Story: Tim (Babyjohn Choi) wird eines Tages von einem Vampir gebissen und wacht wieder bei seiner Großmutter auf. Die beiden Männer Chau
(Chin Siu-ho) und Chung (Richard Ng) haben ihn dort hingebracht. Chau beäugt ihn sehr misstrauisch, da die beiden als Straßenkehrer getarnte Vampirjäger
sind und er sich wundert, dass Tim sich bisher nicht verwandelt hat. Chung erklärt dem jungen Mann, dass seine Eltern in Wirklichkeit ebenfalls
Vampirjäger waren und beide durch einen Vampirbiss gestorben sind. Tims Mutter war schwanger, als sie gebissen wurde, weshalb Tim immun ist. Trotz
anfänglicher Bedenken tritt der junge Mann schließlich in die Fußstapfen seiner Eltern. Zunächst muss er jedoch noch einiges an Ausbildung überleben.
Bei einer der Missionen trifft er zudem den weiblichen Vampir Summer (Lin Min-chen), den er nicht ausschaltet, da er harmlos scheint. Er nimmt sie mit
nach Hause, wo sie immer mehr beginnt, sich wie ein normaler Mensch zu benehmen. Tim will das Vampire Cleanup Department davon überzeugen, dass es auch
noch einen anderen Weg gibt, als Vampire zu töten. Doch momentan macht dem Department ein besonders mächtiger Vampir das Leben schwer.
Kritik: Die hüpfenden Vampire feiern ihre Wiederauferstehung! Diese Reinterpretation der "Mr. Vampire"-Reihe aus den 80ern versucht nicht
mehr zu sein, als sie ist, und damit hat sie einige Kritiker für sich gewinnen können. Trotz all der Verneigungen vor dem ungewöhnlichen Horror-Comedy-Werk
der Vergangenheit darf man aber nicht vergessen, den Film auch als Werk seiner Zeit zu betrachten. Schließlich werden in "Vampire Cleanup Department" nicht
ohne Grund Siri und das Scooter-Board benutzt, um die klassische Geschichte um Vampire und Vampirjäger in unsere Zeit zu verlagern. Dennoch bleibt vieles
so kitschig, wie man es aus dem 80er-Kino kennt. Da dies intendiert ist, verleiht es dem Film einen besonderen Charme. Doch nur mit dem Kitzeln unserer
Nostalgie, kann man doch nicht begeistern, oder?
Bleiben wir also kritisch und schon wird offenbar, dass es dem Film eindeutig an Struktur mangelt. Das geht sogar so weit, dass man sich fragen muss, ob
die Drehbuchschreiber gegen Ende absichtlich alles sehr unzusammenhängend und durch Zufälle aneinander zu heften versuchen. Die Geschichte selbst ist auch
alles andere als originell, einschließlich des immunen Vampirjägers, der allerdings keine übernatürlichen Fähigkeiten aufweist, und der tragischen
Hintergrundgeschichte der Eltern, die bei der Jagd gestorben sind. Charaktere gibt es in Massen, doch bleiben diese überraschend flach. Das ist besonders
daher unverständlich, da man sich durchaus vorstellen kann, dass das Kreieren einer familiären Atmosphäre zwischen den Vampirjägern eigentlich eines der Ziele
der Drehbuchschreiber gewesen war. Das gelingt aber nur am Rande und auf keinen Fall zufriedenstellend.
Im Großen und Ganzen soll es sich hier natürlich um eine Liebesgeschichte handeln. Babyjohn Choi (in kleineren Nebenrollen in u.a. "Ip
Man 3" zu sehen) spielt den unerfahrenen Neuling, der sich in einen weiblichen Vampir verliebt. Dieser wird von der malaysischen Sängerin Lin Min-chen
gespielt. Ihr ist es auch zu verdanken, dass das Liebesinteresse tatsächlich zu einem wichtigen Element des Films wird. Ihre langsame Transformation zum
Mensch ist überzeugend und hat ein paar süße Momente. Alleine Lin mit ausgestreckten Armen dämlich herumhüpfen zu sehen, ist einfach herrlich, zumal sie
trotz dem ihrer Rolle Charakter verleihen kann. Irgendwo bleibt dann aber doch die Chemie zwischen Summer und Tim auf der Strecke. Woran das genau liegt
ist schwer auszumachen. Wahrscheinlich ist aber der mangelnde Fokus das Problem. Schließlich gibt es da auch noch den großen, bösen Vampir.
Dieser spielt aber die meiste Zeit keine Rolle. Nur für das Finale wird er letztlich herangezogen und dabei zeigt sich, dass man durchaus mehr Mühe in ein
paar Actionszenen hätte stecken sollen. Tims Training durch Onkel Chau - gespielt von Chin Siu-ho, der auch in einer ernsthaften Horror-Interpretation der
"Mr. Vampire"-Reihe unter dem Titel "Rigor Mortis" mitgespielt hat - hat man so schon etliche Male gesehen. Natürlich ist das
Fegen mit dem Besen eigentlich ein Kampfkunst-Training. Aber das wissen selbst Asienfilm-Neulinge spätestens seit dem "Karate Kid"-Remake mit Jackie Chan.
Selbstverständlich soll hier vieles eine Hommage an das 80er-Jahre Kino sein, aber es funktioniert eben nicht immer. Dasselbe lässt sich auch über manchen
eher flachen Witz sagen. Dagegen muss aber auch angemerkt werden, dass andere Witze wiederum durchaus gut funktionieren. Speziell wenn das Subgenre anhand
der neuen Medien durch den Kakao gezogen wird.
Die Spezialeffekte sind niemals billig, manchmal erstaunlich gut gelungen - so sehen die Vampire zum Teil durchaus furchteinflößend aus -, aber ein gewisser Kitsch-Faktor ist intendiert und funktioniert auch. Nur leider erweist sich der Film insgesamt als flach und hat den dramaturgischen Aufbau einer semi-amateurhaften 80er-Produktion. Zumindest beim Drehbuch und der Erklärung für das Auftauchen bestimmter Charaktere am richtigen Ort hätte man sich weniger Willkür gewünscht. Wie gesagt kann diese Unpoliertheit, die sich ebenso im Finale und dem Ende widerspiegelt, auch den Charme von "VCD" ausmachen. Es ist nur die Frage, wie man an einen Film wie diesen herangeht. Als Romantik-Horrorstreifen hätte einfach eine bessere Ausarbeitung der Protagonisten geleistet werden müssen, damit der Film uns wirklich für sich gewinnt. Das hat er leider nicht geleistet und dafür gibt es klare Abzüge trotz des offensichtlichen Charmes.