitt, der Vergangenheit und Gegenwart ineinanderfließen lässt. "Sunny" ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die leider an ein paar Stellen vom Kurs abweicht, bzw. zu überladen ist, aber Regisseur Kang gelingt es, einer Geschichte Gewicht und Bedeutung zu geben, die auch einfach an ein weibliches Publikum zu Unterhaltungszwecken adressiert hätte sein können. Eine tolle Leistung.

(Autor: Manfred Selzer)
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