Story: Sun Wukong (Eddie Peng) betritt das Himmelreich und stiftet dort Unruhe, weil die Göttin Hua Ji (Faye Yu) seinen Berg Huaguo zerstört
hat, nachdem er dort als Dämon von den Mächten des Himmels niedergestreckt wurde. Als Affenkönig wiedergeboren möchte er die große Maschine im Himmel
vernichten, die das Schicksal aller Sterblichen festlegt. Zunächst trifft er aber die Tochter der Göttin. Ahzi (Ni Ni) findet irgendwie Gefallen an Wukong,
aber einer ihrer Freunde, der Unsterbliche Erlangshen (Shawn Yue), und die rechte Hand der Göttin, Tianpeng (Oho Ou), überwältigen ihn. Dem Affenkönig wird
ein Stirnreif aufgesetzt, durch den er von Ahzi an der kurzen Leine gehalten werden kann. Wukong hat seinen Plan aber noch nicht aufgegeben und Ahzi ist im
Geheimen mit den Regierungsentscheidungen ihrer Mutter auch nicht einverstanden. Schließlich findet die Herrin des Himmels heraus, wer Wukong wirklich ist. Als
sie den Auftrag ihn zu töten erteilt, stürzen er, Erlangshen und Tianpeng sowie Ahzi ins Reich der Sterblichen und verlieren ihre Kräfte. Sie landen auf dem Berg
Huaguo und müssen sich dort gegen einen Wolkendämon wehren, der die Bewohner eines Dorfes in Angst und Schrecken versetzt. Die vier beschließen
zusammenzuarbeiten, um den Dorfbewohnern zu helfen, doch Hua Ji hat bereits ihre Krieger auf den Berg Huaguo geschickt...
Kritik: Dass die Geschichte um den Affenkönig Sun Wukong noch nicht genügend ausgeschlachtet ist, sollte nicht verwundern. Mit "Wu Kong" haben
wir aber einen Film vor uns, der die Anfänge des (Anti-)Helden beschreibt. Der Streifen basiert dabei nicht auf dem Originalwerk "Die Reise in den Westen",
sondern auf einem Internetroman aus dem Jahr 2000 von Jin Hezai. Sofern die Geschichte endlich mal in den Fokus rückt, ist diese gar nicht so übel, da hier
unter anderem auch eine Metapher über Hong Kong, das von China droht, verschlungen zu werden, eingebaut wurde. Aber wie bei so vielen Fantasy-Streifen aus China
kämpft der Film mit seinem Schwerpunkt auf Spezialeffekten und Kämpfen, die in ihrem epischen Umfang unübersichtlich bzw. einfach zu laut werden. Darüber hinaus
stört die Dreiteilung des Films, die den Eindruck erweckt, als hätte man hier drei Episoden einer Serie vor sich.
Der erste Teil der Geschichte ist von Humor geprägt, mit dem uns die verschiedenen Charaktere vorgestellt werden. Der Humor selbst ist gar nicht so überdreht, wie
man vermuten könnte. Zumindest rutscht er nicht ins Peinliche ab. Doch gerade als die Fronten geklärt scheinen, landen die Protagonisten auf der Erde
und müssen dort zusammen gegen einen übermächtigen Feind kämpfen. Damit wird bezweckt, den Personen mehr Farbe zu verleihen. Das ist aber von keinem großen Erfolg
gekrönt. Alles bleibt irgendwo an der Oberfläche und die Beziehungen, die zwischen den Pärchen geknüpft werden, sind auch nicht ernsthaft erfolgreich
weitergesponnen. Zwischen Wukong und Ahzi gibt es sogar ein paar eigenartige Szenen, in denen Wukong etwas zu jungenhaft und perplex wirkt, eben einfach so, als
wäre er im falschen Film. Immerhin nimmt man der Geschichte ab, wo die Beziehung dieser zwei Individuen hin will.
Der Rest der Besetzung wird leider an den Rand gedrängt. Einzig Shawn Yue ("Love in the Buff") überzeugt nicht
nur mit durchtrainiertem Körper, sondern mit einem Charakter, hinter dem man einiges an Tiefe vermuten kann. Einige seiner Szenen sind erstaunlich
differenziert und so hinterlässt er nach Wukong den größten Eindruck. Faye Yu hat als Bösewicht zwar das nötige Charisma, mehr aber auch nicht, und Oho Ou
hätte eine interessante Bereicherung für den Film sein können, wenn man mehr mit ihm gemacht hätte. Das Problem des zweiten Filmdrittels ist aber nicht
nur, dass die Charaktere mehr Tiefe bekommen sollen, um auf das bevorstehende Drama hinzuarbeiten, ihre Geschichten aber leider nur angerissenen bleiben und
nicht nahegehen können, sondern der Bruch zum ersten Teil ist so stark, dass man das Gefühl hat, einen anderen Film zu sehen. Es muss allerdings gesagt
werden, dass man im dritten Teil dann weiß, welchen Zweck dieses Zusammenschweißen der verschiedenen Personen hatte.
Schließlich muss es zum großen Showdown kommen. Und dabei gibt es eine Vielzahl an dramatischen Momenten, komplett mit Rückblenden, emotional beladener
Musik, Tränen und ja sogar einer Ballade, was für mich immer das größte No-go ist. Sehr selten werden Balladen eingesetzt, ohne dass man denkt, man hätte gerade
eine Seifenoper vor sich. Das stört vor allem deshalb, weil einige jener Szenen eigentlich sogar gut funktionieren würden. Das Schicksal der Personen geht
einem näher, als man vermutet hätte. Besonders überraschend ist in diesem Zusammenhang die Transformation Sun Wukongs. Eddie Peng
("Operation Mekong") gibt bis zu jenem Zeitpunkt zwar keine schlechte Darstellung ab, aber Aaron Kwok hat in
"The Monkey King 2" Besseres geleistet, da Pengs Affenkönig etwas zu nett und nicht ganz so chaosliebend wirkt.
Irgendwie ist das aber auch gar nicht so schlimm, da es sich hier ja um seine Anfangsgeschichte handelt.
Am Ende verwandelt Eddie Peng sich aber in den wahren Affenkönig und man erkennt ihn fast nicht wieder. Der Moment, in dem dieser Antiheld geboren wird, ist einer der stärksten des Films. Danach folgt selbstverständlich ein gigantischer Kampf, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, bei dem die CGI-Effekte den gesamten Bildschirm einnehmen. Die Ideen sind zum Teil toll, aber Regisseur Derek Kwok (bereits Co-Regisseur bei "Journey to the West: Conquering the Demons") verliert sich wie so viele vor ihm in Fantasy-Gedöns, wo das Genre in den Händen eines Visionärs doch so viel hergeben würde. Immerhin geht nicht alles in Schall und Rauch über, da die Charaktere bis dahin doch ansprechend umgesetzt wurden. Und wie gesagt verbergen sich unter der Oberfläche auch ein paar interessante Motive. Wukongs Kampf für ein selbstbestimmtes Schicksal vermittelt außerdem einfach eine Botschaft, mit der man sich leicht identifizieren kann. Leider ändert das nichts daran, dass man mit "Wu Kong" eine Mischung aus sowohl guten wie schlechten Elementen vor sich hat.