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Azumi 2: Death or Love - Filmposter
Original Title:
Azumi 2: Death or Love

Japan 2005

Genre:
Action, Drama

Director:
Shusuke Kaneko

Cast:
Aya Ueto
Yuma Ishigaki
Chiaki Kuriyama
Shun Oguri
Kazuki Kitamura
Ken'ichi Endo
Tak Sakaguchi
Kengo
Reiko Takashima
Kai Shishido


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Azumi 2: Death or Love

Story: Azumi (Aya Ueto) und Nagara (Yuma Ishigaki) sind Assassinen und die einzigen Überlebenden ihres letzten Auftrags. Sie kontaktieren ihren Auftraggeber und teilen ihm mit, dass nur noch Masayuki Sanada (Mikijiro Hira) ermordet werden muss, damit ihr Auftrag erfüllt ist. Gleichzeitig werden sie von Kanbei (Kazuki Kitamura) und seinen Männern verfolgt, da dieser seinen getöteten Meister rächen will. Sanada schickt derweil seinen eigenen Ninja-Clan aus, um die Assassinen und ihren Auftraggeber zu töten. Sein Ziel ist ein Krieg, der das Tokugawa-Regime endgültig stürzen soll. Auf ihrer Reise zum Wohnsitz Sanadas trifft Azumi jedoch den Dieb Ginkaku (Shun Oguri), der sie an ihren Freund Nachi erinnert. In Azumi kommen düstere Erinnerungen hoch, als sie für ihre letzte Prüfung Nachi töten musste. Ginkaku und seine Diebesbande schließen sich Azumi an, genauso wie Kozue (Chiaki Kuriyama), doch die Ninjas Sanadas haben einzig in Azumi jemanden, der sie aufhalten könnte. Azumi hat keine Wahl, als sich den Ninjas zu stellen, will sie ihren Auftrag erfüllen und einen Krieg verhindern.

Kritik: Fortsetzungen tragen immer einen außerordentlich großen Ballast mit sich. Speziell wenn Ryuhei Kitamura mit "Azumi" einer Manga-Vorlage mit grandios dynamischer Regie die Art von Leben eingehaucht hat, die Action-Fans einfach begeistert in ihren Sitz drückt. Das erste Mal, dass ich "Azumi 2" gesehen habe, war ich ungemein enttäuscht. Das zweite Mal, nach einigen Jahren Abstand, kann ich sagen, dass ich wusste, worauf ich mich einlasse... und dennoch war ich immer noch enttäuscht. Der Fortsetzung fehlt es schlicht und einfach an dem Tempo, das für einen Film dieser Art angemessen ist. Außerdem gibt die Geschichte so wenig her, dass es fast schon eine Frechheit ist, daraus einen ganzen Film stricken zu wollen. Letztlich sind auch die Charaktere alles andere als angemessen ausgearbeitet.

Azumi 2: Death or Love - Film Screenshot 11

Zunächst muss die Regie angesprochen werden. Der Film hat oft den ungemein starken Flair eines TV-Films. Darüber hinaus sorgt etliches Herangezoome mitten im Geschehen für große Irritation. Das hatte vielleicht noch in den 70ern bei den Shaw Brothers Filmen aus Hong Hong seinen Reiz, aber heutzutage geht das einfach nicht. Davon abgesehen verwendet Regisseur Shusuke Kaneko zu viele Nahaufnahmen. Bei seinem Film "Cross Fire" mag das noch funktioniert haben und auch in der Live-Action Adaption von "Death Note" wirkt sich das nicht wirklich negativ aus, aber in einem Actionfilm ist es der Todesstoß. Mitten in einem Schwertkampf die Kamera zu nah am Geschehen zu lassen, sorgt schlichtweg dafür, dass man nichts sieht. Emotional bindet uns das sicherlich nicht mehr ein.

Azumi 2: Death or Love - Film Screenshot 12

Genau das scheint aber das Anliegen des Regisseurs zu sein. Denn oft haben wir dramatische Momente, in denen jemand stirbt. Aber die Charaktere sind einfach nur unbeschriebene Blätter. Im ersten Teil fielen viele Schwächen nicht auf, die hier zutage treten. Die Charaktere sind sehr schwach ausgestaltet, ein Umstand, den man damals bei all der Action nicht wirklich mitbekommen hat. In "Azumi 2" wird sich aber öfter mit den Charakteren und ihren Motiven auseinandergesetzt. Nur sind diese eben nicht gut geschrieben! Der Nebenplot um einen Doppelgänger von Nachi ist auch vollkommen unmotiviert in den Film geworfen worden. Wahrscheinlich um den Bogen zum ersten Teil zu spannen. Doch in den Rückblenden zeigen sich durch den verschwommenen Rand, der die Rückblenden als solche erkennbar machen soll, nur einmal mehr die technischen Schwächen des Streifens. Diese werden auch bei der Wahl der Schauplätze offenbar.

Die meiste Zeit spielt "Azumi 2: Death or Love" nämlich in Wäldern oder irgendwo anders in der Natur, wo es günstig ist zu drehen. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, aber da auch der Rest, wie ein völlig vernachlässigbares Drehbuch, nichts liefert, komplementiert es nur den Eindruck eines B-Movies, der uns hier vorgesetzt wird. Gut, der Film ist also etwas dramalastiger, aber gibt es denn auch noch Schwertkämpfe? Ja, eigentlich mehr als genügend, aber sie sind schlichtweg nicht gut. Aya Ueto weiß zwar noch ein paar ihrer Moves, aber sie ist viel langsamer, genauso wie der Rest der Besetzung keine ordentlichen Leistungen bieten kann. Selbst wenn man nichts Spektakuläres erwartet, wird man enttäuscht werden. Gerade in den Actionszenen zeigt sich, wie viel Kitamura durch seine Regie und guten Schnitt an Mängeln seiner Darsteller in den Actionsequenzen kaschieren konnte.

Azumi 2: Death or Love - Film Screenshot 13

Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang das große Finale, das keines ist. Azumi sieht sich einer ganzen Armee von Gegnern gegenüber und die Referenz zum ersten Teil ist nicht zu übersehen. Umso enttäuschender ist das Endergebnis. Ein paar kurze Bewegungen mit dem Schwert und das irgendwie antiklimaktische Ende liegt hinter uns. Auch die eindeutig Manga/Anime-orientierten Bösewichte und ihre Fähigkeiten können nicht überzeugen, einzig vielleicht noch ein paar ihrer netten Waffen. Die Action kann also keineswegs begeistern, die Drama-Elemente sind dagegen gar nicht mal schlecht, wenn nur das Drehbuch nicht so dünn wäre und ein paar der Szenen sich nicht unnötig in die Länge ziehen würden. Schlussendlich bleibt "Azumi 2" also als Fortsetzung eine herbe Enttäuschung und für sich alleine stehend ein (unter-)durchschnittlicher Actionstreifen.

(Autor: Manfred Selzer)
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