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The Seven Swords - Filmposter
Original Title:
Qi jian xia tian chu zhi xiu luo yan

China 2019

Genre:
Wuxia, Drama, Romance

Director:
Francis Nam Chi-Wai

Cast:
Zhang Zhuowen
Chen Jie
An Ziyi
Ruan Haozong
Yu Sichu
Zhang Hao
Wang Teng
Li Ruichao
Fei Long


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The Seven Swords

The Seven Swords - Film Screenshot 1

Story: Um übermenschliche Kräfte zu erlangen, haben zwei Meister einst zwei mächtige Artefakte kreiert: die Divine Eyes und das Gegenstück die Evil Eyes. Erstere sind im Besitz der Shendiao Sekte und als das Versteck von letzteren gefunden wird, kommt es zu einem Kampf zwischen Shendiao Sekte und einem Schwertkämpfer, der von seinem Meister geschickt wurde, weiteres Übel zu verhindern. Dabei bemächtigt sich ein Eunuch der Evil Eyes und der Schwertmeister, der überdies sein Baby dabei hat, wird vergiftet. Der Vater schafft es, seine Tochter einem Mann anzuvertrauen, der sie nach Tianshan bringen soll. Der Eunuch wird durch die Evil Eyes derweil zu einem mächtigen Kämpfer und will sich von der Shendiao-Sekte lossagen. Doch dank des Gegenstücks kann die Sekte ihn zu ihrer Marionette machen.
Sechzehn Jahre später ist das Baby zur jungen Frau Yi Lanzhu (An Ziyi) herangewachsen und trainiert unter ihrem jungen Meister Ling Weifeng (Zhang Zhuowen), in den sie überdies verliebt ist. Ling bekommt einen Brief, dass er zur Wu Mansion soll, weil die Shendiao-Sekte dort jeden Praktizierenden der Kampfkünste tötet. Auf dem Weg treffen er und Lanzhu die Frau Liu Yufang (Chen Jie), die aus der Wu Mansion geflohen ist und einen wichtigen Brief bei sich hat, der entschlüsselt werden muss. Ling willigt ein, ihr zu helfen. Währenddessen hat der Eunuch, der sich nun König Asura (Ruan Haozong) nennt, einen Plan geschmiedet, wie er sich von den Shendiao befreien kann. Dafür benötigt er allerdings sieben magische Schwerter. Fünf davon besitzt er bereits und die restlichen haben Ling und Lanzhu...

Filmroll The Seven Swords - Film Screenshot 2 The Seven Swords - Film Screenshot 3 Filmroll
The Seven Swords - Film Screenshot 4

Kritik: Hört man den Titel "The Seven Swords", wird man wohl unweigerlich an Tsui Harks Streifen aus dem Jahr 2005 denken. Davon abgesehen gibt es aber nur wenige Parallelen. Tatsächlich fällt aber auf, dass Regisseur Francis Nam versucht, den speziellen Charme der 80er und 90er im Stile Tsui Harks - und damit unzweifelhaft auch einen gewissen B-Movie-Charakter - wiederaufleben zu lassen. Und auf dieser Ebene kann der Film tatsächlich auch Spaß machen. Probleme gibt es allerdings beim Tempo, der Erzählweise und dem Schnitt. Gleich in den ersten zehn Minuten passiert so viel, dass man keine leichte Aufgabe hat, am Ball zu bleiben. Dann stellt sich heraus, dass das nur die Einleitung war und die eigentliche Geschichte erst beginnt. Das wäre an sich in Ordnung, wenn das Tempo durch einen sinnvollen Schnitt etwas erträglicher gemacht worden wäre. Doch "The Seven Swords" wird oft zu unübersichtlich und episodenartig, während er bei seinem flotten Tempo immer wieder über die eigenen Füße stolpert.

The Seven Swords - Film Screenshot 5

Hinter der Geschichte steckt eine epische Wuxia-Welt, die immer wieder kurz aufblitzt. Leider sorgt die Erzählweise nicht dafür, dass man auch stets durchblickt, warum bestimmte Dinge passieren. Das fängt schon damit an, dass man sich fragt, warum der Schwertkämpfer sein Baby mitnimmt, als er gegen die Shendiao-Sekte antritt. Klar, es erinnert an "Hard Boiled" und da war das cool, aber hier kratzt man sich nur am Kopf. Dann gibt es da die vielen Parteien, bei denen man nicht den Überblick verlieren darf. Obwohl es genaugenommen nicht annähernd so viele sind, wie in den Verfilmungen der Jin Yong-Romane. Diese spielen aber selbstverständlich auch in einer anderen Liga. Interessanterweise erinnert der Film aber oft an Serienverfilmungen dieser Wuxia-Geschichten. Das Problem ist lediglich, dass man einfach zu viel Material in einen 90-Minuten-Film gesteckt hat und sich daher am Ende alles etwas übereilt anfühlt.

The Seven Swords - Film Screenshot 6

Es ist auch völlig unverständlich, warum der Film so kurz gehalten werden musste. "The Seven Swords" fühlt sich ohnehin schon so an, als wären mehrere Episoden in einen Film gedrängt worden, was auch an dem wechselnden Fokus liegt. Man ist nicht wenig überrascht, als das Liebesdreieck plötzlich in den Mittelpunkt rückt, dann geht es wieder um die Vergangenheit der Helden und die Liebesgeschichte tritt schließlich noch deutlicher in den Vordergrund. Natürlich wird die Liebesgeschichte von einer guten Portion Kitsch begleitet, aber es ist die Form von "poetischem" Kitsch, die daher erträglich bleibt, dass sie in einer Wuxia-Welt angesiedelt ist. Immerhin wird man an dieser Stelle nicht an TV-Serien aus China erinnert, denn da kann auch dies oft sehr billig wirken. Außerdem kann die Liebesgeschichte in der Tat dafür sorgen, dass die Geschehnisse nahegehen. Ohne die tragischen Hintergründe und Wendungen, die kurze Rückblicke in die Vergangenheit gewähren - auch wenn diese oft etwas unverständlich und chaotisch bleiben -, wäre der Film wahrscheinlich zu kühl ausgefallen.

The Seven Swords - Film Screenshot 7

Das halsbrecherische Tempo verliert in der Mitte an Fahrt und man bekommt fast schon so etwas wie eine Detective-Episode. Diese ist das Teilchen im Film, das am besten funktioniert, eben genau, weil man endlich einen Gang zurückschaltet und wir mit den Charakteren etwas vertrauter werden. Es ist leider nicht genug, dass wir uns ernsthaft für die Personen interessieren, aber es ist genug, dass wir wissen wollen, wie die Geschichte für sie ausgeht. Genau darauf hätte man aber aufbauen können und es wäre auch nicht allzu schwierig gewesen. Es hätte zwischendurch einfach immer wieder Szenen geben müssen, in denen das Tempo auf ein angenehmes Niveau runtergeschraubt und das Hauptaugenmerk auf die Helden der Geschichte gelegt wird. Letztlich wirken die Charaktere nämlich recht farblos mit hier und da ein paar angedeuteten farblichen Pinselstrichen. Speziell in einer Wuxia-Geschichte, die auf Emotionen wie Liebe, Eifersucht, Wut, Verrat und Rache aufbaut, hätte hier mehr geleistet werden müssen.

Filmroll The Seven Swords - Film Screenshot 8 The Seven Swords - Film Screenshot 9 Filmroll

The Seven Swords - Film Screenshot 10

Die Farbgebung des Films und ein paar der Kameraeinstellungen erinnern ganz eindeutig an das 80er/90er Wuxia-Kino. Das bedeutet, wir bekommen die Art von Kitsch, die irgendwie liebenswürdig ist. Nur die sich überschlagenden Ereignisse, die Resultat einer schlechten Erzählweise sind, hätte man nicht kopieren müssen. Die Spezialeffekte sind überdies sehr billig, aber Regisseur Francis Nam weiß das und stellt sie nicht in den Vordergrund wie es in heutigen Fantasy-Streifen, beispielsweise aktuell "Legend of the Ancient Sword", gang und gäbe ist. Stattdessen wirken sie auf eine charmante Art billig. Die Kämpfe dürften etwas enttäuschen, da sie recht kurz ausfallen und viel Wire-Fu bzw. Magie beinhalten. Speziell der chaotische Schnitt scheint eine Verneigung vor dem Kino Tsui Harks, allerdings muss man sich fragen, warum Francis Nam nicht seinen eigenen Stil mit in den Topf werfen wollte. So bleibt am Ende ein Wuxia-Streifen, der niemals langweilig wird, aber auch nicht begeistert und mit seinen vielen Mängeln nur Genre-Enthusiasten empfohlen werden kann.

(Autor: Manfred Selzer)
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