Story: Park Woong-cheol (Ma Dong-seok) muss für 28 Jahre im Gefängnis sitzen, nachdem er für einen Freund die Schuld auf sich genommen hat. Er ist ein hoch angesehener und gefürchteter Gangster und hat daher im Gefängnis seine Ruhe. Zumindest bis der heißblütige neue Insasse Ko Yoo-sung (Jang Ki-yong) - ein ehemaliger Polizist - auf den Plan tritt. Aber auch diesen hat er bald in seine Schranken verwiesen. Bei einem Häftlingstransport, von dem auch Yoo-sung und die Schwindlerin Kwak No-soon (Kim Ah-joong) ein Teil sind, werden dann plötzlich mehrere Polizisten getötet und ein ehemaliger Gangsterboss befreit, der gegen die eigentlichen Hintermänner seiner Organisation aussagen wollte. Oh Goo-tak (Kim Sang-joong), der ehemalige Chef einer ungewöhnlichen Spezialeinheit, wird wieder von der Polizei eingestellt und soll den Gangsterboss und die anderen geflohenen Häftlinge wieder einfangen. Oh stellt dafür ein Team aus Häftlingen zusammen, da die Einheit das Recht etwas mehr beugen darf als die Polizei. Gangster Woong-cheol und der ehemalige Polizist Yoo-sung werden Teil des Team und bekommen Haftminderung versprochen, sollten sie erfolgreich sein. Zusammen fassen sie schon bald die Schwindlerin No-soon, die sich anbietet, Teil des Teams zu werden, und tatsächlich nützliche Informationen hat, dank denen das Team den entflohenen Häftlingen immer näherkommt. Allerdings hat Woong-ceol noch eine besondere Rechnung mit derm Gangsterboss offen. Und es zeigt sich, dass die Männer, die den Gangsterboss befreit haben, weitaus mächtiger als angenommen sind...
Kritik: Gleich zu Beginn des Films wird einen der Hinweis im Titel "The Movie" darauf hinweisen, dass es sich hier um die Weiterführung einer TV-Serie handelt. Auch einige der Hintergründe lassen darauf schließen, dass mehr hinter der Welt steckt, die wir hier zu sehen bekommen. Tatsächlich schließt der Film an die Serie "Bad Guys" an, ebenfalls mit Ma Dong-Seok und Kim Sang-joong in den Hauptrollen. Doch keine Sorge, es ist absolut nicht nötig, die Serie gesehen zu haben, um zu verstehen, was vor sich geht. Der Aufhänger ist natürlich faszinierend, denn eine Gruppe aus Bösewichten gegen andere Bösewichte antreten zu lassen, hat seinen Reiz und verspricht Grauzeichnungen bei den Charakteren. In Wirklichkeit entpuppen sich die Protagonisten aber als ziemlich gut und charismatisch mit einer lediglich schlechten Berufswahl. Das ist nicht das einzige, was an dem Film enttäuscht, aber "The Bad Guys" punktet ganz klar mit toller Action und einem großartigen Tempo.
Der Start des Films ist aber etwas holprig. Die Einleitung lässt durchaus vermuten, dass das Originalmaterial eine TV-Serie ist. Ein wenig später gibt es sogar eine Vorstellung der Truppe im Stile eines "Sin City" und man fragt sich, aus welchem Grund man das als nötig erachtet hat. Doch bereits die erste Actionsequenz lässt solche Ungeschicklichkeiten vergessen. Die Befreiung des Gangsterboss ist recht spektakulär und das Tempo stimmt zu jeder Zeit. Man bekommt auch schnell ein Bild davon, welche Partei welchen moralischen Kompass hat und für wen man dementsprechend mitfiebern sollte. Natürlich baut der Film auch darauf auf, dass sich die Einheit aus Verbrechensbekämpfern gegenseitig nur wenig Liebe entgegenbringen kann, und auch an Vertrauen ist nur bis zu einem gewissen Grad zu denken. Mehr Spannung bringt das aber nicht in den Thriller, da ziemlich offensichtlich ist, dass die Truppe zusammenhält, wenn es hart auf hart kommt.
Überraschungen gibt es auch bei der Geschichte nicht. Höchstens in einem Punkt, der eigentlich eher negativ auffällt. So sind die Hintermänner des Gangsterboss die Yakuza, die Korea durch Geld übernehmen wollen. Das reißt alte Wunden des Kolonialismus auf und lässt den Film fast schon etwas zu nationalistisch werden. Für einen Actionthriller, der auch viel Humor bietet, ist das genaugenommen unpassend. Denn den Raum, das Thema etwas tiefgründiger zu beleuchten, hat sich Regisseur Son Yong-ho ("The Deal") nicht genommen. Stattdessen bleibt es bei etwas oberflächlicher Gesellschaftskritik im Sinne eines "Geld regiert die Welt, aber vor allem Korea". Zumindest hat man so neben den durchweg bösen Japanern auch ein paar Bösewichte unter den Koreanern, denen nichts wichtiger als Geld ist. Obligatorische Verräter in den eigenen Reihen werden auch irgendwann entlarvt, ohne dass es hier irgendwelche Überraschungen geben würde. Aber das Drehbuch soll auch nicht das Zugpferd von "The Bad Guys" sein.
Den großen Spaß bringt die Action ins Geschehen. Dabei sind die Kämpfe nicht einmal sonderlich großartig choreographiert. Ma Dong-seok ("The Gangster, the Cop, the Devil") schlägt sich mit seiner harten Rechten durch ganze Gegnerscharen. Hier und da gibt es dann vielleicht einen Wrestling-Move. Der Running Gag ist aber, dass Woong-cheols Stärke schon übermenschliche Ausmaße annimmt. Er rennt durch Stahltüren oder hebelt diese aus und kann in einer sehr befriedigenden Szene einem Killer das Rückgrat in einem Bear Hug brechen. "The Bad Guys" hat ein paar ungeschickt umgesetzte Momente, darunter fallen auch dreist geklaute Kopien beim Soundtrack von Künstlern wie "Rage Against the Machine" oder "Linkin Park". Aber der Humor ist die meiste Zeit auf eine entwaffnende Weise unbeholfen und angenehm unterhaltend. Wahrscheinlich weil hier ganz klar zu sehen ist, dass alle Involvierten nicht alles ernst nehmen und man selbst auch einfach ein bisschen Spaß haben wollte.
Die Charaktere sind eigentlich Archetypen, wie man sie so schon etliche Male gesehen hat. Kim Ah-joong ("The King") versucht mit ihrem Sex-Appeal die Männer um den Finger zu wickeln, darf aber später beweisen, dass sie sich auch in einem Handgemenge behaupten kann und kann daher eine starke Nebenrolle verkörpern. Der Rest der Besetzung geht daneben die meiste Zeit unter. Schön ist aber, dass man den Film nicht komplett um Ma Dong-Seok geschrieben hat, dessen Starpotential mittlerweile durch die Decke zu schießen scheint. "The Bad Guys" hat seine Macken, ist zuweilen herrlich unrealistisch (in dem Showdown müssen die Helden gegen ein ganzes Lagerhaus voller Bösewichte kämpfen), und trifft oft genug nicht ins Schwarze. Doch das stets hohe Tempo, die gute Action und die überraschend erfolgreiche Mischung aus düster-blutigem Thriller und leichtherzigem Humor erlauben es, dass man den Film als gute Abendunterhaltung empfehlen kann.