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The Raid 2: Berandal - Filmposter
Original Title:
The Raid 2: Berandal

Indonesia 2014

Genre:
Action, Crime

Director:
Gareth Evans

Cast:
Iko Uwais
Arifin Putra
Tio Pakusodewo
Oka Antara
Alex Abbad
Cecep Arif Rahman
Kenichi Endo
Ryuhei Matsuda
Cecep Arif Rahman
Julie Estelle
Very Tri Yulisman
Roy Marten


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The Raid 2: Berandal

Story: Rama (Iko Uwais) erfährt, dass sein Bruder von dem aufstrebenden Gangster Bejo (Alex Abbad) getötet wurde. Er will sich rächen, gerät aber an einen Polizisten, der ihn überredet, Undercover zu gehen, um nicht nur Bejo, sondern gleich ein ganzes Netzwerk an Gangsterbossen auszuschalten. Dafür lässt sich Rama ins Gefängnis bringen, wo er sich mit Uco (Arifin Putra), dem Sohn des Gangsterbosses Bangun (Tio Pakusodewo), anfreunden soll. Rama rettet Uco im Gefängnis das Leben und nachdem Rama seine Haftstrafe verbüßt hat, stellt Uco ihn seinem Vater vor. Rama arbeitet nun für Bangun und erfährt, dass Uco glaubt, sein Vater müsse seine Macht weniger auf Respekt als auf Angst bauen. Zwischen Uco und seinem Vater kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen, bis Bejo seine Gelegenheit sieht, eine Allianz zu schließen. Er möchte Uco helfen, seinen Vater zu entmachten. Dafür soll ein Krieg zwischen Bangun und Goto (Kenichi Endo), dem Anführer der japanischen Gangsterorganisation in der Stadt, über die Territorien entfacht werden. In dem sich anbahnenden Krieg steht Rama genau zwischen den Fronten.

Kritik: Nach dem großen Erfolg von "The Raid" war klar, dass der Nachfolger größer und besser werden muss. Da zeigen sich jedoch schnell die Probleme in diesem Actionfeuerwerk. Größer ist nicht unbedingt besser. Doch dazu später mehr. Nichtsdestotrotz erweist sich "The Raid 2" als eine gelungene Fortsetzung, bei der sich Regisseur Gareth Evans sogar die Kritik am ersten Teil zu Herzen genommen hat und mehr Story sowie weniger schlechte Dialoge verbaut hat. Außerdem ist die Action auf einem gewohnt unnachgiebigen Niveau. Der Fokus auf mehr Plot hat jedoch zur Folge, dass der Film etwas langsamer wirkt als sein Vorgänger und überdies mit seinen 150 Minuten sogar ein wenig zu lang geworden ist. Für Martial Arts Fans ist der Film dennoch ein Must-See. Auf der anderen Seite muss man wohl auch ein Fan sein, um die Action in "The Raid 2" würdigen zu können.

The Raid 2: Berandal - Film Screenshot 11

Die Geschichte nimmt diesmal recht epische Züge an und mischt ein wenig "Election" oder "Outrage" in die Action. Sicher bekommt man damit nichts Neues präsentiert, aber der Plot um Verrat und Rache ist effektiv genug erzählt, als dass man nicht lediglich ungeduldig auf die nächste Actionszene wartet. Im Gegensatz zum ersten Teil arbeiten diesmal auch die Darsteller dem Drehbuch entgegen. Iko Uwais selbst ist nicht über Nacht zu einem Charakterdarsteller geworden, aber das ist schon in Ordnung. Dafür kann Arifin Putra als machthungriger Sohn eines Gangsterbosses durchaus überzeugen. Dass ihn seine Gier nach Macht immer mehr aufzehrt und in einem problematischen Vater-Sohn-Verhältnis seinen Ursprung hat, ist ansprechend vermittelt und trägt die Geschichte.

The Raid 2: Berandal - Film Screenshot 12

Daneben kann Tio Pakusodewo als Vater die nötige Autorität und Gemäßigtheit an den Tag legen, die einen erfahrenen Gagnsterboss auszeichnen sollte. Auch Oka Antara hat ein paar gute Momente, als er sich wider Erwarten mit Rama für kurze Zeit verbündet. Seinen Treibstoff gewinnt die Geschichte aus den Beziehungen der Charaktere untereinander und zumindest das ist gut umgesetzt. Allerdings geht dadurch dem Film der Flair des Klaustrophobischen und Düsteren des Hochhauses aus dem ersten Teil verloren. Natürlich bleibt auch "The Raid 2 - Berandal" (Berandal steht übrigens für "Gangster") von seinen Motiven her nihilistisch, aber dies in einem größeren Ausmaß, die in Form einer Gangster-Ballade daherkommt. Damit wurde die Fortsetzung dem Geschmack eines breiteren Publikums angepasst und der Film wirkt internationaler und spektakulärer - aber auf Kosten der Originalität.

Kommen wir aber endlich zur Action. Gareth Evans versteht es, Pencak Silat in all seiner Direktheit, Brutalität, aber auch Eleganz einzufangen. Besonders seine einfallsreichen Kameraeinstellungen und -bewegungen geben der Action etwas Besonderes. Das mag mal eine Kamera sein, die für kurz über Kopf aufnimmt, wenn im Kampf jemand zu Boden geht, um wieder in Normalposition zu gehen, wenn sich dieser wieder aufrichtet, oder eine sich oft sehr frei im Raum bewegende Kamera, die den Actionszenen damit viel Dynamik verleiht. Nein, technisch gibt es hier nichts zu meckern. Die Bilder sind poliert und die Action schön choreographiert. Der Endkampf in der Küche brauchte beispielsweise zehn Tage um gefilmt zu werden, aber diese Mühe hat sich sichtlich gelohnt, stellt es doch den Höhepunkt des Actionstreifens dar. Und Iko Uwais stellt einmal mehr sein Können unter Beweis.

The Raid 2: Berandal - Film Screenshot 13

Was will man also mehr? Vielleicht auch eine Verfolgungsjagd mit dem Auto. Und auch die bekommt man. Überraschenderweise ist auch diese gelungen, lässt aber einmal mehr vermuten, dass mit der Fortsetzung vielleicht auch Actionfans angesprochen werden sollen, für die nicht nur die Kampfkunst im Vordergrund steht. Dennoch bleibt der Film aber sehr speziell, so ist die Action so brutal, dass sogar ein paar Szenen minimal geschnitten werden mussten und trotzdem glaubt man jedes Detail zu sehen. Harte Action, eine epische angehauchte Gangstergeschichte: Was gibt es also zu meckern? Vielleicht ist es einfach der Wow-Effekt des ersten Teils oder das düstere Setting, das fehlt, aber der Vorgänger scheint trotz filmisch größerer Mängel immer noch der bessere Film. Trotzdem gebührt Gareth Evans Lob für das Ausmaß an Schweiß (und Blut), das in den Film gesteckt wurde und Actionfans kommen auf jeden Fall voll auf ihre Kosten. Für Martial Arts Fans ist "The Raid 2: Berandal" damit auf jeden Fall ein Must-See.

(Autor: Manfred Selzer)
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