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Yaksha: Ruthless Operations - Filmposter
Original Title:
Yakcha

South Korea 2022

Genre:
Action, Thriller

Director:
Nah Hyeon

Cast:
Sol Kyung-gu
Park Hae-soo
Lee El
Song Jae-rim
Jinyoung
Yang Dong-geun
Hiroyuki Ikeuchi


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Yaksha: Ruthless Operations

Yaksha: Ruthless Operations - Film Screenshot 1

Story: Han Ji-hoon (Park Hae-soo) ist Staatsanwalt und will den Chef einer Firma ins Gefängnis bringen, da dieser u.a. im großen Stil Aktienbetrug begangen hat. Allerdings gab es einen formalen Fehler bei der Untersuchung und so wird der Fall zu den Akten gelegt. Han bekommt als Strafe eine Stelle, bei der er den ganzen Tag eigentlich nichts machen muss, bis man jemanden sucht, der nach Shenyang in China reist, um dort herauszufinden, warum man seit Monaten falsche Berichte über die Vorgänge dort bekommt. Ji Kang-in (Sol Kyung-gu), von seinen Feinden auch ehrfurchtsvoll Yaksha genannt, leitet dort eine Einheit an Spionen, doch was genau sie machen, bleibt geheim. Han landet in China und will der Sache auf den Grund gehen. Zunächst wird er alles andere als mit offenen Armen empfangen. Darüber hinaus muss er feststellen, dass Kang-in für seine Ziele über Leichen geht. Schließlich wird er darüber aufgeklärt, dass eine wichtige Person, die eine riesige Summe für Nordkorea verwaltet, eigentlich nach Südkorea überlaufen wollte, doch plötzlich gekidnappt wurde. Shenyang ist voll von Spionen, sowohl aus Nord- und Südkorea als auch aus Russland und Japan. Yaksha trifft aus letzterem Land einen alten Rivalen und es stellt sich mit der Zeit heraus, dass das Geld nicht das einzige ist, worauf es die Spione der verschiedenen Länder abgesehen haben. Es soll auch noch eine Liste mit Namen geben, die auf keinen Fall in die falschen Hände fallen darf.

Filmroll Yaksha: Ruthless Operations - Film Screenshot 2 Yaksha: Ruthless Operations - Film Screenshot 3 Filmroll
Yaksha: Ruthless Operations - Film Screenshot 4

Kritik: "Yaksha" scheint genau die Art von actiongeladenem Spionage-Thriller zu sein, bei dem man sich zurücklehnen und einen unterhaltsamen Abend haben kann. Zumindest suggeriert das die gelungene Anfangssequenz. Darüber hinaus wird mit Shenyang ein interessantes Setting gewählt, eine Stadt in der Nähe der beiden Koreas, aber auch von Japan und Russland. Spione an jeder Ecke dürfen daher erwartet werden. "Yaksha" ist aber nicht die Art von Spionage-Film, bei dem man komplizierte Verwicklungen und gut durchgeplante Extraktion von Informationen oder Ähnliches erwarten sollte, auch wenn der Regisseur sich an solchen Szenen ein paar Mal versucht. Vielmehr soll hier Action am laufenden Band mit einer guten Portion Adrenalin geboten werden. Das Problem ist jedoch, dass man am Ende ziemlich enttäuscht zurückgelassen wird. Denn nicht nur, dass die Geschichte in dieser oder ähnlicher Form schon tausend Mal erzählt wurde, die Umsetzung ist zudem recht holprig.

Yaksha: Ruthless Operations - Film Screenshot 5

Das erste Drittel des Films, als die Charaktere einander kennenlernen und wir uns noch nicht sicher sind, ob Yaksha nicht vielleicht ein Doppelagent ist, fällt noch relativ spannend aus. Der Staatsanwalt findet sich plötzlich in einer Welt wieder, in der er entweder schnell zurechtkommen oder das Zeitliche segnen muss. Es zeigt sich, dass er in dieser von Gewalt dominierten Welt gar nicht so unfähig ist, wie es zuerst den Anschein macht. Auch er hat ein wenig Nahkampfausbildung genossen und seine Auseinandersetzungen mit Yaksha haben zudem einen gewissen Reiz. Eine Hass-Liebe entwickelt sich zwischen den beiden, zu der eben auch mal eine blutige Nase gehört. Park Hae-soo dürfte den meisten wohl aus "Squid Game" bekannt sein, Sol Kyung-gu ("Memoir of a Murderer") ist dagegen ein Veteran, der aber zum Glück noch nicht im Alter eines Liam Neeson ist, und daher in den Actionszenen auch ohne tausend Schnitte überzeugen kann. Zwischen den beiden Darstellern glimmt immer mal wieder eine nette Chemie auf, aber das Potential bleibt größtenteils ungenutzt.

Yaksha: Ruthless Operations - Film Screenshot 6

Typisch für Genre-Filme dieser Art ist, dass Yaksha zunächst als kaltblütig dargestellt wird, um den Zuschauer im Ungewissen darüber zu lassen, ob er zu den Guten zu zählen ist - auch wenn daran eigentlich nie ein Zweifel besteht -, nur um ihn dann gegen Ende viel zu gnädig zu porträtieren. Hier passt bei der Charakterausarbeitung einiges nicht zusammen. Die Geschichte verläuft aber ebenfalls nicht ohne Stolpersteine. Natürlich sind davon einige intendiert, aber bestimmte Wendungen oder Verrat aus den eigenen Reihen sind derart genre-typisch dargeboten, dass wenig Begeisterung aufkommen kann. Dazu gesellen sich noch Entscheidungen, die einzig für das Drehbuch Sinn ergeben mögen, beispielsweise dass einer der Verräter unserem Helden nur einen Streifschuss verpasst, obwohl dieser lediglich ein paar Meter entfernt mit dem Rücken zu ihm steht. Andere Szenen, wie dass der Fall aus großer Höhe stets problemlos überstanden wird, lassen sich dagegen in die Kategorie Actionfilm einordnen, sodass man darüber hinwegsehen kann.

Yaksha: Ruthless Operations - Film Screenshot 7

Natürlich ebenfalls kennzeichnend für Actionfilme ist, dass unser Team im Laufen problemlos zum Teil hinter Deckung befindliche Spezialeinheiten oder Bösewichte trifft, während sie selbst im Kugelhagel keinen einzigen Kratzer abbekommen. Wer sich allerdings auf schön choreografierte Action freut, dürfte enttäuscht werden, denn diese fällt oft phantasielos aus. Was dagegen beeindruckt, sind vor allem gegen Ende die vielen Explosionen und das Feuer, denn hier wurde so gut wie immer auf CGI verzichtet und echte Explosionen zu sehen, gibt der Action doch noch einmal das gewisse Etwas. Während dies eindeutig das Highlight darstellt, fällt beim Finale das ziemlich stümperhaft geschriebene Drehbuch mit einem klischeehaften Bösewicht negativ auf. Zuvor konnten schöne Sets und eine gute Regie darüber hinwegtäuschen. Allerdings gibt es auch auf technischer Seite noch etwas zu bemängeln, denn der Schnitt fällt zuweilen nicht sonderlich gut aus, sodass der Wechsel von Szene zu Szene etwas desorientierend ausfallen kann.

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Shenyang als Schauplatz kann zusammen mit den verschiedenen Sprachen, zwischen denen die Protagonisten wechseln (besonders Sol Kyung-gu kann hier seine Expertise zeigen), ein gewisses internationales Flair erzeugen, dass Spionage-Thriller benötigen. Regisseur Nah Hyeon ("The Prison") weiß auch mit seinen Bildern eine gelungene Atmosphäre zu schaffen. Doch die Geschichte ist zu unsauber erzählt und bietet nichts Neues. Dazu kommt noch, dass die Spannung im Laufe des Films eher abfällt, da gegen Ende nur genretypische Entwicklungen und Action zu finden sind. Im Epilog wird dann auch noch der Weg für eine Fortsetzung geebnet, wobei man sich fragen muss, warum sich der Anwalt freiwillig nochmal in solche eine lebensgefährliche Situation begeben sollte, denn ein Adrenalinjunkie ist er sicherlich nicht. Alles das lässt einen bitteren Geschmack zurück und macht "Yaksha" zu einem enttäuschenden Action-Thriller, der zumindest zu Beginn mehr versprochen hatte.

(Autor: Manfred Selzer)
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